Der SVK spielt sich gegen den VfL Günzburg in einen Rausch und macht mit dem 38:24 (18:12) Heimsieg den direkten Klassenerhalt in der 3. Liga klar.

Mit einer furiosen Leistung haben sich die Lurchis im letzten Spiel der Hauptrunde den sechsten Tabellenplatz und damit den direkten Klassenerhalt gesichert. Die Lurchis, gingen ersatzgeschwächt in die Partie, Jan Reusch und Niko Henke fehlten mit Corona-Erkrankungen, Hendrik Schoeneck zog sich beim Auswärtsspiel in Willstätt eine Schnittwunde an der Hand zu und konnte ebenfalls nicht mitwirken. 

Die Lurchis wie aus einem Guss

Trotz der fehlenden Leistungsträger ließen die lurchis von Beginn an keine Zweifel aufkommen, dass die Punkte in der Osthalle bleiben würden. Aus einer sehr beweglichen und aggressiven Abwehr heraus konnten die Kornwestheimer direkt zu Beginn schnelle Tore im Gegenstoß erzielen. Günzburg nahm bereits nach wenigen Minuten die erste Auszeit, um den Lauf der Lurchis zu stoppen. 

Dies gelang nicht. Die Kornwestheimer drückten mit geduldigem Angriffsspiel und schnellem Umschaltspiel der Partie den Stempel auf. In der Abwehr hielten Jan Döll und Christopher Tinti den Laden zusammen, fanden die Günzburger eine Lücke in der Kornwestheimer Deckung war meist Torhüter Jan David zur Stelle, der eine sehr starke Leistung zeigte und 19 Paraden verbuchen konnte. Zur Halbzeit hatten sich die Lurchis eine komfortable 18:12 Führung herausgespielt. 

Wer glaubte, dass es die Kornwestheimer in der zweiten Halbzeit ruhiger angehen lassen würden sah sich getäuscht. „Es war beeindruckend wie konsequent wir über 60 Minuten gespielt haben. Trotz der Führung haben die Jungs weiter Gas gegeben. Man hat gesehen, dass jeder für den anderen gebrannt hat. Wirklich eine Topleistung der Mannschaft“ sagt Trainer Dr. Alexander Schurr. Im Laufe der zweiten Halbzeit wuchs der Vorsprung weiter an. Alexander Schurr konnte rotieren und die Einsatzzeiten verteilen, was dem Spiel keinen Abbruch tat. Folgerichtig wuchs der Vorsprung auf über zehn Tore an. Rechtsaußen Tim Zeppmeisel setzte den 38:24 Schlusspunkt.

Nach dem Spiel kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Die Spieler feierten minutenlang mit den Fans den Klassenerhalt. Spieler des Tages, Christopher Tinti, dankte am Mikrofon den Fans für die Unterstützung „ihr wart heute sensationell“ und forderte sie auf auch zu den nächsten Heimspielen zu kommen „Ihr könnt ein riesen Pfund sein“!  

Überragende Leistung gegen starke Gegner

Mit dem Erreichen des sechsten Tabellenplatzes entgeht der SVK der harten Abstiegsrunde und kann die nächsten Wochen entspannter angehen. „Die letzten Wochen standen wir alle ziemlich unter Strom. Es ist sensationell, dass wir in dieser Staffel bestehen konnten und diese, in vielerlei Hinsicht, unglaubliche Saison daheim mit dem Klassenerhalt gekrönt haben“ gab ein sichtlich gelöster Dr. Alexander Schurr zu Protokoll. 

Beim Blick auf den Saisonverlauf fallen in der Tat einige außergewöhnliche Dinge auf. Zum Biespiel sind die Lurchis seit Oktober Zuhause ungeschlagen. Und wenn sie in der Sporthalle Ost als Verlierer vom Feld gingen meist nach dramatischen Schlussphasen. Gegen den Tabellenzweiten Pfullingen verlor man nur mit einem Tor, der Bundesliganachwuchs aus Balingen entführte mit dem Schlusspfiff zwei Punkte aus Kornwestheim. „Auch wenn wir bittere Niederlagen einstecken mussten haben wir immer weiter an uns geglaubt und das Positive aus diesen Spielen gezogen“ so Lurchi-Trainer Schurr. 

Die Erfolgserlebnisse ließen anschließend nicht lange auf sich warten. Der HC Oppenweiler/Backnang wurde mit acht Toren Unterschied aus der Sporthalle Ost gefegt, gegen den Tabellendritten aus Fürstenfeldbruck gelang ein Unentschieden und in Balingen konnte man entscheidende Zähler einfahren. 

Hinzu kam, dass alle Spiele gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenregion gewonnen wurden. „Das haben außer uns nicht viele Mannschaften geschafft. Da waren wir beeindruckend solide und konsequent in unserem Auftreten“ ergänzt der SVK-Coach. 

Erwähnenswert sind auch die coronabedingten Unwägbarkeiten für alle Mannschaften. Immer wieder fehlten den Teams wichtige Spieler oder ganze Mannschaftsteile. So auch am entscheidenden letzten Spieltag. Trotz der Widrigkeiten ließ sich die sportliche Konkurrenz aus Pfullingen und Konstanz nicht beirren und verzichtete auf Spielverlegungen, oder Spielabsagen, um den Wettbewerb nicht zu verzerren. Für Alexander Schurr „nicht selbstverständlich und bemerkenswert“.

Zeit zum Durchatmen

Nach der Anspannung der letzten Wochen lassen es die Lurchis erstmal ruhiger angehen. „Diese Woche haben die Jungs frei. Eine Woche ohne Handball um den Kopf freizubekommen tut allen gut, auch uns Trainern“ so Alexander Schurr über die anstehende Woche. Und danach? „Werden wir weiterschauen. Bis gestern Nachmittag war noch nicht klar, ob wir in die Abstiegsrunde müssen. Wir werden uns in den nächsten Tagen mit dem Ligapokal auseinandersetzen. Jetzt genießen wir erstmal die sensationelle Leistung und den Klassenerhalt“. 

Sobald feststeht wie der Spielplan der Lurchis aussieht, werden wir auf den gängigen Kanälen darüber informieren.