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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

Thoms-Team verpasst Klassenerhalt im letzten Spiel seines Trainers

Für SVK 3-Coach Marcel Thoms war das Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim 4 am vergangenen Wochenende aus vielerlei Hinsicht ein sehr bedeutsames: Zum einen war es die letzte Begegnung in der laufenden Saison 2017/18, die für den SVK zugleich auch das entscheidende Spiel um den Klassenerhalt in der Bezirksklasse darstellte. Darüber hinaus war es Thoms‘ letztes Spiel als Trainer des SVK 3. Nach rund acht Jahren beendet er zum Saisonende seine Trainertätigkeit und widmet sich künftig neuen Herausforderungen. Entsprechend groß war der Druck auf seine SVKler vor Spielanpfiff. Doch die Ausgangslage verbreitete alles andere als Optimismus. Denn der direkte Kontrahent des SVK, der TV Großbottwar 2, hatte in seinem Gastspiel beim TSV Korntal am Vortag 27:27 gespielt und damit einen entscheidenden Punkt im Abstiegskampf geholt. Mit dem Unentschieden hatten sich die Großbottwarer am SVK 3 vorbeigeschoben, diesen auf den vorletzten Tabellen- und damit einen sicheren Abstiegsplatz verbannt. Ausgerechnet im letzten Spiel hatten die SVKler mit der SG BBM Bietigheim 4 dann auch noch ein Handballschwergewicht in der Osthalle zu Gast, denn hinter dem TSF Ditzingen 2 verweilten die Gäste auf Rang zwei. Die Kornwestheimer hätten sich nur noch mit einem Sieg am letzten Spieltag retten können und selbst dann wäre Großbottwar mit einer Partie weniger weiter in Lauerstellung gewesen.
 
Für seine letzte Partie hatte sich der SVK 3 noch einmal tatkräftige Unterstützung geholt: Mit Sebastian Daub, Jan Fuhrmann und Robin Rothermund sollten drei Spieler der Zweiten des SVK bei der Mission Klassenerhalt unterstützen. Durch den ersten Treffer von Dennis Bullinger aus dem Rückraum zogen die Gastgeber beim 1:1 mit ihren Kontrahenten aus Bietigheim gleich. Den anfänglichen Rückstand drehte Benjamin Schwaderer zum 3:2 und bewahrte auch mit seinem Tor zum 4:3 zunächst die Führung. Nach rund acht Spielminuten hatte sich die Verstärkung bereits gelohnt, denn neben Rothermund erzielte nun auch Daub seinen ersten Treffer und erhöhte damit erstmals auf zwei Tore Vorsprung für den SVK (5:3). Doch die Freude währte nur kurz, denn nicht einmal zwei Minuten später hatten die Gäste von der Siebenmeterlinie ausgeglichen (5:5). Obwohl man gut mithielt und einige sehr gute Aktionen vorweisen konnte, waren es nun die Bietigheimer, die in Überzahl die Führung übernahmen und nach einer Viertelstunde ihrerseits zum ersten Mal mit zwei Toren vorlegten (7:9). Aber die SVKler waren sich bewusst, dass es um alles ging und legten prompt nach. Timo Kull platzierte seine Würfe aus dem Rückraum gleich zweimal so präzise, dass beim 9:9 wieder alles offen war. Kurz darauf hatten die Gäste die Nase dann erneut ein Stück weit vorn (9:10). Das lag vor allem daran, dass die Kornwestheimer Abwehr besonders zwei Spieler Bietigheims nicht in den Griff bekam. Die Gegner mit den Rückennummern 10 und 52 – beide mit jeweils sieben Toren erfolgreichste Werfer ihres Teams – hatten mit drei und vier Treffern bis zum Spielstand von 9:10 bereits sieben von zehn Toren für ihr Team erzielt. Doch dass die SVKler eine echte Gefahr für sein Team waren, erkannte auch Bietigheims Trainer, der für sein lautstarkes Coaching nun verwarnt wurde. Nichtsdestotrotz vergrößerte seine Mannschaft ihre Führung wieder auf zwei Tore und konnte diese bis zum 11:13 halten. Knapp zwei Minuten vor der Halbzeitpause erzielte Philipp Conrad den letzten Treffer in der ersten Hälfte und der SVK blieb dran (12:13).
 
Nach dem Seitenwechsel fasste sich das Thoms-Team ein Herz und glich nach dem kurzfristigen 12:14 nun durch Tim Layher erneut aus (14:14). Zum Glück für die SVKler traf der darauffolgende Strafwurf der Gäste lediglich den Pfosten und gab den Hausherren die Möglichkeit, ihrerseits vorzulegen. Julian Anhorn nahm sich den Ball, traf zum 15:14 und Kornwestheim übernahm zum ersten Mal seit der neunten Minute wieder die Führung. Bietigheim reagierte sofort mit einer Auszeit. Auch Fuhrmann vom SVK 2 war eine Stütze und machte kurz darauf das 16.15. Beim 17:16 bekam einer von Bietigheims beiden besten Werfern eine Zeitstrafe, doch anstatt diesen Vorteil zu nutzen, vergaben die SVKler ihre freien Chancen zu leichtfertig und spielten den Bietigheimern damit bestens in die Karten. Gleichzeitig überzeugten diese mit ihren individuellen Stärken und drehten den Spielstand mit zwei Treffern in Unterzahl zu ihren Gunsten (17:18). Eine Viertelstunde vor Spielende konnte beim Spielstand von 19:19 noch immer kein Sieger ausgemacht werden. Obwohl Willi Haberkorn seinen Strafwurf zum 21:22 sicher verwandelte, war Bietigheim nun immer wieder bis zu zwei Treffer weiter als Kornwestheim und traf, begünstigt durch das weiterhin unzureichende Überzahlspiel des SVK, mit einem Mann weniger zum 21:23. Nun stockte den SVKlern der Atem: Denn diesmal gelang es ihnen nicht wie bis dahin, direkt im nächsten Angriff auf ein Tor zu verkürzen; stattdessen traf Bietigheim zum 21:24. Just in dieser heiklen Phase vergab der SVK seinen Strafwurf. Fünf Minuten vor Spielende lag man weiterhin drei Tore hinten (22:25) und Thoms reagierte mit einer letzten Auszeit. Fuhrmann verkürzte noch einmal auf 23:25, aber Bietigheim antwortete gleich mit zwei Gegentoren (23:27). Die Hallenuhr zeigte bei vier Toren Rückstand aus SVK-Sicht nur noch zwei Minuten an und man musste einsehen, dass man diesen nicht mehr würde aufholen können. Wie schon in Durchgang eins erzielte Conrad den letzten Kornwestheimer Treffer zum 24:27. Die Gäste trafen zum 24:28-Endstand, als das Spiel für die SVKler aber schon längst beendet war.
 
Als sich die Mannschaft nach Spielende noch einmal auf dem Spielfeld versammelte, war es Trainer Marcel Thoms deutlich anzusehen, wie schwer ihm der Abschied fiel. Gemeinsam mit seinem Team hatte er in seiner Trainerzeit viele Höhe und Tiefen durchlebt. Obwohl mit dem Abstieg aus der Bezirksklasse aus sportlicher Sicht am Ende nun leider ein Tief steht, haben Trainer und Mannschaft in den vergangenen Jahren doch Beachtliches geleistet. Ein Höhepunkt war dabei der Aufstieg von der Kreisliga A in die Bezirksklasse in der Saison 2015/16. Nach diesem hatten sich die SVKler behaupten und die Saison 2016/17 auf dem neunten Tabellenrang beenden können. Auch damals hatte man bis zum Schluss zittern müssen, ob der Klassenerhalt tatsächlich gelingen würde. Anders als damals muss sich der SVK 3 nach zwei Jahren Bezirksklasse nun wieder in Richtung Kreisliga verabschieden. Dabei sah es ganz am Anfang noch recht gut aus: In der Hinrunde waren die SVKler gut gestartet und hatten gleich im ersten Spiel einen Sieg einfahren können. Diesem folgten dann aber über die gesamte Saison hinweg nur noch fünf weitere – drei davon ebenfalls in der Hinrunde. Das wiederum bedeutet, dass das Thoms-Team sich in der Rückrunde nur zweimal durchsetzen konnte. Obwohl diese mit einem Sieg auch verheißungsvoll begonnen hatte, ging es anschließend fast nur noch bergab. Mit ihrer Gesamtleistung können die SVKler deshalb nicht zufrieden sein. So lautet auch die Schlussbilanz am Ende der Saison: insgesamt nur sechs Siege und sechzehn Niederlagen in 22 absolvierten Partien. Jetzt können sich die Spieler erst einmal von den Strapazen der vergangenen Wochen erholen. Doch mit Abschluss der Saison 2017/18 beginnt für den SVK 3 zugleich auch ein Neuanfang. Während einige Spieler bereits angekündigt haben, ab der kommenden Spielrunde kürzer treten zu wollen, wird es sicher auch den einen oder anderen Neuzugang geben. Fest steht jedoch bereits, dass sich die SVKler nach einem neuen Trainer umsehen müssen. Die Gespräche hierzu laufen bereits.
 
Robin Reinhard, Niklas Rohfleisch (beide Tor), Benjamin Schwaderer (2), Julian Anhorn (4), Timo Kull (2), Dennis Bullinger (1), Willi Haberkorn (1/1), Philipp Conrad (3), Tim Layher (1), Steffen Neunzling, Tim Fischer, Sebastian Daub (4), Jan Fuhrmann (3), Robin Rothermund (3)
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