Auch während der drei vergangenen spielfreien Wochen hatte der SVK 3 seinen Blick auf das Geschehen in der Bezirksklasse gerichtet. Denn der TV Großbottwar 2 als aktueller Gegner der SVKler, der vor der Partie einen Rang hinter ihnen und damit auf dem vorletzten Tabellenplatz lag, hatte zwischenzeitlich gegen die HSG Strohgäu mit 30:23 verloren. Mit dieser Niederlage hatte Großbottwar den Kornwestheimern unfreiwillig einen Puffer im Abstiegskampf verschafft. Allerdings bedeutete das noch längst nicht, dass sich das Thoms-Team nun zwei Spieltage vor Saisonende bereits zurücklehnen konnte. Vielmehr stand mit dem Gastspiel in Großbottwar am vorletzten Spieltag eine entscheidende Partie um den tatsächlichen Klassenerhalt an.

 

Per Konter ging der SVK mit 0:2 in Führung. Zwar kassierte man per Kreisanspiel der Gastgeber den Anschlusstreffer (1:2), aber Willi Haberkorn lief sogleich seinen zweiten erfolgreichen Konter zum 2:5. Dennis Bullinger verdoppelte aus dem Rückraum auf 3:6. Der nächste lange Pass auf Tim Layher kam nicht an, was auf der Gegenseite schließlich in einem Strafwurf zum 4:6 mündete. Beim 5:7 scheiterten sowohl Benjamin Schwaderer als auch Layher gegen den gegnerischen Torhüter. Aber auch Robin Reinhard stand im Tor parat und verhinderte den Gegentreffer. Nichtsdestotrotz kämpfte sich Großbottwar wieder heran (7:8). Ausgerechnet jetzt verlor der SVK den Ball und der TV glich zum 8:8 aus. Julian Anhorn holte per Siebenmeter die Führung für sein Team zurück (8:9), Haberkorn setzte sich kurz darauf zum 9:11 durch und provozierte zudem noch eine Zeitstrafe für sein Gegenüber. Trotz Überzahl kam Großbottwar zweimal frei zum Wurf und glich erneut aus (11:11). Bevor die Gastgeber vollzählig waren, spielten die SVKler endlich ihre Überzahl aus und trafen zum 11:12. Bis zum 13:14 lag der SVK meist einen Treffer vorne, aber erneut pennte die Abwehr und ließ Großbottwar durchmarschieren. Dem 14:14-Ausgleich folgte der gegnerische Konter zum ersten Rückstand aus Kornwestheimer Sicht (15:14). Jetzt hieß es Augen auf für den SVK. Doch der Einzige, der dies tat, war Niklas Rohfleisch zwischen den Pfosten. Denn während seine Vorderleute einmal mehr den Ball verloren, entschärfte er den Gegenstoß zum drohenden zwei-Tore-Rückstand. Wenig später hatte Anhorn die Chance zur Führung von der Linie, scheiterte aber am Pfosten, sodass das 15:15-Unentschieden zunächst bestehen blieb. Nun war es der TV, der mehrmals mit einem Tor in Führung ging (17:16). Trainer Thoms forderte mehr Lautstärke in seiner Abwehr. Doch der einzige Laut, der zu vernehmen war, war der Siebenmeterpfiff der Schiedsrichter. Zum Glück für den SVK ging der Wurf ans Metall, während Timo Kull vorne zum 17:17-Halbzeitstand traf.

 

Nach dem Wiederanpfiff ging es ebenso knapp weiter wie in der ersten Hälfte: Bullinger traf zum 17:18, der Gegentreffer zum 18:18 folgte nur eine Aktion später. Dann legten die SVKler wieder ein Tor vor (18:19) und hätten nun mehr aus ihren Chancen machen können bzw. müssen: Sie kamen direkt noch einmal an den Ball, verschenkten aber gleich drei Angriffe, ehe Großbottwar schließlich zum 19:19 konterte. Da die Offensive des SVK viel zu unpräzise arbeitete, erzielte der TV auch das 20:20 durch einen von vielen Gegenstößen. Als man endlich wieder einmal selbst zum Abschluss kam, pfiffen die Schiedsrichter wegen eines technischen Fehlers ab. Reinhard parierte einen freien Wurf, seine Mitspieler waren aber zu passiv und man kassierte doch noch das 21:20. Die Gastgeber erhöhten nun erstmals auf zwei Tore (22:20). Beim 23:21 hatte Alexander Moosmann den Anschlusstreffer auf der Hand, traf aber nur den Arm des Keepers. Für eine Abwehraktion sah Bullinger die rote Karte; sein Team lag in diesem Moment noch immer mit einem Tor hinten (23:22). Ganz wichtig in diesem Moment war die Parade Reinhards beim anschließenden Siebenmeter. Dennoch nutzte der TV seine Überzahl letztlich doch noch zum 24:22. Die SVKler wurden erneut zurückgepfiffen, die Gastgeber legten weiter vor bis zum 26:22. Dem SVK drohte das Spiel elf Minuten vor Schluss völlig zu entgleiten. Besonders in der Abwehr bekam man Großbottwars besten Werfer einfach nicht in den Griff, der nun zwei seiner insgesamt zehn Tore erzielte (28:23). Nach dem 28:24 durch Layher stellte Coach Thoms noch einmal seine Abwehr um und ließ einen Gegenspieler in Manndeckung nehmen. Doch es half nichts, denn vorne verlor man erneut den Ball und kassierte hinten das 30. Gegentor (30:24). Fünf Minuten und fünf Tore waren ein straffes Programm für den SVK in der Schlussphase (30:25). Ein Quäntchen Hoffnung brachte die nun folgende Überzahl. Aber alles was man traf, war der Pfosten. Reinhard hielt nochmal einen Strafwurf, aber angesichts des 31:25-Rückstandes und der verbleibenden zwei Spielminuten war das lediglich ein schwacher Trost. Am Ende unterlagen die SVKler deshalb recht deutlich mit 32:26.

 

Damit verlor der SVK 3 ein besonders wichtiges Spiel im Abstiegskampf, das er nicht hätte verlieren dürfen. Nach einem beeindruckenden Beginn verloren die SVKler in der Mitte der zweiten Halbzeit vollends den Faden, sodass ein keinesfalls stärkerer Gegner am Ende machen konnte, was er wollte. An der Platzierung ändert sich mit der Niederlage vorerst nichts für den SVK, aber er hat es versäumt, sich vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Denn der TV Großbottwar 2 ist ihm weiterhin auf den Fersen und kommt näher. Während Letzterer noch zwei Partien zu bestreiten habt, haben die SVKler nur noch einen Spieltag vor sich. Am kommenden Sonntag, den 22.04.18, ist die SG BBM Bietigheim 4 um 18.45 Uhr in der Osthalle zu Gast.

 

Robin Reinhard, Niklas Rohfleisch (beide Tor), Tim Layher (2), Julian Anhorn (9/2), Florian Stöcker, Steffen Neunzling, Timo Kull (3), Tobias Gröger, Dennis Bullinger (4), Benjamin Schwaderer (1), Philipp Conrad (1), Alexander Moosmann, Willi Haberkorn (6/1)