Die Niederlage in letzter Sekunde aus der Vorwoche hatte dem SVK 3 einen weiteren von vielen sportlichen Tiefschlägen in der jüngsten Vergangenheit verpasst. Sie steckte deshalb sicherlich auch noch in den Köpfen der SVKler, als sie an diesem Spieltag zu ihrem drittletzten Saisonspiel antraten. Vor der Partie in der Hermann-Batz-Halle in Ludwigsburg-Eglosheim lagen die Gastgeber des HB Ludwigsburg 2 mit zwei Siegen und fünf Punkten vor dem SVK auf dem neunten Tabellenrang. Auch sie hatten vergangene Woche eine knappe 20:19-Niederlage einstecken müssen. Beide Teams hatten also wieder etwas gut zu machen. Besser machte es aber der SVK, der nach sieben erfolglosen Spielen nun endlich den Bann brechen konnte und mit 27:31 gewann.

 

Auf der Bank hatte der SVK diesmal einen Altbekannten, denn Thomas Lauster wusste als Ersatzcoach für den erkrankten Marcel Thoms um die Stärken und Schwächen des Teams mit dem er noch in der vergangenen Saison gemeinsam auf dem Spielfeld gestanden hatte. Gleich im ersten Angriff machten sich leider die Schwächen der SVKler bemerkbar, denn sie verloren direkt den Ball. Glücklicherweise war der Ludwigsburger Konterpass zu lang, sodass der erste Treffer der Partie doch den SVKlern gehörte (0:1). Daniel Braig war für die Begegnung aus seinem vorzeitigen "Handball-Ruhestand" zurückgekehrt und stand direkt in der Startaufstellung. Das zahlte sich aus, denn er machte das 0:2 von links außen. Dann aber kam der HB zweimal zum Zug und konterte zum 2:2-Ausgleich. Kornwestheim setzte zum Gegenangriff an und war mit Julian Anhorn schneller als die gegnerische Abwehr (2:3). Braig fand Kreisläufer Tim Layher zum 3:4. Torhüter Robin Reinhard verhinderte den Ausgleich beim gegnerischen Siebenmeter und vorne erhöhten seine Mitspieler bis auf 3:6. Layher lief sich im Rücken der HB-Abwehr frei und wurde zum 4:7 bedient. Anschließend vergrößerte Anhorn den Vorsprung von der Linie auf 4:8. Die Freude währte zunächst nur kurz, denn während der SVK-Angriff nun gleich mehrere Male verwarf, war Ludwigsburg zweimal in Folge erfolgreich (6:8). Beim 6:9 boten sich den SVKlern gleich zwei Konterchancen, aber keine von beiden konnte verwertet werden. Dann sah Alexander Moosmann auf rechts außen Tobias Biegel auf links außen und setzte ihn mit einem langen Pass in Szene (6:10). Philipp Conrad stieg im Rückraum hoch und bewahrte die vier Tore Vorsprung seines Teams (7:11). Reinhard hielt einmal mehr mit starken Paraden die Bälle von seinem Tor fern, kassierte im Gegenstoß aber dann doch noch das 8:11. Layher machte kurz darauf erstmals die fünf-Tore-Führung perfekt (8:13). Der SVK zeigte sich unaufgeregt und erhöhte durch Conrad sogleich auf 8:14. Kleine Leichtsinnigkeiten wurden dann aber sofort bestraft, so z.B. beim Konter zum 9:14 oder zum 11:16-Halbzeitstand. Fünf Tore waren zwar ein relativ beruhigendes Polster, aber der SVK 3 wäre nicht der SVK 3, wenn er es in Durchgang zwei nicht noch einmal spannend machen würde.

 

Ludwigsburg war nach dem Wiederanpfiff gedanklich schneller wieder auf dem Spielfeld angekommen und brauchte nur knapp 20 Sekunden für den ersten Gegentreffer (12:16). Nach zwei Minuten war aber auch der SVK wachsam und schickte Julian Anhorn zum Tempogegenstoß (12:17). Reinhard hielt den nächsten Strafwurf mitsamt Nachwurf. Das hatte offenbar Eindruck hinterlassen, denn einen weiteren Siebenmeter warf sein Gegenspieler beim 13:18 über das Tor. Gleich zweimal lieferten seine Vordermänner Reinhard dann dem Gegenstoß aus (15:19). Mit dem Rückraumtreffer von Timo Kull hatte man sich die sechs-Tore-Differenz von Durchgang eins wieder zurückgeholt (15:21). Dank des beherzten Abwehreinsatzes von Anhorn kamen die SVKler an den Ball, schließlich war es aber wieder der HB, der durch seinen besten Werfer zum 16:21 konterte. Nach Kornwestheimer Fehlwürfen nutzten die Ludwigsburger das schnelle Umschalten und verkürzten erneut auf vier Tore (19:23). Aus dem Feld heraus taten sich die Gastgeber dagegen schwerer und der SVK hatte stets die richtige Antwort parat: Dennis Bullinger zimmerte den Ball an den Innenpfosten zum 19:25. Zehn Minuten vor Spielende bot sich dann wieder dasselbe Bild wie in der gesamten zweiten Hälfte und die SVKler hatten erneut zwei Tore eingebüßt (22:26). Obwohl Reinhard noch die Hand am Ball hatte, wiederholte sich die Situation beim 23:27. Diesmal fehlte jedoch die Erwiderung des SVK, er verlor den Ball und Ludwigsburg war am Drücker. Kornwestheims Keeper war einmal mehr zur Stelle, doch wieder folgte kurz darauf der HB-Konter und die Führung schrumpfte gute fünf Minuten vor Ende auf drei Tore (24:27). Der SVK-Wurf ging drüber, der der Ludwigsburger passte dagegen ins obere Eck (25:27). Anhorns Körpertäuschung war in diesem Moment Gold wert (25:28). Nun nahm der HB seinen Keeper heraus und spielte den Angriff damit in Überzahl. Nichtsdestotrotz punktete der SVK durch Timo Kull (25:29). Das verschaffte den Gästen aber nur eine kurze Verschnaufpause, denn prompt trafen die Gastgeber wieder zum 26:29. Kull machte die 30 Tore schließlich perfekt (26:30), Layher und Braig liefen einen gemeinsamen Konter zum 27:31. Damit war der Sieg den SVKlern nicht mehr zu nehmen und man blickte nach dem Abpfiff in erlöste Kornwestheimer Gesichter.

 

Obwohl die SVKler es mal wieder geschafft hatten, eine komfortable Führung von sechs Toren bis auf zwei Tore zu verspielen, konnten sie sich am Ende zu Recht über ihren erst zweiten Sieg in der Rückrunde freuen. Nun kann sich der SVK drei Wochen von den Strapazen der vergangenen Spieltage regenerieren. Ausruhen kann er sich auf seinem zehnten Rang dagegen weiterhin nicht. Denn am Sonntag, den 15.04.18, ist man beim direkten Tabellennachbarn und Vorletzten des TV Großbottwar 2 zum direkten Duell um den Abstieg geladen.

 

Robin Reinhard, Niklas Rohfleisch (beide Tor), Tobias Biegel (1), Tim Layher (3), Julian Anhorn (8/2), Florian Stöcker, Timo Kull (3), Tobias Gröger, Dennis Bullinger (9), Danil Braig (3), Paul Lang, Benjamin Schwaderer (1), Philipp Conrad (3), Alexander Moosmann