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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

Die Überzahl nicht genutzt

Am vergangenen Spieltag traf der SVK 3 in der heimischen Osthalle auf den TSV Korntal. Während dieser in der Vorwoche noch auf dem neunten Rang platziert und damit direkter Tabellennachbar der SVKler war, konnten die Gäste sich durch ihren 39:24-Sieg gegen die HSG Strohgäu auf den siebten Platz nach vorne schieben. Der SVK verweilte dagegen vor der Begegnung weiterhin auf Platz zehn - die Kluft nach oben inzwischen größer als die Distanz zu den beiden Letztplatzierten. Doch trotz der besseren Ausgangslage der Korntaler, erwartete nicht nur Trainer Marcel Thoms nach sechs erfolglosen Partien endlich wieder einmal Punkte von seinen Salamandern. Am Ende kam es dann, wie es tragischer nicht hätte kommen können, denn man unterlag mit 25:26 in der letzten Sekunde.
 
Nach vier Spielminuten lag der SVK dank zwei zwei erfolgreicher Strafwürfe mit 2:0 in Führung. Julian Anhorn schnappte sich den Ball zum Konter, wurde aber zurückgepfiffen. Beide Teams konnten ihre Angriffe nicht konsequent genug ausspielen und scheiterten - sofern sie denn überhaupt einmal bis zum Abschluss kamen - an den Torhütern auf beiden Seiten, sodass es nach zehn Minuten erst 2:1 für die SVKler stand. Erst durch einen weiteren schnellen Gegenangriff konnte Paul Lang in der dreizehnten Minute zum 3:1 bedient werden. Nach einer Viertelstunde erinnerte der Spielstand damit noch immer mehr an ein Fußball- als an ein Handballspiel. Der SVK verschob seine Abwehrreihen geschickt und verhinderte ein ums andere Mal das gegnerische Kreisanspiel. Dann aber fand der halbrechte Rückraum Korntals die Lücke zum 3:2. Auf der Gegenseite startete nun Willi Haberkorn zum Konter (4:2). Die SVKler hatten bis dato bereits zahlreiche Fehlwürfe zu verzeichnen, hatten dank ihrer Abwehr und guter Aktionen ihres Torhüters Robin Reinhard aber weiterhin die Nase vorn (4:3). Korntals Mann mit der Nummer 9 bekamen die SVKler jedoch nicht in den Griff; er hatte bis dahin alle Treffer für sein Team erzielt. Nun wurde die Inkonsequenz im Kornwestheimer Angriff bestraft, denn diesmal lief der TSV zwei erfolgreiche Gegenstöße und ging erstmals mit 4:5 in Führung. Korntal verzeichnete einen weiteren Ballgewinn, die SVKler blieben zunächst mit Glück am Ball. Doch der darauffolgende Anlauf war dann aus Sicht der Gäste erfolgreich und sie erhöhten auf 4:6. Der Angriff war zu diesem Zeitpunkt das große Manko beim SVK. Immer wieder stellte man sich selbst ein Bein und musste den schnell umschaltenden Korntalern hinterherrennen. Anhorn war an dieser Stelle einen Schritt zu langsam und sah für seinen Abwehrversuch direkt die rote Karte. Den anschließenden Siebenmeter konnte Reinhard parieren (4:6). Nichtsdestotrotz legten die Gäste zum 4:7 nach. Auch der TSV ging in der Defensive hart ran, sodass der SVK die Chance von der Linie bekam und zum 5:7 verkürzte. Es folgte der Anschlusstreffer (6:7) und Conrad hatte bei seinem anschließenden Strafwurf den Ausgleich auf der Hand, scheiterte jedoch am Pfosten. Florian Stöcker traf kurz darauf zum 7:8-Halbzeitstand.
 
Die zweite Hälfte begann rasant: Die SVKler schnappten sich den Ball und während ihr erster Konterversuch abgefangen wurde, fand der zweite sein Ziel (8:8). Durch Conrads Strafwurf ergatterte sich der SVK die Führung zurück (9:8). Beim 9:9 schnappte sich dann Tobias Biegel gleich zweimal den Ball zur zwei-Tore-Führung (11:9). Einer von Korntals Feldspielern bekam nun gleich eine doppelte Zeitstrafe aufgebrummt und der SVK nutzte seine Überzahl zum 13:11. Aber nur wenig später glich Korntal erneut zum 14:14 aus. Der SVK legte bis zum 18:17 in der 45. Minute stets einen Treffer vor. Diesmal parierte Reinhard den drohenden Ausgleich und Stöcker holte sich vorne die zwei-Tore-Führung zurück (19:17). Für einen peinlichen Fauxpas sorgte der TSV mit einer Zeitstrafe, weil ein Spieler das Feld betrat, der noch ein T-Shirt über seinem Trikot trug. Aber auch Kornwestheim sah kurz darauf zwei Minuten. Die Gäste wussten diese Situation besser zu nutzen und verkürzten auf 20:19. Ausgerechnet jetzt scheiterte auch noch Conrad von der Linie am gegnerischen Keeper. Nachdem Paul Lang seine Zeitstrafe abgesessen hatte, überraschte er den Gegner mit seinem Erscheinen, sodass der SVK zum 21:19-Konter durchstarten konnte. Benjamin Schwaderer nutze eine Riesenlücke in der Mitte der TSV-Abwehr zum 22:19. Anschließend zog Haberkorn ebenfalls durch die Mitte, traf jedoch nur das Metall. Stattdessen punktete Korntal zweimal in Folge und war damit wieder dran (22:21). Prompt folgte der Konter zum 22:22-Ausgleich. Conrad verhinderte fünf Minuten vor Schluss mit zwei wichtigen Treffern zunächst Schlimmeres (24:22). Doch die Gäste spielten eine sehr offensive Manndeckung und ihre Rechnung ging auf: Sie kamen schnell an den Ball und konterten zum 24:24. Der SVK traf dagegen nur den Pfosten und zwei Minuten vor Spielende ging der TSV ohne jegliche Gegenwehr der Kornwestheimer Defensive in Führung (24:25). Haberkorn schaffte noch einmal den 25:25-Ausgleich und Korntal musste das Spiel in Unterzahl zu Ende spielen. Dem SVK gehörte der vermeintlich letzte Angriff und trotz ohnehin bereits bestehender Überzahl entschied sich Coach Thoms dafür, seinen Torhüter herauszunehmen, um den Angriff in doppelter Überzahl ausspielen zu können. Doch man schloss zu schnell ab, sodass Korntal noch einmal an den Ball kam. Angesichts des leeren Kornwestheimer Tores war der Siegtreffer ein Leichtes für die Gäste. Zwar versuchte der SVK nach dem Abpfiff noch zu reklamieren, aber die Schiedsrichter gaben das Tor und besiegelten damit die besonders bittere 25:26-Niederlage.
 
Glück im Unglück hatte der SVK, da auch die in der Tabelle umliegenden Teams ihre Begegnungen an diesem Spieltag verloren. Der HB Ludwigsburg 2 - einen Platz vor dem SVK - unterlag gegen die HSG Strohgäu ebenfalls knapp mit 20:19 und wird am kommenden Samstag der nächste Gegner der SVKler sein. Noch viel wichtiger aus Kornwestheimer Sicht war dagegen die 23:22-Niederlage des TV Großbottwar 2 gegen den TSV Bönnigheim 2. Denn Großbottwar liegt derzeit nur zwei Punkte hinter dem SVK und hat noch zwei Spiele weniger absolviert.
 
Robin Reinhard, Niklas Rohfleisch (beide Tor), Julian Anhorn, Tim Layher, Philipp Conrad (8/4), Tobias Biegel (5), Timo Kull (1), Florian Stöcker (3), Benjamin Schwaderer (1), Dennis Bullinger (2), Tim Fischer, Willi Haberkorn (4), Paul Lang (1), Alexander Moosmann
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