Fünf Spieltage vor Saisonende stand der SVK 3 mit dem Rücken zur Wand. Mit nur fünf Siegen und zwölf Niederlagen lag man auf dem drittletzten Tabellenrang und nur zwei Punkte vor dem Vorletzten des TV Großbottwar 2, der allerdings noch eine Partie weniger absolviert hat. Mit dem Tabellenzweiten TSF Ditzingen 2 stand an diesem Wochenende deshalb nicht gerade ein Aufbaugegner in der Ditzinger Sporthalle Glemsaue auf dem Programm. Leider gelang den SVKlern keine Überraschung, vielmehr unterlag man deutlich mit 28:16.

 

Ditzingen startete mit hohem Tempo und ließ den Ball im Angriff schnell durchlaufen. Dennoch gelang ihnen in den ersten beiden Offensivaktionen kein Treffer und so war es der SVK, der über einen Spielzug durch Philipp Conrad das erste Tor der Partie erzielte (0:1). Beim 2:3 war Conrad erneut erfolgreich, trotzdem machten die Gegner per Tempogegenstoß unmittelbar das 3:3. Gleich im nächsten Angriff verlor man erneut den Ball, zum Glück ging Ditzingens Wurf jedoch weit über das Tor. Anschließend konnten die SVKler zum dritten Mal in Folge ihren Angriff nicht zu Ende spielen, stattdessen schnappte sich Ditzingen den Ball zur erstmaligen Führung in der neunten Minute (4:3). Coach Marcel Thoms zog mit einer ersten Auszeit sofort die Notbremse. Aber das half nichts, denn wieder vermisste man einen vernünftigen Abschluss auf Kornwestheimer Seite. Begünstigt durch Ditzingens Lattentreffer kam nach knapp sechs torlosen Minuten der SVK endlich wieder zum Zug (4:4). Nach einer Viertelstunde lag man mit einem Tor hinten (5:4) und es sollte acht weitere Minuten bis zum nächsten SVK-Tor dauern. In Überzahl zogen die Gegner das Tempo an, waren einen Schritt schneller und provozierten prompt einen Strafwurf (6:4). Mit Pech traf Timo Kull anschließend nur den Innenpfosten und Ditzingen konterte zum 7:4. In der Defensive kündigte Dennis Bullinger noch den Einlauf seines gegnerischen Außenspielers an, doch der Rest der SVK-Abwehr schien dies nicht mitbekommen zu haben, denn daraus resultierte das 8:4. Vorne nutzte Bullinger dann eine Lücke zur schnellen Körpertäuschung (8:5). Der SVK hätte sich wieder ein wenig annähern können, aber Tobias Biegel brachte seinen Gegenstoß nur an den Pfosten. Nach 20 Spielminuten hatte man zwar erst acht Gegentore kassiert, aber dafür auch lediglich fünf Treffer selbst erzielt - im Schnitt also nur ein Torerfolg alle vier Minuten und definitiv zu wenig gegen einen Gegner wie den TSF Ditzingen 2. Robin Reinhard entschärfte einen Konter, den sein Gegner zu lässig mit einem Heber verwandeln wollte. Aber wieder gelang dem SVK trotz mehrerer Versuche kein Treffer, während Ditzingen seine zwei Anläufe nutzte, um den Vorsprung zu verdoppeln (10:5). Zum Ende der ersten Halbzeit wurde es noch bitterer für die SVKler, denn auch der Strafwurf der Gegner zum 11:5 und kurz darauf der Konter zum 13:6 saßen. Bullinger traf zum 13:7-Halbzeitszand.

 

Mit sechs Toren Rückstand war es aus Sicht des SVK nicht leicht, sich für den zweiten Durchgang zu motivieren. Nichtsdestotrotz bediente Bullinger Kreisläufer Tim Fischer zum 13:8. Aber auch Ditzingen war nach dem Wiederanpfiff sofort da (14:8). Wieder wollten die Gegner ihre Übermacht mit einem Trickwurf demonstrieren, aber wieder ging dieser Versuch daneben. Da die SVKler nach ihren Fehlwürfen zu langsam zurückliefen, ließen sie ihren Torhüter aber ein uns andere Mal im Regen stehen und kassierten sowohl das 16:8 als auch die zehn Tore-Führung der Gastgeber zum 18:8 via Tempogegenstoß. Wieder waren neun Minuten und fünf Gegentore bis zum nächsten Kornwestheimer Tor verstrichen (18:9). Während Thoms bei seiner Auszeit in Halbzeit eins noch eine recht offene Situation vorgefunden hatte, konnte er in seiner nächsten Ansprache nur noch überlegen, wie sein Team sich in den letzten 20 Minuten möglichst gut aus der Affäre ziehen konnte. Nach einem weiteren erfolglosen SVK-Gegenstoß, konnte Julian Anhorn endlich auch einmal einen Kornwestheimer Konter im gegnerischen Tor unterbringen (18:10). Zwar hatte Reinhard beim nächsten freien Wurf auf sein Tor ein Erfolgserlebnis zu verzeichnen, aber Ditzingen blieb einmal mehr am Ball. Zu allem Übel wurde Timo Kull getroffen, sodass er das Spielfeld verlassen musste. Für den SVK wurde es in Durchgang zwei noch ernüchternder als im ersten: nur drei Tore in fünfzehn Minuten und noch eine quälend lange Viertelstunde zu spielen. Paul Lang wurde auf der halbrechten Rückraumposition in die Mangel genommen, konnte sich beim 21:12 aber durchsetzen. Hinten parierte Reinhard, aber vorne konnten seine Teamkameraden ein weiteres Mal den Konter nicht verwerten, zuerst wegen einem ungenauen Abschluss und anschließend wegen schlechten Passspiels. Wie es beim Spielstand von 23:12 auch anders hätte sein sollen, fand nun auch Anhorns Strafwurf nicht mehr sein Ziel. Der SVK versuchte es nochmal über einen Spielzug und "verkürzte" durch Tim Fischer und Dennis Bullinger auf 24:15. Die letzten Abschlüsse des SVK waren überwiegend von der Linie: Tim Layhers Strafwurf ging neben das Tor, der erste von Bullinger traf ins Schwarze (26:16), während sein zweiter Versuch ebenfalls nur den Pfosten traf und damit den 28:16-Endstand besiegelte.

 

Der TSF Ditzingen 2 hatte nach der Partie allen Grund zum Jubeln, ist er durch seinen Sieg nun an der SG BBM Bietigheim 4 vorbeigezogen und hat die Tabellenspitze erklommen. Auf Kornwestheimer Seite waren dagegen wieder einmal lange Gesichter zu sehen, auch wenn man als Underdog in die Partie gegangen war und sich nicht allzu viele Chancen ausgerechnet hatte. Am kommenden Spieltag kann sich der SVK 3 nicht darauf berufen, als Außenseiter gegen einen haushohen Favoriten zu spielen. Denn dann kommt mit dem TSV Korntal der direkte Tabellennachbar derzeit auf Platz neun in die Osthalle. Dann müssen also dringend zwei wichtige Punkte her.

 

Robin Reinhard, Markus Biehl (beide Tor), Julian Anhorn (4/1), Dennis Bullinger (5/1), Philipp Conrad (2), Timo Kull, Benjamin Schwaderer, Tim Fischer (2), Tim Layher (2), Steffen Neunzling, Tobias Biegel, Paul Lang (1)