Skip to main content

SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

Die Talfahrt geht weiter

Das Hinspiel gegen die HSG Strohgäu hatte der SVK 3 im Oktober vergangenen Jahres mit fünf Toren Unterschied gewonnen (23:18). Da im Abstiegskampf dringend mal wieder ein Sieg hermusste, standen die Chancen diesmal also gar nicht so schlecht. Beunruhigend aus Sicht der SVKler war jedoch, dass Strohgäu in der Vorwoche den Tabellenführer TSF Ditzingen 2 mit 20:28 geschlagen hatte. Hinzu kam, dass man an diesem Spieltag auf mehrere Spieler verzichten musste. Mit Julian Anhorn, Dennis Bullinger, Timo Kull und Thorsten Franke fehlten gleich vier wichtige Rückraumschützen. Erfreulicherweise war dagegen Willi Haberkorn diesmal wieder mit dabei und auch durch die Unterstützung von Timo Jüngling vom SVK 2 versuchte man die Ausfälle zu kompensieren.
 
Gleich die ersten Aktionen waren auf beiden Seiten effektiv und führten ohne Fehlwurf zum 2:2. Dann vergaben die Gastgeber zwei gute Chancen, was der SVK jedoch nicht für sich nutzen konnte. Stattdessen passte man dem Gegner den Ball zu und kassierte das 3:2. Strohgäu suchte seinen Kreisläufer und fand dort stattdessen seinen Rückraumspieler, der sich im Rücken der Abwehr davongestohlen hatte (4:2). Willi Haberkorn machte seinen ersten Treffer und hielt sein Team damit im Spiel (4:3). Tim Layher, der aufgrund des dezimierten Kaders diesmal im Rückraum statt am Kreis eingesetzt wurde, glich zum 4:4 aus. Doch die HSG kam meistens ungehindert direkt am Kreis zum Abschluss und legte dadurch in nur zwei Angriffen wieder zwei Tore vor (6:4). Erneut bewies Layher, dass er es auch aus dem Rückraum kann (6:5). Für eine erste Verschnaufpause kam für ihn nun Florian Stöcker, der ebenfalls gleich erfolgreich war und zum 6:6-Ausgleich traf. Immer wieder geriet der SVK zwei Tore in Rückstand und immer wieder kämpfte er sich heran; so z.B. durch das geschickte Kreisanspiel an Timo Jüngling zum 9:9. Nur zwei gegnerische Angriffe später lag man wieder 11:9 zurück. Das zehrte nicht nur an den Nerven der SVK-Spieler, sondern kostete auch enorm viel Kraft. Denn nach jedem kleinen Erfolg folgte sofort der Rückschlag. Das machte sich besonders in der Kornwestheimer Abwehr bemerkbar, wo ein ums andere Mal eine große Lücke klaffte (13:11). Dadurch wurden so gut wie alle gegnerischen Tore in der ersten Hälfte direkt vom Kreis aus erzielt. Aber auch im Angriff kam man mit der gegnerischen Offensivabwehr nicht gut zurecht. Jüngling musste am Kreis Einiges einstecken, konnte sich nun aber trotzdem zum 13:12 durchsetzen. Der letzte ausgespielte Angriff in Durchgang eins gehörte dem SVK, verfehlte allerdings das Tor, sodass man mit 15:14 in die Pause ging.
 
Vor dem Wiederanpfiff versammelte sich der SVK noch einmal. Man war sich nur allzu bewusst, dass die zweite Halbzeit nicht wieder – wie schon so oft – zum Desaster werden durfte. Dennoch wurden die SVKler als Erstes gleich einmal ausgekontert (16:14). Dann drehten sie aber selbst auf: Layher stieg im Rückraum hoch (17:16) und Tobias Biegel startete zum Konter und damit zum 17:17-Ausgleich. Auf der Gegenseite war Niklas Rohfleisch zur Stelle und jetzt war der SVK am Drücker. Doch anstatt zum ersten Mal in Führung zu gehen, trafen die Gastgeber per Siebenmeter zum 18:17. Knappe 20 Minuten vor Schluss lag der SVK wieder zwei Tore hinten (21:19). Die Chancen waren vorhanden, beispielsweise als Strohgäu durch technischen Fehler beim 21:20 den Ball aus der Hand gab. Aber in den eigenen Reihen spielte ein Fußspiel der HSG in die Karten, die nun durch drei Tore – zwei davon via Tempogegenstoß – bis auf vier Tore davonzogen (24:20). Layher wurde bei seinem Wurf zum 24:21 gefoult, doch statt die HSG für diese Aktion zu bestrafen, sah Kornwestheims Ersatzcoach Alexander Moosmann für seinen Unmut eine Zeitstrafe. Wenig später zimmerte Philipp Conrad den Ball von rechts außen zuerst in den kurzen Winkel (26:24), um anschließend im halbrechten Rückraum hochzusteigen (26:25). Der SVK war wieder dran und spielte die nächsten zwei Minuten sogar in Überzahl. Aber trotzdem ließ man die HSG weiter zum Zug kommen (27:25). Kornwestheims Strafwurf ging weit über das Tor, aber Stöcker machte im nächsten Angriff mit Glück das Anschlusstor (27:26). Die SVKler starteten zum Konter, dieser scheiterte und der SVK sah wegen Meckerns die nächste Zeitstrafe, sodass man nun völlig unnötig fast bis zum Schluss in Unterzahl auf dem Spielfeld stehen würde. Deshalb entschied sich Moosmann dafür, im Angriff seinen Torhüter herauszunehmen, um weiterhin mit sechs Angriffsspielern agieren zu können. Die Rechnung ging auf und Benjamin Schwaderer glich zum 27:27 aus. Doch auf der Gegenseite verwandelte die HSG zum 28:27. Wie schon in Halbzeit eins gehörte der letzte Angriff dem SVK, doch man spielte zu lange hin und her, sodass Schwaderer am Ende nur noch aus spitzem Winkel von links außen abschließen konnte. Der direkte Freiwurf nach dem Abpfiff durch Timo Jüngling war zwar gut geworfen, streifte allerdings nur die Latte, sodass der SVK mit 28:27 unterlag.
 
Leider wird es nicht leichter für den SVK 3. Denn kommende Woche steht das Auswärtsspiel gegen der TSF Ditzingen 2 auf dem Programm. Aber wer weiß, vielleicht gelingt den SVKlern auch so ein Überraschungserfolg gegen den Tabellenspitzenreiter wie der HSG Strohgäu vergangene Woche. Die Hoffnung stirbt auch nach fünf Niederlagen in den bislang sechs absolvierten Rückrundenspielen bekanntlich zuletzt.
 
Niklas Rohfleisch, Robin Reinhard (beide Tor), Benjamin Schwaderer (2), Tim Layher (9), Alexander Moosmann, Philipp Conrad (7/2), Willi Haberkorn (1), Florian Stöcker (2), Tim Fischer, Timo Jüngling (2), Tobias Biegel (4), Nils Layher
  • Erstellt am .
  • Aufrufe: 971