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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK3 knöpft dem nächsten Spitzenteam einen Punkt ab

Bereits zwei Wochen nach dem Rückspiel des SVK3 beim TSV Asperg folgte nun am vergangenen Wochenende das verschobene Hinspiel dieser Paarung in der Kornwestheimer Osthalle. Die Ausgangslage war klar: Der TSV durfte das Spiel nicht verlieren, um sich die Aufstiegschance in die Landesliga zu bewahren, während der SVK mit dem sicheren Klassenerhalt im Rücken befreit aufspielen konnte. War die Begegnung zwei Wochen vorher nach einer katastrophalen ersten Hälfte eine glasklare Angelegenheit, wollten die Lurchis nun ein anderes Gesicht zeigen und einen Versuch wagen, den Gästen in ihre Aufstiegssuppe zu spucken.

Entsprechend engagiert begannen die Gastgeber und mussten die Lurchifans zuletzt zwanzig Minuten auf die ersten beiden Treffer ihrer Mannschaft warten, dauerte es diesmal nur gut drei Zeigerumdrehungen bis Tillmann Joost das 2:1 für den SVK markierte. Es entwickelte sich ein umkämpftes, wenn auch keinesfalls unfaires Spiel, bei dem ein neutraler Beobachter vermutlich nicht festgestellt hätte, dass hier eine Mannschaft noch um den Aufstieg spielt, während die andere erst kürzlich dem Abstiegskampf entronnen war. Es waren tatsächlich die Kornwestheimer, die in der ersten Halbzeit den Ton angaben und ihre Angriffe so geduldig ausspielten, als hätten sie an diesem Tag nichts anderes mehr vor. Zeigte das Schiedsrichtergespann dann doch einmal das drohende Zeitspiel an, konnte man sich darauf verlassen, dass der alte Recke Philipp Conrad – an diesem Tag ohne Asthmaspray angetreten – den längsten Atem und immernoch eine Idee hatte, wie er den Ball im Tor unterbringen konnte. So legten die Blauweißen stets ein bis zwei Tore vor und nachdem Christian Klopfer den Schlusspunkt hinter den ersten Spielabschnitt gesetzt hatte stand es 15:13 und Trainer Martin Wittlinger schlich ein sanftes, väterliches Lächeln auf die Lippen, als er seine Schäfchen in der Kabine um sich scharte. Diese seltene mimische Entgleisung bekam er allerdings sofort wieder in den Griff, als er die Sinne für den zweiten Durchgang schärfte. Auch wenn es an der Leistung kaum etwas auszusetzen gab, galt es nun, an selbige im zweiten Spielabschnitt nahtlos anzuknüpfen, um vielleicht tatsächlich das Zünglein an der Aufstiegswaage zu spielen. Das erste Tor nach Wiederbeginn ließ zunächst auf sich warten, schlug dann aber hinter dem Asperger Schlussmann ein, als Lukas Nethe die erste Drei-Tore-Führung für seine Farben erzielte. Es gelang dann den Gästen zwar, diese wieder auszugleichen, doch die SVK-Abwehr zeigte ihre stärkste Leistung der Saison und insbesondere der im vorangegangenen Spiel bärenstarke Kreisläufer wurde von Joost und Kapitän Reimann über die gesamte Partie hinweg erfolgreich an die Tanzbärenkette gelegt. Sein Übriges tat eine Reihe dahinter der glänzend aufgelegte Tormann Niklas Rohfleisch dazu, der einige klare Chancen der Gäste gekonnt vereitelte. Mit zunehmender Spieldauer wurden die favorisierten Gäste zusehends nervös, denn wenige Minuten vor Spielende erzielte Außenspieler Manuel Otto wieder eine Zwei-Tore-Führung (23:21) für den SVK und die grünschwarzen Aufstiegsträume drohten tatsächlich zu platzen. Doch auch wenn spielerisch beim Tabellenzweiten an diesem Tag nur wenig ging, kämpfte er sich erneut zurück ins Spiel, wähnte sich womöglich schon auf der glücklichen Siegerstraße, als drei Minuten vor Schluss die erste Gäste-Führung der zweiten Hälfte erzielt wurde (23:24). Doch der SVK blieb in Person von Reimann, der auch bei seinem vierten Strafwurf keine Nerven zeigte, cool und glich wieder aus. Alles lief auf eine hochdramatische Schlussphase zu und es waren noch gut dreißig Sekunden zu spielen, als der Gästetrainer Kruschhausen beim Spielstand von 25:25 und eigenem Ballbesitz seinen letzten Time-Out-Trumpf zog. Selbst dieser Schachzug half den Asperger Angriffsbemühungen aber nicht entscheidend weiter, denn sie scheiterten einmal mehr am Kornwestheimer Bollwerk. Damit war das Kapitel aber noch nicht geschlossen, denn im Gegenzug an den Ballgewinn kamen die Lurchis noch einmal gefährlich vor das Asperger Gehäuse, doch Nethe konnte die Harzkugel in höchstem Tempo nicht mehr kontrollieren, sodass es letztendlich beim Unentschieden blieb. Nach dem Bezirksmeister HB Ludwigsburg trotzt der SVK 3 nun also auch dem designierten Vizemeister in der heimischen Hölle Ost einen Punkt ab.
„Die Asperger werden nun vermutlich sagen, dass ein gutes Pferd nie höher springt, als es muss,“ meinte Reitsportexperte Daniel Bernat nach Spielende und bemühte gleich noch ein Bild aus dem Kampfsport, „aber in Wirklichkeit sind sie hier heute mit einem tiefblauen Auge davongekommen.“
Durch den Punktgewinn hat der SVK beim letzten Saisonspiel kommende Woche in Bietigheim nun die Chance in der Tabelle zu klettern und die Runde auf einem soliden achten Rang zu beenden.

Favoritenschrecken beim Namen genannt: Niklas Rohfleisch und Justin Thielen (im Tor), Manuel Otto (2), Tillmann Joost (1), Julian Anhorn (3), Dennis Bullinger (2), Christian Klopfer (4), Philipp Conrad (6), Kim Weiß, Daniel Bernat, Marcel Reimann (5/4) und Lukas Nethe (5).

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