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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3: Return of the Hardtwaldschreck

Es war noch weit vor Geisterstunde und doch saß einigen Zuschauern noch der Schauder im Nacken, als sie am frühen Sonntagabend in der einsetzenden Dämmerung die Rielingshäuser Sporthalle verließen und hinaus in den Hardtwald traten. Kein Wunder, denn kurz zuvor waren sie Zeugen geworden, wie der altehrwürdige Tennistempel erneut vom angsteinflößenden Hardtwaldschreck heimgesucht wurde. Bereits in der zurückliegenden Saison hatte er hier sein Unwesen getrieben, als der SVK 3 zum Bezirksligakräftemessen empfangen wurde und in letzter Rielingshäuser-Schrecksekunde beide Punkte nach Kornwestheim entführte. Die HSG Marbach-Rielingshausen war also vorgewarnt, doch die Knie schlotterten den Gastgebern deshalb noch lange nicht.

Ganz im Gegenteil: Mutig stellten sie sich ihrem Kontrahenten entgegen und gingen schnell mit 3:0 in Führung. Eine bis dahin unbekannte Situation für den gut in die Saison gestarteten SVK 3, denn einem 3-Tore-Rückstand sahen sie sich zuvor noch nicht gegenüber. Nachdem die Anfangsnervosität abgelegt wurde, kam der Tabellenführer aber besser ins Spiel und erzielte sein erstes Tor. Marco Dömötör, an diesem Tag erstmals in seinem sonderangefertigten Dömötor-Dress unterwegs, zeigte, dass ihm die Last des neuen Jerseys keinesfalls zu schwer ist und ließ seinem (zugegeben etwas angeberischen) Trikotaufdruck Taten folgen. Dennoch waren die Lurchis weiterhin nicht gut im Spiel und offenbarten in der Abwehr Schwächen, die Trainer Wittlinger den Seinen eigentlich schon lange ausgetrieben haben wollte. Während der Mittelblock wenig geistesgegenwärtig agierte und die gegnerischen Rückraumschützen nicht in den Griff bekam, war das Torhüterduo Reinhard/Strohm meist wie ein Geisterfahrer auf der Autobahn in die falsche Richtung unterwegs. So blieb der Abstand über weite Teile von Halbzeit eins bestehen, bis der Spuk um die 20. Minute herum endlich ein Ende fand. Daniel Bernat stellte zunächst den Anschluss zum 12:11 her, bevor die Blauweißen eine Überzahlsituation nutzten und ausgleichen konnten. Robin Rothermund, der sich vormittags schon bei der Vierten warmgeschossen hatte, war es, der den vielumjubelten Treffer zum 13:13 erzielte und mit insgesamt vier Toren bei vier Versuchen unterstrich, wie fruchtbar die Symbiose zwischen SVK 3 und SVK 4 sein kann. Sportdirektor Philipp Conrad huschte an dieser Stelle ein vielsagendes Lächeln über die Lippen. Tore satt gab es kurz vor der Spielunterbrechung dann noch zu sehen, als der SVK eine halbe Zeigerumdrehung vor Halbzeitpfiff zum erneuten Ausgleich traf, die HSG zehn Sekunden darauf wieder in Führung ging, um mit Ablauf der dreißigsten Minute doch wieder das Gegentor zum 16:16 hinnehmen zu müssen. Während die Zuschauer, die es mit der heimischen HSG hielten, spätestens bei diesem Bullinger-Tor ein mulmiges Gefühl überkam, beschwor Voodoo-Meister Wittlinger in den Katakomben noch einmal alle Geister der Seinen. Nach Wiederanpfiff dauerte es zwei Strafwürfe und eine Zeitstrafe für den Gegner bis die Blauweißen erstmals im Spiel die Führung übernahmen. Mund- und Kieferchirurg Moritz Strohm versetzte seine Gegenspieler nun in Angst und Schrecken, als er ihnen der Reihe nach frei vor seinem Kasten den Zahn zog. Während HSGler nun von allen Guten Geistern verlassen schienen, baute der SVK seinen Vorsprung auf fünf Tore aus. Obwohl der Gegner sechs Minuten vor Spielende noch einmal auf einen Zähler herankam, ließen die Kornwestheimer nichts mehr anbrennen. Ersatznethe Dominik Künzel rückraumte der HSG noch zwei ein und regelte die Verhältnisse. Kurze Zeit später wurde es dann wieder still in Rielingshausen, nur das 29:33-Ergebnis zuckte noch schwach über die Anzeigetafel. Denn genau so schnell wie der Hardtwaldschreck über die Halle kam, war er auch wieder verfolgen.

„BUH!“

Keine Gedanken über ihr Halloween-Kostüm müssen sich machen: Robin Reinhard und Moritz Strohm (im Tor), Marco Bahmann (5/2), Dennis Bullinger (3), Marco Dömötör (6), Daniel Bernat (3), Dominik Künzel (5), Marcel Reimann (5/3), Timo Jüngling (2) und Robin Rothermund (4).

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