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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3 lässt sich nicht ausknocken

Am vergangenen Samstag trafen in der Sporthalle Ost mit dem SV Kornwestheim 3 und der SG BBM Bietigheim 3 die beiden Mannschaften aufeinander, die in der Vorsaison dem Abstieg aus der Bezirksliga am knappsten entronnen waren. Wer nun erneut ein Kellerduell erwartet hatte, lag aber falsch, denn beide Teams gehen aufgepeppt in die neue Runde und haben sich bereits in den ersten Spielen Richtung obere Tabellenregion orientiert. Trainer Martin Wittlinger, der im Rückraum wieder auf mehr Alternativen zurückgreifen konnte als noch in der Vorwoche, hoffte, dass seine Schützlinge nun auch wieder eine bessere Defensivleistung an den Tag legen würden.

Marco Bahmann erkonterte nach einer Minute nicht nur das 1:0, sondern sich auch gehöriges Schädelbrummen, als er mit dem gegnerischen Torhüter zusammenrasselte. Er musste direkt wieder den Rückweg zur Auswechselbank antreten, doch Ersatzmann Dennis Bullinger führte sich gleich gut ein und setze seinen Kreisläufer Reimann gekonnt in Szene (2:1). Das Spiel gestaltete sich von Beginn an auf Augenhöhe und es verdichteten sich schnell die Anzeichen, dass die Abwehr- und Torhüterleistung in der vergangenen Trainingswoche nicht ausreichend verbessert werden konnte. Die gefürchteten Bietigheimer Distanzschützen konnten sich ihre Ecke meist aussuchen und erzielten Tor um Tor. Zum Glück zeigte sich die Lurchi-Offensive gewohnt torfreudig und man hätte die vielen Gegentore locker wegstecken können, wären da nicht die teilweise kläglichen Gegenstoßsituationen gewesen. Bereits im ersten Durchgang scheiterten Bullinger, Künzel und Bernat freistehend vor dem Bietigheimer Torhüter und versäumten es so, die Kornwestheimer Führung auszubauen. Entsprechend konnten die Gäste die Ein-Tor-SVK-Führung immer wieder ausgleichen und mit einem torreichen, wie leistungsgerechten 17:16 wurden die Seiten gewechselt. Außer der veränderten Spielrichtung blieb aber auch nach der Halbzeitpause alles beim Alten. Wie schon zu Beginn des ersten Spielabschnitts wagte sich der SG-Schlussmann bei einem SVK-Konter sehr weit aus seinem Fenster und mähte diesmal Außenspieler Dominik Künzel humorlos um. Das Schiedsrichtergespann, das in dieser Attacke keine Regelüberschreitung erkennen konnte, zog nun den Unmut der Heimfans auf sich, die nur dadurch besänftigt wurden, dass sich Künzel als noch größerer Dickkopf erwies, als ihnen schon bekannt war und im Gegensatz zu seinem Gegenüber weiterspielen konnte. Auch ansonsten zeigte sich kein neues Bild. Die Blauweißen legten stets ein bis zwei Tore vor und die Roten glichen kurz darauf aus. Die Rückraumspieler der SG trafen unbeirrt und beim SVK ließ nach Künzel nun auch Tobi Daub, der ansonsten ein starkes Spiel machte, einen Gegenstoß liegen. So hätte es vermutlich noch ewig weitergehen können, bei zwei Mannschaften die beide ihr Heil in der Offensive suchten und in der Abwehr Kräfte für den nächsten Angriff sammelten. Der Spielstand von 26:25 nach 47 Minuten sprach hier für sich. Irgendwann aber wurde es Marco zu bunt, denn er holte seinen Hammer heraus und dömöthorte den Ball wuchtig in die Maschen. Kurz darauf zeigte Künzel, dass er es auch besser kann und verwertete einen Gegenstoß erfolgreich. Als dann Hans Jungwirth, gesegnet mit der Sprungkraft eines Medizinballs, unter drohendem Zeitspiel den Ball zielgerichtet über den Abwehrblock und unter die Latte schweißte, gingen die Hausherren zehn Minuten vor Spielende erstmals mit drei Toren in Führung (30:27). Waren die Visiere beider Teams von Beginn an schon hochgeklappt, legten sie spätestens zu diesem Zeitpunkt ihre Rüstungen vollends ab. Die SG-Abwehr agierte nun noch offensiver und versuchte den Kornwestheimern so die Bälle zu entlocken. Das geeignete Mittel, um den Bock noch einmal umzustoßen, war dies jedoch nicht, denn die Kornwestheimer fanden trotzdem Lösungen, um den Ball immer wieder im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. Einmal mehr waren es ein langer Atem und starke Schlusszehnminuten, die dem SVK 3 einen höheren Sieg einbrachten, als es der vorangegangene Spielverlauf hergegeben hatte. Beim Endstand von 37:31 beschloss die Hallenuhr das Spiel und bescherte den Lurchis den nunmehr vierten Sieg im vierten Spiel.
„Die Konter hätten uns heute nicht nur im übertragenen Sinn das Genick brechen können,“ so der von der Schippe gesprungene und sechs Tore schwere Dominik Künzel nach Spielende, „aber ich bin sehr glücklich, dass es in keinem der möglichen Sinne geschehen ist.“

Bleiben standhaft und ungeschlagen: Robin Reinhard und Moritz Strohm (im Tor), Marco Bahmann (5/2), Dennis Bullinger (1), Hans Jungwirth (3), Marco Dömötör (4), Daniel Bernat, Dominik Künzel (6), Marcel Reimann (6), Timo Jüngling (3), Tobias Daub (6) und Lukas Nethe (3).

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