Eine Woche nach dem mehr als geglückten Rundenauftakt präsentierte sich das neuformierte SVK3-Team von Trainer Martin Wittlinger am Samstag erstmals dem heimischen Publikum. Zu Gast in der Hölle Ost war die HSG Sulzbach-Murhardt, gegen die die Mannschaft in der zurückliegenden Saison eine ausgeglichene Bilanz hatte. Entgegen der Erwartungen zeigte das 39-Tore-Team der Vorwoche zu Spielbeginn eine Ladehemmung und so war es Torhüter Reinhard zu verdanken, der nicht nur einen Strafwurf parierte, dass auf beiden Seiten des Spielberichtsbogens so lange schwarze Nullen standen, als hätten beide Mannschaften Christian Lindner persönlich als Abwehrchef in ihren Reihen installiert.

Das erste Tor der Partie war dann dem Ex-Kornwestheimer Fabian Weller vergönnt, der seine Farben mit 0:1 in Führung brachte, bevor Lukas Nethe nach über sechs Minuten endlich den Bann auf Kornwestheimer Seite brach und ausglich. Polizist Marco Dömötör stellte unter Beweis, dass er sich damit auskennt, Ladehemmungen zu lösen und so war er es, wie schon beim Saisonauftaktspiel, der in Halbzeit eins als sicherster Schütze der Lurchis in Erscheinung trat. Indessen ließ das Schiedsrichtergespann so viel laufen, dass manch ein kürbiskernkauender Rentner auf der Tribüne ganz neidvoll auf die in uringelb gekleideten Unparteiischen hinabblickte. Während die Gäste diesen Spielraum gut für sich zu nutzen wussten, taten sich die blauweißen Offensivreihen zunächst schwer mit ihren zupackenden Gegenspielern und erfolglose Angriffsbemühungen resultierten aufgrund teilweise unzureichender Rückzugsbewegungen zu häufig in vermeidbaren Gegentoren. Erst im Laufe des ersten Durchgangs passten sich die SVKler besser an die Gangart an, doch die Sulzmurrer hielten gut dagegen und so entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, das beim Stand von 17:15 zur Regeneration und taktischen Neuausrichtung unterbrochen wurde. Was genau Trainer Wittlinger seinen Schützlingen in der Halbzeitpause mit auf den Weg gab, wurde von den Katakomben der Kornwestheimer Spielstätte verschluckt, doch auch bei seinen Spielern schien es nicht direkt angekommen zu sein, denn sie konnten ihren Kontrahenten, der sich festbiss wie eine Zecke, einfach nicht abschütteln. Ganz entgegen der Kornwestheimer Zielsetzung glichen die Gäste eine knappe Viertelstunde vor Schluss zum 22:22 aus. Alles lief auf eine spannende Schlussphase hinaus und diese wurde nun von SVK-Tormann Moritz Strohm eingeläutet. Zunächst fing er einen Rückraumwurf lässig mit dem Hut und parierte kurz darauf einen Siebenmeter, womit er seine Vorderleute endlich aufrüttelte. Alles war nun angerichtet für den großen Auftritt von Crunchtime-Bulle: Mit drei eigenen Toren und einigen cleveren Anspielen in der spielentscheidenden Phase brachte Rückraumspieler Dennis Bullinger sein Team zurück auf die Siegerstraße. Wie schon in der Vorwoche zeigte der SVK langen Atem und dominierte die letzten Spielminuten klar. Ein 9:2-Lauf, bei dem schlussendlich Julian Anhorn den Deckel auf die 31:24-Packung schraubte, ließ das Endergebnis dann doch deutlicher erscheinen, als es die vorangegangen 60 Minuten tatsächlich waren. Nichtsdestotrotz ging der SVK 3 über die gesamte Spielzeit als verdienter Sieger vom Feld und darf sich nun mit stolzen 4:0-Punkten in eine dreiwöchige Zweitvorbereitung für die restliche Vorrunde begeben.
„An einem Tag, an dem die Schiedsrichter so großzügig waren, wollte ich mich auch nicht lumpen lassen“, so Dennis Bullinger, „und habe mich dann vor meiner Einwechslung für die Spendierhose entschieden, um noch ein paar Tore beizusteuern.“

Es verabschieden sich in eine schöpferische Herbstpause: Robin Reinhard und Moritz Strohm (im Tor), Manuel Otto, Julian Anhorn (2), Dennis Bullinger (5), Marco Dömötör (8/1), Tobias Daub (3), Philipp Conrad (1), Daniel Bernat (1), Dominik Künzel (1), Marcel Reimann (5/4), Timo Jüngling (1) und Lukas Nethe (4).