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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3 kassiert erste Saisonniederlage

Nach dem unglücklichen Unentschieden gegen Marbach-Rielingshausen empfing der SVK 3 am 3. Oktober die HSG Sulzbach-Murrhardt zum zweiten Saisonspiel in der heimischen Halle Ost. Der vielversprechende Saisonauftakt mit dem letztendlich verschenkten Punkt machte den Wittlinger-Schützlingen Hoffnung, auch in diesem Aufeinandertreffen etwas Zählbares mitnehmen zu können.
Der Start glückte dem SVK durchaus: Mit einem Anlauf von über 18 Monaten
erzielte Jan-Philipp Harrer das langersehnte erste Pflichtspieltor für seine neuen Farben und schob das zweite gleich hinterher. Doch die weitgereisten Gäste zeigten sich trotz der frühen Anwurfzeit ausgeschlafen und hielten dagegen. So entwickelte sich eine ausgeglichene Anfangsphase, in der die Kornwestheimer immer wieder ihren Kreisläufer fanden oder die Rückraumschützen in Position brachten, während die Gäste vom schönen Flüsschen Murr immer wieder die Löcher im Kornwestheimer Abwehrverbund auftaten. Bis zum 10:10 in der 23. Minuten begegneten sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe, allerdings stellte Gästetrainer Alexander Belz seine Abwehr in der vorangegangenen Auszeit auf eine 5:1-Deckung um und die Lurchis damit fortan vor Probleme. In der Folge konnte sich die HSG bis zur Halbzeit auf 11:14 absetzen. Zum ersten Mal in dieser Saison rannte der SVK 3 einem Rückstand hinterher, doch Coach Wittlinger beschwor seine Männer im Kabinentrakt, weiter an die eigenen Stärken zu glauben und fand dabei Gehör. Obwohl sich die Mannschaft nach dem Seitenwechsel Zeitstrafe nach Zeitstrafe einbrockte, gelang es den Rückstand Stück für Stück zu verkürzen. Lukas Nethe zeigte sich zweimal hellwach, als er den gegnerischen Angreifern den Ball abluchste und ihn bärenstark auf der anderen Feldseite im Tor versenkte. Beim Stand von 17:18 nach 39 gespielten Minuten heimste sich dann allerdings Rückraumspieler Dennis Bullinger die dritte Zeitstrafe ein und disqualifizierte sich so für das restliche Spiel. Diesmal nutzten Sulzbacher ihre Überzahl besser, sodass der mühsam erarbeitete Anschluss wieder verlorenging und die Gäste beim 17:20 zunächst den alten Drei-Tore-Abstand wiederherstellten und diesen daraufhin sogar noch weiter ausbauten. „An diesem geschichtsträchtigen Feiertag, würde ich mir von allen Beteiligten etwas mehr Einheit auf dem Spielfeld wünschen“, twitterte Bundespräsident und bekennender Lurchi-Fan Frank-Walter Steinmeier Mitte der zweiten Halbzeit enttäuscht. Doch vor allem die Defensivabteilung tat ihm diesen Gefallen nicht und hintendran bekam Torhüter Robin Reinhard keinen Finger an den Ball, während sein schmerzlich vermisster Kollege Niklas Rohfleisch im Tschechien-Urlaub bereits an seinem dritten Pilsner Urquell nippte. Nach dem 5-Tore-Rückstand in Minute 50 kamen die Hausherren zwar noch einmal auf 23:26 heran, doch anstatt nun noch einmal alles in die Waagschale zu werfen (und es gibt durchaus Spieler, die einiges auf die Waage bringen), lief nun gar nichts mehr zusammen und die Dritte brachte die Harzkugel nur noch ein letztes Mal im gegnerischen Gehäuse unter, während die HSG noch ganze viermal erfolgreich abschloss. So fiel das Ergebnis mit 24:30 schlussendlich vielleicht etwas zu hoch aus, aber das Spiel hatte einen verdienten Sieger gefunden, weil der SVK 3 über die kompletten 60 Minuten gegen eine solide spielende HSG Sulzbach-Murrhardt zu wenig Siegeswille und Überzeugung an den Tag legte.
„Dass man am Tag der deutschen Einheit die Punkte nicht teilt, kann ich nachvollziehen und finde ich persönlich auch richtig,“ ordnete Geschichtsstudent Harrer nach Spielende das Ergebnis ein, „trotzdem sollten wir analysieren, ob es in Gedenken an die friedliche Revolution von 1989, die richtige Herangehensweise war, die Punkte direkt kampflos abzugeben.“
Es spielten: Robin Reinhard (im Tor), Manuel Otto, Miro Sailer (1), Jan-Philipp Harrer (4), Tillmann Joost, Julian Anhorn (5), Dennis Bullinger, Philipp Conrad (2), Kim Weiß, Daniel Bernat (2), Saleh Khosrawi, Marcel Reimann (5), Pavle Augustinovic und Lukas Nethe (5).
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