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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3 gibt den ersten Bezirksligasieg aus der Hand

Lange musste die dritte Herrenmannschaft mit ihrem Trainer Martin Wittlinger auf ihr erstes Spiel in der Bezirksliga warten. Nachdem das Team bereits in der Saison 19/20 glücklich aus der Bezirksklasse aufgestiegen war, konnte sie vor dem frühen Saisonabbruch in der letzten Spielzeit kein einziges Spiel bestreiten. Mit großer Spannung wurde somit das erste Punktspiel seit über eineinhalb Jahren und das erste Kräftemessen in der neuen Spielklasse erwartet. Das Aufeinandertreffen mit der HSG Marbach-Rielingshausen bedeutete ein großes Wiedersehen auf beiden Seiten. Coach Wittlinger traf auf sein altes Team, das er über lange Jahre begleitet hatte und auf der Gegenseite kehrten mit Trainer Flaviu Onofras, Kapitän Thomas Lauster und dem leider verletzten Rückraumspieler Tim Layher drei bekannte Gesichter in die Halle Ost, ihre alte Wirkungsstätte, zurück.

Die Kornwestheimer zeigten keine Nervosität bei ihrem Ligadebüt und es war den beiden Rückraumschützen Lukas Nethe und Dennis Bullinger vergönnt, die ersten Bezirksligatore zu erzielen und somit ihre Farben mit 2:0 in Front zu bringen. Die Anfangsphase gestalteten beide Mannschaften sehr ausgeglichen und torreich, sodass es nach gut 10 Minuten bereits 7:7 stand. Mitte der ersten Halbzeit jedoch stabilisierte sich die Hintermannschaft der Lurchis zusehends und es gelang ihr die Marbacher Rückraumschützen in den Griff zu kriegen und der glänzend aufgelegte Torhüter Robin Reinhard entschärfte reihenweise Bälle, die doch den Weg Richtung Kornwestheimer Gehäuse fanden. Im Spiel nach vorne zeigte das Team zudem den ein oder anderen spielerischen Leckerbissen, sodass den zahlreichen Zuschauern auf der Tribüne das Wasser im Mund zusammenlief und Sebastian Balkenhol am Bewirtungstresen gar nicht hinterherkam die schmackhaften Butterbrezeln an die Frau und den Mann zu bringen. Beispielhaft dafür war das blitzsaubere Tor zum 10:7, als Bjarne Junger von der Rechtsaußenposition den besser postierten Kreisläufer Marcel Reimann in Szene setzte, für den der Abschluss dann nur noch eine reine Formsache war. Die bis dahin beste Phase des Spiels gipfelte in einer 14:9-Führung nach 24 Minuten. Leider gelang es der Heimmannschaft nicht, die gute Leistung zu konservieren und den Fünf-Tore-Vorsprung in die Kabine zu nehmen und so ertönte das Halbzeitsignal beim Stand von 16:13 für den SVK. Trotzdem konnten die Weißblauen zufrieden sein mit dem ersten Abschnitt: Die einstudierten Spielzüge führten zu erfolgreichen Torabschlüssen und der Abwehr-Torhüter-Verbund fand nach der hektischen Anfangsphase besser zusammen. Beim Pausentee sah Trainer Wittlinger seine Schützlinge auf einem guten Weg und bestärkte sie dementsprechend, weiter die spielerische Überlegenheit auszunutzen. Gesagt getan: Der SVK kam gut in den zweiten Durchgang hinein und schoss über Tore von Daniel Bernat, sowie zwei Doppeltreffer von Nethe und Reimann erneut einen 5-Tore-Vorsprung heraus. Beim Stand von 21:16 nach 38 Minuten schien das Spiel in die richtige Richtung zu kippen, denn die Marbacher Mannschaft, die nun auch begann mit sich selbst und dem Schiedsrichtergespann zu hadern, handelte sich zu allem Überfluss zwei Zeitstrafen in Folge ein. Es hätte die spielentscheidende Phase werden können, doch in der vierminütigen Überzahl schafften es die Kornwestheimer nicht, ihren Vorsprung zu vergrößern. Statt die wankenden Gäste weiter zu distanzieren, erlaubte sich die Kornwestheimer Mannschaft nun eine unnötige Schwächephase, suchte ihr Heil vorne in unvorbereiteten Einzelaktionen und überhasteten Kreisanspielen, anstatt die Abschlusssituationen sauber herauszuspielen. In der Defensive bekam man keinen Zugriff auf Rückraumspieler Marius Blind, der es immer wieder schaffte seine Kreisläufer in Wurfpositionen zu bringen. In der Folge schmolz der Vorsprung immer weiter und nach 52 Minuten erzielten die Gäste den Ausgleich zum 26:26. Das Spiel steuerte auf eine spannungsgeladene Endphase zu. Die Kornwestheimer legten stets ein Tor vor, das die HSG im Gegenzug ausgleichen konnte. Erneut kamen die Lurchis durch Zeitstrafen zweimal in Überzahlsituationen, aus denen sie keinen Kredit schlagen konnten. Dennoch sah sich der SVK kurz vor Spielende in einer sehr aussichtsreichen Situation. 34 Sekunden mussten bei eigenem Ballbesitz und in Überzahl noch von der Uhr gespielt werden, um die Punkte in der Halle Ost zu behalten. Ein viel zu früher Torabschluss ermöglichte aber erneuten Ballbesitz für die Gäste aus Marbach, die die unsortierte Abwehr ausnutzten und erneut ihren Kreisläufer fanden. Den Wurf konnte Torhüter Rohfleisch noch stark parieren, doch die Schiedsrichter hatten ein Foulspiel gesehen und entschieden auf Siebenmeter. Die Zeit war bereits abgelaufen, als Jonathan Leichtweiß auch seinen fünften Strafwurf souverän zum 30:30 verwandelte. Für das ganz schwache Überzahlspiel, sowie fehlende Cleverness in der Schlussphase zahlte der SVK 3 im ersten Bezirksligaspiel bitteres Lehrgeld und brachte sich selbst um den doppelten Punktgewinn.
„Über den Punkt können sich die Marbacher heute genauso wenig beschweren, wie der SVK gleich über die Musikauswahl beim Kabinenfest“, gab Wasen-DJ Saleh Khosrawi zu Protokoll. „Ich bin trotzdem sehr stolz auf mein Team, weil es gleich im ersten Spiel zeigte, dass es in der Liga angekommen ist und hier mithalten kann.“
Es spielten: Robin Reinhard und Niklas Rohfleisch (im Tor), Manuel Otto, Miro Sailer, Bjarne Junger (3), Julian Anhorn (2), Dennis Bullinger (6/2), Benjamin Schwaderer (1), Philipp Conrad (5), Kim Weiß, Daniel Bernat (2), Marcel Reimann (6), Jan-Philipp Harrer, Lukas Nethe (5).
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