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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3 crasht in Ludwigsburg

Wäre die Bezirksligasaison 2021/22 ein Seifenkistenrennen, würde die HB Ludwigsburg mit einem Maserati antreten. Nachdem die ambitionierten Barockstädter in den vergangenen Jahren stets am Aufstieg in die Landesliga gescheitert sind, haben sie ihre Truppe vor der aktuellen Runde noch einmal mit einigen Hochkarätern aufgemotzt. Im Gegensatz dazu war die Besatzung beim SVK 3 vor dem Nachbarschaftsduell aus verschiedenen Gründen (Urlaub, Schichtdienst, Verletzungen, Dates…) ausgedünnt
und musste ohne Julian Anhorn, Kim Weiß, Christian Klopfer, Sebastian Balkenhol, Niklas Rohfleisch, Justin Thielen und Philipp Conrad ins Rennen gehen.
Trotzdem kamen die Lurchis nach dem Startschuss direkt in die Gänge und verhinderten mit dem 1:0 von Lukas Nethe im ersten Angriff einen Start-Ziel-Sieg des Favoriten. Aber auch der HB-Flitzer fand gleich in die Spur, glich aus und konnte sich schon in der Anfangsphase einen Vorsprung herausspielen. Nun zeigten sich die Kornwestheimer doch etwas beeindruckt und mussten bis zur zehnten Minute auf ihren zweiten Treffer warten. Daniel Bernat und Miro Sailer verkürzten den Abstand auf 5:3. Vorerst ließ sich der SVK nicht mehr abschütteln und hielt mit der starken Ludwigsburger Mannschaft gut mit. Nach 22 Minuten konnte Dennis Bullinger sogar den Anschluss zum 11:10 herstellen. Trotzdem griff Martin Wittlinger in dieser guten Phase zur grünen Karte und rief seine Spieler zum Time-Out zusammen. In dieser Auszeit muss aber Sand ins nicht vorhandene Seifenkistengetriebe des SVK gekommen sein, denn bis zum Halbzeitpfiff gelang nur noch ein Treffer, während die Hausherren den Ball noch ganze fünfmal hinter Torhüter Robin Reinherd einnetzten. Obwohl goße Teile der ersten Halbzeit auf Augenhöhe gestaltet werden konnten, ging es aufgrund der schwachen Schlussphase mit 16:11 in den Kabinentrakt. Coach Wittlinger zeigte sich in der Halbzeit einverstanden damit, wie seine Schützlinge die vorgegebene Marschrichtung umgesetzt hatten und ordnete an weiterhin zu versuchen den eigenen Spielstil durchzubringen, um möglicherweise den Spielverlauf nochmal spannend zu gestalten. Das Ludwigsburger Team schien in der Pause allerdings die richtigen Schräubchen gedreht zu haben, denn es kam nach Wiederanpfiff ganz hervorragend aus den Startlöchern und vergrößerte den Vorsprung in kürzester Zeit, sodass schon nach der 40. Minute, beim Stand von 26:13, bei den Gastgebern die doppelte Trefferanzahl zu Buche stand. Die gut geölte Maschine in rot und schwarz nahm nun mehr und mehr an Fahrt auf. Der doppelte Abwehr-Angriff-Wechsel auf Kornwestheimer Seite war ein gefundenes Fressen für die beiden Rückraumschützen Krautt und Cicione, die immer wieder über die zweite Welle erfolgreich abschlossen. Auf der Gegenseite spielte der SVK seine Angriffe nicht mehr so ausdauernd zu Ende wie vor dem Seitenwechsel und suchte oftmals verfrüht und unvorbereitet den Abschluss. Die Tore aufseiten der Gäste wurden demnach rarer und das Ergebnis immer deutlicher, doch in der 45. Minute dann die Sensation: Aufgrund des Fehlens der beiden Torhüter Rohfleisch und Thielen war Oldie Markus Biehl für den Spieltagskader nominiert worden und ging nach seiner Einwechslung mit 55 Jahren als ältester Bezirksligadebütant aller Zeiten in die Geschichte ein. Dass er den Karren aus dem Dreck ziehen würde, war sicherlich nicht zu erwarten und so endete das Spiel schließlich mit einem deutlichen 40:18-Sieg für die Ludwigsburger Spielgemeinschaft. Leider konnte der SVK seine PS nur im ersten Spieldrittel auf die Straße bringen, sonst wäre die Niederlage vermutlich etwas glimpflicher ausgefallen, auch wenn es in der Bezirksliga wohl wenige Mannschaften gibt, die das Ludwigsburger Spitzentem vor ernsthafte Probleme stellen können.
„Ich habe vor 2 Jahren mit Handball angefangen, weil ich einen Ausgleich zum Autoschrauben brauchte und einfach Bock auf Amateurhandball hatte. Jetzt spiele ich plötzlich in der Bezirksliga gegen eine Mannschaft mit lauter Halbprofis“, äußerte Rechtsaußen Nikolas „Winni“ Hörnig etwas konsterniert. Nun hat die Mannschaft zwei Wochen Zeit sich auf das nächste Punktspiel in Bönnigheim vorzubereiten, wo die Kirschen etwas niedriger hängen als in Ludwigsburg.
Es spielten: Robin Reinhard und Markus Biehl (im Tor), Manuel Otto, Miro Sailer (2), Nikolas Hörnig, Jan-Philipp Harrer (2), Tillmann Joost, Dennis Bullinger (5/2), Benjamin Schwaderer, Daniel Bernat (1), Saleh Khosrawi (1), Marcel Reimann (3), Pavle Augustinovis (1) und Lukas Nethe (4).
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