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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3 deklassiert den Tabellenführer in der eigenen Halle

In der Vorwoche war der SVK 3 noch den Beweis schuldig geblieben, dass er es tatsächlich mit den Spitzenteams der Liga aufnehmen kann, denn die Niederlage im schönen Strohgäu war ein kleiner Dämpfer in der zuletzt sehr positiven Entwicklung der Mannschaft von Trainer Martin Wittlinger. Nichtsdestotrotz wollte es das Team am vergangenen Sonntag noch einmal wissen, auch wenn die Aufgabe keineswegs leichter erschien. Es wartete nämlich kein geringerer als der Ligaprimus aus Ludwigsburg, der bis dato in lediglich zwei Saisonspielen den Kürzeren gezogen hatte.

Erneut startete der SVK gut und schoss sich in Person von Lukas Nethe und Dennis Bullinger schnell 2:0 in Führung. Die Ludwigsburger hielten allerdings dagegen und erzielten in einer ausgeglichenen und flotten Anfangsphase nach gut 10 Minuten den 6:6-Ausgleich. Der zahlreiche Kornwestheimer Anhang, der den Weg in die benachbarte Kreisstadt gefunden hatte, hätte es wohl nicht für möglich gehalten, dass dies der letzte Spielstand der Partie sein sollte, bei dem die Heimmannschaft auf Augenhöhe mit dem Außenseiter aus Kornwestheim war. Doch die Wittlinger-Sieben merkte schon früh, dass an diesem Tag etwas zu holen war. Benjamin Schwaderer dirigierte seine Nebenmänner in der Abwehr hervorragend, sodass der Schwachpunkt, der im Spiel zuvor die Punkte gekostet hatte, nun zu einem wichtigen Puzzleteil auf dem Weg zum Auswärtserfolg wurde. Ein ums andere Mal zwang man den Gegner aufgrund von drohendem Zeitspiel zu unvorbereiteten Würfen, die für den gut aufgelegten Robin Reinhard eine leichte Beute waren oder ihr Ziel sogar komplett verfehlten. Der eigene Angriff wusste durch ein geradliniges und schnelles Spiel zu gefallen und erzielte immer wieder schnörkellose Tore. Zur Halbzeit ging es dann mit einer 14:18-Führung in die Kabine.

Dass ein solcher Vorsprung noch keine Punkte in trockene Tücher legt, war dem SVK durchaus bewusst, hatte man es in der Vergangenheit doch zu selten geschafft eine gute Leistung konstant über 60 Minute auf die Platte zu bringen. Und auch dieses Mal begann der zweite Durchgang alles andere als gut, als Lukas Nethe direkt wieder zwei Minuten zum Durchschnaufen auf die Bank geschickt wurde und die Gastgeber für sein regelwidriges Einsteigen einen Strafwurf zugesprochen bekamen. Nun schlug die Stunde von Peter Gravenhorst, der bereits in der ersten Hälfte nach mehrjähriger Handballabstinenz sein Comeback im SVK-Tor feierte. Er sollte in diesem Spiel nicht nur von der Siebenmeterlinie unüberwindbar bleiben, sondern auch sonst eine sehr solide Partie als Rohfleisch-Vertreter spielen. Durch den verworfenen Strafwurf beflügelt schaffte es die Mannschaft um Kapitän Reimann in Unterzahl den Vorsprung sogar noch zu vergrößern und als sich die HB Ludwigsburg nach 41 gespielten Minuten und einem Spielstand von 19:27 gezwungen sah die nächste Auszeit zu nehmen, schien auch dem letzten mitgereisten Fan zu dämmern, dass heute Großes möglich war. Am Spielverlauf änderte die Auszeit wenig: die Kornwestheimer kamen durch den glänzend aufgelegten Julian Anhorn, sowie den unvergleichbar eleganten Lukas Nethe immer wieder zu einfachen Toren und kamen die Hausherren ihren Gegenspieler dann doch mal einen Schritt entgegen, fand man mit viel Übersicht den freistehenden Reimann am Kreis, der von dort aus wenig Mühe mit dem gegnerischen Torhüter hatte. Den Ludwigsburgern schien spätestens Mitte der zweiten Hälfte der Zahn gezogen und das Spiel war schon früh entschieden.

Die bis dahin beste Saisonleistung des SVK 3 ließ nach Spielende einen sensationellen 28:39-Auswärtserfolg von der Anzeigetafel der Eglosheimer Sporthalle leuchten. Kampfgeist, Geschlossenheit und spielerische Glanzpunkte machten Lust auf weitere Erfolge in dieser Saison, in der alles möglich zu sein scheint. „Dass ich mein Handballcomeback in so einem geilen Spiel feiere, hätte ich mir selbst nicht besser ausmalen können. Mein Dank geht an die Mannschaft und den Trainer, die mich so gut aufgenommen und mir das Vertrauen geschenkt haben“, sagte ein sichtlich gerührter Peter Gravenhorst nach Spielende und wischte sich eine kleine Freudenträne aus dem Augenwinkel. Weiter geht es am kommenden Samstag um 18 Uhr mit dem Heimspiel gegen den TV Mundelsheim, der zuletzt ebenfall durch positive Ergebnisse aufhorchen ließ.

Es spielten Robin Reinhard, Peter Gravenhorst (im Tor), Miro Sailer, Julian Anhorn (10), Steffen Neunzling, Konstantin Schad (5), Dennis Bullinger (2), Benjamin Schwaderer, Christian Klopfer (1), Manuel Otto (3), Philipp Conrad (2), Saleh Khosrawi (1), Marcel Reimann (8), Lukas Nethe (7).

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