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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3 büchsenwurstet den ersten Rückrundenheimsieg ein

Nachdem der SVK 3 hervorragend ins neue Jahr gestartet war, setzte es in den vergangenen Spielen ärgerliche und knappe Niederlagen, woraufhin der Vorsprung zu den Abstiegsplätzen in der Bezirksliga schwand. Die Zeitumstellung kam der Mannschaft von Trainer Martin Wittlinger vor dem Heimspiel gegen den HC Oppenweiler/Backnang 3 also sehr gelegen. Dummerweise wurde die Uhr am vergangenen Sonntag allerdings vor und nicht zurückgestellt, sodass man nicht darauf hoffen konnte, wieder in die starke Saisonphase zurückkatapultiert zu werden. Aufgeatmet wurde bei den Lurchis bereits vor Spielbeginn, da alle Spieler, inklusive Christian Klopfer, der es sonst schon nicht so mit den Uhrzeiten hat, pünktlich zum Treffpunkt erschienen waren.

Und die SVKler hatten nicht nur ihre Wecker richtig gestellt, sondern waren auch ausgeschlafen. Hinten stellten die Blauweißen eine solide 5:1-Deckung auf, die den Gegner über das gesamte Spiel herausfordern sollte. Dass es vorne über fünf Minuten dauerte, bis der erste eigene Treffer bejubelt werden konnte, lag weniger am mangelnden Einfallsreichtum der Offensivabteilung, als vielmehr an der ausbaufähigen Chancenverwertung und dem zu Beginn stark aufspielenden HC-Schlussmann. Da sich die zweite Reserve der Oppenweiler Drittligavertretung aber an der SVK-Abwehr um Tillmann Joost die Zähne ausbiss, konnte sie daraus keinen Profit schlagen. Torhüter Robin Reinhard zeigte dahinter vor allem in Halbzeit eins einmal mehr seine Extraklasse und ließ sich von seinem gebrochenen Finger so wenig beeindrucken, dass bei dem ein oder anderen Lurchi der Gedanke im Kopf herumspukt, ihm vor dem nächsten Spiel noch einen Finger der anderen Hand in der Tür einzuklemmen. Nachdem die Kornwestheimer Angriffspieler ihr Visier dann endlich richtig eingestellt hatten, nahm das Spiel an Fahrt auf. Philipp Conrad, durch die Zeitumstellung zu Spielbeginn ja quasi eine Stunde jünger, setzte sich immer wieder gekonnt durch und erzielte wichtige Treffer. Schnelles Direktspiel aufgebaut auf einer kompakten Defensive führte reihenweise zu einfachen Torerfolgen und fünf Minuten vor der Halbzeitpause hatte sich der SVK eine komfortable 14:7-Führung erspielt. Wie bereits beim Spiel in der Vorwoche folgten aber erneut fünf schwache Minuten vor dem Seitenwechsel und statt den Sack schon vor der Halbzeitpause wasserfest zu verschließen, ging es bei einem Halbzeitstand von 15:10 in die Kabinen. Aber die Rückbesinnung auf die eigenen Stärken, sowie die kleine Verschnaufpause tat den Lurchis gut und sie starteten wieder furios und brauchten nur wenige Minuten, um zunächst den alten Vorsprung wiederherzustellen und ihn dann sogar noch zu vergrößern. Nach 34 Minuten stand es 19:11, doch wer den SVK 3 über die Saison hinweg begleitet hat, wusste schon da, dass bei dieser Mannschaft in beide Richtungen zu jeder Zeit alles möglich ist. Zwar hatte man freitags extra noch den im sportlichen Bodensee-Exil lebenden Mitspieler Bjarne Junger zum Umtrunk geladen, damit er der Mannschaft erklären konnte, dass Konstanz eine schöne Studentenstadt am schwäbischen Meer ist, auf die Platte brachte sie selbige deshalb leider trotzdem wieder einmal nicht. Zunächst wieder mit drei Toren in Folge, später dann heimlich still und leise oppenweilerten sich die grüngekleideten Gäste wieder Tor um Tor an die Kornwestheimer heran und Coach Wittlinger griff in der 50. Minute, als die Führung bereits auf zwei Tore (24:22) geschmolzen war zur grünen Karte. Im direkten Gegenzug traf zwar der HCOB zum Anschlusstreffer, doch Miro Sailer gelang es, mit zwei Toren den Abstand wieder etwas zu vergrößern. Trotzdem war offensichtlich, dass sich die Kornwestheimer seit geraumer Zeit schwertaten, Tore zu erzielen und auch das eigene Gehäuse nicht mehr so standhaft verteidigt wurde. Bei wem nun aber böse Vorahnungen zu den beiden vorangegangenen Spielen wach wurden, die beide in der Schlussphase verlorengingen, kannte den neuesten Kniff in der SVK3-Trainingslehre noch nicht: Anstatt sich unter der Woche schon zu verausgaben, kam die eine Hälfte der Mannschaft einfach gar nicht ins Training und die andere setzte den inhaltlichen Schwerpunkt auf Büchsenwurst mit Essiggurken und Senf. Dieser ausgebuffte Tanz auf der Rasierklinge zwischen gezielter Belastungssteuerung und dem Aufbau nachhaltiger Kraftreserven erwies sich nun als goldrichtig, denn er setzte nun noch einmal unerwartete Energien frei. Zweimal Nethe und dann Marcel Reimann, mit neun Toren erfolgreichster Werfer des Tages, bedeuteten dreieinhalb Minuten vor dem Ende eine 30:25 Führung und somit den langersehnten ersten Heimsieg der Rückrunde. Zwar warfen die Gäste zum Schluss noch einmal alles in die Waagschale, doch die Führung war dem SVK nicht mehr zu nehmen, der schließlich mit 31:29 gewann.
„Dass Büchsenwurst Kraft gibt, ist keine wirklich neue Erkenntnis“, gab Trainer Wittlinger nach Spielschluss einen Einblick in die aktuellte wissenschaftlich gestützter Trainingstheorie, „ab kommender Woche nehmen wir folglich eine fleischlose Alternative hinzu, damit auch unsere Veggies hinten raus noch entscheidende Impulse setzen können.“

Vesperten sich nicht nur ein Punktepolster an: Robin Reinhard und Niklas Rohfleisch (im Tor), Manuel Otto, Miro Sailer (6/1), Nikolas Hörnig, Tillmann Joost, Dennis Bullinger, Christian Klopfer (2), Philipp Conrad (6!), Kim Weiß (1), Daniel Bernat (3), Marcel Reimann (9/2) und Lukas Nethe (4).

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