Skip to main content

SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

April, April - der SVK 3 macht, was er will

Der plötzliche Wintereinbruch am vergangenen Samstag kam manch einem vielleicht wie ein schlechter Aprilscherz vor. War er aber nicht und so reiste der SVK 3 im Schneegestöber ins benachbarte Möglingen und traf auf den dort heimischen CVJM. Trotz der Witterungsbedingungen begannen die Lurchis ihr Spiel eher im Stil einer seichten Frühlingsbrise und lagen schnell 4:1 zurück.

Zwei Nethe-Tore brachten den SVK zwar wieder heran, doch es zeigte sich früh, dass die Gäste mit der offensiven und zupackenden Abwehr der Gastgeber Schwierigkeiten bekommen würden. Einzig der agile Christian Klopfer, trotzte den widrigen Bedingungen, wie ein eingeschneites Schneeglöckchen und war mit seinen unwiderstehlichen Durchbrüchen der Dreh- und Angelpunkt des Kornwestheimer Offensivspiels. Auch wenn es so vorne immer wieder gelang Tore zu erzielen, wurden diese vom Kontrahenten im direkten Gegenzug wieder egalisiert. Die Lurchis schafften es, in der ersten Halbzeit zu keinem Zeitpunkt sich der schnell und gut ausgespielten zweiten Welle der Möglinger zwingend entgegenzustellen, wurden nach eigenen Torerfolgen ständig kalt erwischt und kassierten so Gegentor um Gegentor. Nach 17 Minuten hatte man deshalb bereits 11 Treffer hinnehmen müssen aber lediglich sechs eigene Tore auf der Habenseite verbucht. Trainer Wittlinger griff notgedrungen zur Auszeit und tatsächlich zeigte diese Wirkung: Über Treffer der unverfrorenen Anhorn, Otto und Khosrawi konnten sich die Blauweißen bis zur Halbzeitpause wieder auf zwei Tore herankämpfen. 18 Gegentreffer in einer halben Stunde zeigten aber deutlich auf, wo der Schuh drückte. Im zweiten Spielabschnitt galt es nun vor allem, die schnellen Umschaltbewegungen der Gastgeber zu unterbinden und dies sollte auch gelingen. Kurz wirkte es so, als hätten die viertplatzierten Möglinger in der Kabine verfrüht die Sommerreifen aufgezogen. Grundlos verunsichert kamen sie aus der Pause und warfen Bälle ins Seitenaus oder verloren sie an die Kornwestheimer Hintermannschaft. Der SVK nutzte dies eiskalt aus. Über schnelle Gegenstöße und anschließende kaltschnäuzige Torabschlüsse gelang zunächst der Ausgleich und nach knapp 39 Minuten sogar die 20:21-Führung. Dies sollte allerdings nicht nur die einzige SVK-Führung des Spiels, sondern auch der letzte Treffer für lange Zeit bleiben, denn die Kornwestheimer Spielanlage schwang schneller um als das Wetter im April. Zunächst wurde bereits der zweite Strafwurf vergeben und anschließend war es, wie schon viel zu oft, Torhüter Reinhard, der sein Team selbst schwächte, als er wegen einer Undiszipliniertheit des Feldes verwiesen wurde, ohne vorher im Spiel nennenswert aufgefallen zu sein. Klopfer brauchte, geschuldet seines kräftezehrenden Spiels, eine Verschnaufpause auf der Bank und die restlichen Lurchis verfielen in eine salamanderliche Winterstarre. Ob man auch diese dem plötzlichen Temperatursturz zuschreiben kann, bleibt dahingestellt, jedoch dauerte es über geschlagene zehn Minuten, bis die Gäste ihren nächsten Treffer erzielen konnten. Logischerweise war das Spiel bis dahin wieder komplett in die andere Richtung gekippt und nach 50 Minuten stand es 27:22 für den CVJM. Zwar hatten die Kornwestheimer sich dann wieder gefangen, doch während vor der Hallentür der Schnee schon wieder zu schmilzen begann, hatte die CVJM-Führung bestand, denn die Gastgeber spielten deutlich zu abgezockt, um in diesem Spiel noch einmal kalte Füße zu bekommen. Das Endresultat (31:27) verdeutlichte, dass es gegen eine Mannschaft aus dem vorderen Tabellendrittel nicht ausreicht, über weite Strecken ein solides Spiel zu machen, wenn man im ersten Spielabschnitt das Rückzugsverhalten komplett vernachlässigt und sich die schon typisch gewordene Schwächephase Mitte der zweiten Hälfte leistet. Bis zum kommenden Sonntag hat der SVK 3 nun Zeit, sich wieder etwas aufzuwärmen, denn dann wartet mit Bietigheim 3 ein Gegner, der zwar am Tabellenende steht, doch zuletzt einige Achtungserfolge erzielen konnte.
„Für das Spiel beim CVJM hatte ich mir eigentlich vorgenommen, so viele Tore auf meinem Konto zu scharen, wie Jesus Jünger um sich beim Abendmahl“, so Lukas Nethe im Anschluss an das Duell, „jetzt waren es immerhin endlich mal wieder mehr als Geschwister um den Frühstückstisch. Das ist ein Anfang. Ich denke es geht jetzt so steil bergauf wie die Stäffele im Poppenweiler Weinberg.“

Noch unbeständiger als Aprilwetter sind nur: Robin Reinhard und Niklas Rohfleisch (im Tor), Manuel Otto (2),  Tillmann Joost, Julian Anhorn (6/1), Dennis Bullinger, Christian Klopfer (5), Philipp Conrad (1), Kim Weiß, Daniel Bernat, Saleh Khosrawi (4), Marcel Reimann (5/2) und Lukas Nethe (4).

  • Erstellt am .
  • Aufrufe: 409