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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

Der SVK 3 bleibt in der Bezirksklasse

Ein Spiel voller Höhen und Tiefen durchlebte der SVK 3 am vergangenen Samstag, als er zu seinem letzten Spiel nach Großsachsenheim reiste. Gegen die erste Mannschaft des TV hatte man sich zum Ende der Saison noch einmal Einiges vorgenommen. Gleichzeitig war es das letzte Spiel des TV Großsachsenheim in seiner derzeitigen Konstellation. Ab der kommenden Spielrunde wird er als Spielgemeinschaft mit dem TV Vaihingen an den Start gehen. Doch zunächst standen sich mit dem SVK der bis dato Viertletzte und mit Großsachsenheim der Tabellenvorletzte gegenüber. Kornwestheim führte zwischenzeitlich mit acht Toren, drohte aber noch, das Spiel zu verlieren. Mehr als über den Punktgewinn beim 27:27 jubelte das Thoms-Team am Ende über den Verbleib in der Bezirksklasse.
In der Anfangsphase passten die Anspiele beim SVK: Zunächst wurde Tim Layher am Kreis zum 0:1 bedient und anschließend Daniel Braig, der sich nach einem Spielzug im Rücken der gegnerischen Abwehr bis zum Kreis geschlichen hatte (1:2). Thomas Lauster holte mit starkem Körpereinsatz einen Strafwurf heraus, den Layher jedoch nicht verwerten konnte. Insgesamt ließ der SVK von sieben Siebenmetern ganze vier Chancen liegen. Dennoch traf Julian Anhorn im nächsten Angriff aus dem Rückraum und lief anschließend einen erfolgreichen Gegenstoß zum 1:4. Nach acht Minuten stand es bereits 3:7, aber dennoch hatten die SVKler bis dahin schon vier Fehlwürfe zu verzeichnen. Wie sich später herausstellen sollte, wurde ihnen diese anfängliche Inkonsequenz noch zum Verhängnis. Zunächst spielte der SVK jedoch souverän seine Angriffe aus und erhöhte auf 3:8. Die Torschützen in der Anfangsphase hießen Tim Layher und Julian Anhorn mit jeweils drei Treffern und Daniel Braig mit zwei Toren. Aber auch die anderen Spieler demonstrierten, warum sie auf dem Platz standen. Philipp Conrad wurde mit einem Traumpass bedient (3:9). Nach einem Gegentor startete der SVK mit schnellem Anspiel und trickste die Abwehr der Gastgeber damit aus (4:10). Wieder war es Julian Anhorn mit zwei Treffern in Folge, der das 4:12 klar machte. Zu diesem Zeitpunkt schien es ein glatter Durchmarsch im letzten Saisonspiel zu werden. Aber wer den SVK 3 kennt, der weiß, dass auch eine acht-Tore-Führung keine Garantie für einen Sieg ist. Nach zwanzig Spielminuten stand es noch immer 7:14 für Kornwestheim. Besonders Torhüter Niklas Rohfleisch stärkte seinem Team diesmal den Rücken. Nach schwächeren Auftritten in den vergangenen Wochen zeigte er bereits in Durchgang eins mehrere starke Aktionen und sollte vor allem in der zweiten Halbzeit der Man of the Match beim SVK werden. Auch Steven Keith, der für einen Strafwurf eingewechselt wurde, machte Eindruck auf seinen Gegner, denn dieser warf weit über das Tor. Nach dem 7:14 dauerte es knappe sechs Minuten, bis der nächste Treffer fiel. Ausgerechnet in Überzahl klaffte in der SVK-Abwehr eine große Lücke, die der TV zum 8:14 nutzte. Für die SVKler selbst dauerte der nächste erfolgreiche Abschluss sogar noch länger: Ganze acht Spielminuten fand man kein Durchkommen und stagnierte. Man tat sich besonders mit Großsachsenheims halblinkem Rückraumspieler schwer. Schon im Hinspiel hatte er ganze elf Mal nicht aufgehalten werden können und auch diesmal setzte er auf Seiten der Gastgeber die meisten Impulse. Nun hatte der SVK nur noch vier Tore Vorsprung (12:16). Nach dem 13:16 verschaffte Florian Stöcker seinem Team wieder etwas Luft (13:17). Auf der Gegenseite traf der völlig freistehende Kreisläufer des TV glücklicherweise nur den Pfosten. Diese so wichtige Situation für den SVK führte zum letzten Angriff vor dem Halbzeitpfiff, der durch Dennis Bullinger zum 13:18 erfolgreich abgeschlossen wurde.
Die zweite Hälfte begann für die SVKler mit einer Zeitstrafe und dem nächsten gegnerischen Strafwurf. Wieder parierte Keith, aber der TV blieb am Ball und traf zum 14:18. Während der SVK das Tor verfehlte, machten es die Gastgeber besser und so waren es wieder nur noch drei Tore (15:18). Nach vergebenem Siebenmeter und anschließendem Fehlwurf aus dem Feld heraus folgte prompt das 16:18. Schon zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde deutlich, dass die Begegnung nach der souveränen Führung doch noch zur Zitterpartie werden würde. In einer sehr intensiven Phase des Spiels kam der SVK an den Ball, verlor ihn durch einen technischen Fehler aber wieder. Daraufhin lief der TV einen Konter und Benjamin Schwaderer bekam unglücklich eine Zeitstrafe aufgebrummt. Der SVK musste wieder Ordnung und klare Strukturen in sein Spiel bringen. Einen ersten Schritt hierzu machte Steven Keith, der den auf die Aktion Schwaderers folgenden Strafwurf entschärfte. Erneut ermöglichte die SVK-Abwehr dem TV einen Tempogegenstoß. Diesmal war Niklas Rohfleisch parat, wurde jedoch von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und bekam doch noch das Tor zum 18:20. Die SVKler fingen sich wieder ein wenig und erhöhten durch Treffer von Dennis Bullinger und Thomas Lauster auf 18:22. Doch Souveränität trug in dieser Phase nicht den Namen SV Kornwestheim: Drei Fehlwürfe und ein Fehlpass bauten den TV schnell wieder auf und führten fünfzehn Spielminuten vor Schluss nun sogar zum 22:23. Beim 23:24 befand man sich in Überzahl, gab diesen Vorteil aber gleich weder her, indem man selbst eine Zeitstrafe kassierte. Es folgte ein weiterer leichtsinniger Fehlpass und via Konter der erstmalige Ausgleich des TV Großsachsenheim (24:24). Nun begannen die heiße Phase und zugleich die Sternstunde von Niklas Rohfleisch. Als der TV wieder zum Konter kam, war er zur Stelle und als seine Vorderleute wieder zweimal das Tor verfehlten, entschärfte er den nächsten freien Wurf auf sein Tor. Der SVK erhöhte auf 24:26. Rohfleisch parierte mit allen Körperteilen und ging kurzzeitig sogar zu Boden. Dem anschließenden SVK-Fehlwurf folgte nun das 25:26 und dem nächsten Fehlpass der Gegenstoß zum 26:26. Diesmal trat Dennis Bullinger zum Siebenmeter an, konnte in dieser wichtigen Phase aber nicht punkten. Auch aus dem Feld heraus war der SVK wieder nicht erfolgreich, doch mit Glück kam Tim Layher im Nachsetzen an den Ball (26:27). Auf der Gegenseite lenkte Rohfleisch den Ball an den Pfosten, aber der TV blieb im Angriff und glich zum 27:27 aus. Eine Minute vor Schluss stockte dem Thoms-Team der Atem: Durch einen Fehlpass kamen die Gastgeber an den Ball. Aber wieder rettete Rohfleisch seine Vordermänner und besiegelte damit das 27:27.
In der letzten Viertelstunde hatten die SVKler neun Fehlwürfe und fünf Fehlpässe zu verbuchen. Angesichts dieser desaströsen Quote ist die Leistung von Kornwestheims Keeper noch höher zu bewerten. Auch Trainer Thoms sagte nach dem Spiel, dass sein Torhüter die Mannschaft gerettet habe. Aber mehr als die Freude über den Punktgewinn im letzten Saisonspiel überwiegte die Freude über den Klassenerhalt. Bis zum letzten Spieltag hatten die SVKler zittern müssen, da nicht klar war, wie viele Teams absteigen würden. Schützenhilfe erhielten sie ausgerechnet vom Tabellenletzten aus Markgröningen, der im letzten Spiel seinen zweiten Sieg feiern konnte. Obwohl er als Absteiger längst feststand, klaute er dem TV Bönnigheim 2 auf Rang acht die Punkte, sodass dieser mit dem Zehntplatzierten TV Großbottwar 2 nach dessen eigenem Sieg noch einmal die Plätze tauschte. Der SVK beendet die Saison zwischen diesen beiden auf dem neunten Tabellenplatz. An der Tabellenspitze stand der TV Tamm dagegen schon länger als Aufsteiger fest und legte damit nach dem Aufstieg im Vorjahr einen glatten Durchmarsch durch die Bezirkslasse hin. Ihm folgt der TSV Weissach in die Bezirksliga, der sich am letzten Spieltag durch einen knappen 21:22-Sieg gegen die HB Ludwigsburg 2 noch am TV Möglingen vorbeigeschoben hat. Für die SVKler sprangen nach einer guten Hinrunde mit sechs Siegen in der Rückrunde nur noch zwei Siege und ein Unentschieden aus elf Partien heraus. Aber am Ende zählt zumindest vorerst nur eines, nämlich der Klassenerhalt.
Niklas Rohfleisch, Steven Keith (beide Tor), Julian Anhorn (5), Thomas Lauster (1), Benjamin Schwaderer (2), Daniel Braig (4/3), Philipp Conrad (1), Tim Layher (4), Florian Stöcker (2), Steffen Neunzling, Dennis Bullinger (4), Alexander Moosmann (1), Tobias Biegel (3), Willi Haberkorn
sin
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