Mit der HSG Strohgäu wartete am vergangenen Samstagabend ein harter Brocken auf den SVK 3. Bis dato noch keine Partie verloren, standen die Gäste bis zum vierten Spieltag unangefochten auf dem ersten Tabellenrang. Doch das war den SVKlern egal. „Heute werden sie ihr erstes Spiel verlieren“, lautete die unbeeindruckte Meinung vor dem Anpfiff.

Und damit sollten sie Recht behalten. Der SVK schlug den bis dahin Ungeschlagenen mit 33:21. Julian Anhorn setzte gleich zu Beginn der Partie seinen guten Lauf aus der Vorwoche fort und brachte seine Mannschaft mit zwei Treffern in Führung (2:1). Philipp Conrad, diesmal von Beginn an auf rechts außen, erhöhte auf 3:1. Mit drei starken Paraden in Folge hielt Torhüter Robin Reinhard zunächst die 5:3-Führung fest. Dann machte Strohgäu per Konter den Anschlusstreffer zum 5:4. Aber auf der Gegenseite stieß der Kornwestheimer Rückraum mit Druck in die Lücken, sodass Thomas Lauster auf halblinks nicht mehr zu halten war (6:4). Beim 8:5 nahm Strohgäu eine erste Auszeit und auf Seiten der Hausherren waren laute Motivationsrufe zu hören. Durch einen taktischen Fehler der HSG kamen die SVKler an den Ball, der lange Pass von Torhüter auf Feldspieler fand jedoch nicht sein Ziel, sodass man zunächst die Chance verpasste, sich weiter abzusetzen. Auch der nächste Abschluss durch Tim Fischer führte nicht zum Erfolg. Dennoch glänzte er bereits bei seiner nächsten Aktion durch ein starkes Rückzugsverhalten und den erneuten Ballgewinn. Doch wieder konnte die Kornwestheimer Offensive den Ball nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Auch die Gäste hatten ihre Probleme im Angriff, sodass der Spielstand beim 8:5 auf der Anzeigetafel zementiert zu sein schien. Erst nach fünf Minuten gelang der nächste Treffer für die Gäste zum 8:6. Aber auch Benjamin Schwaderer erlöste den SVK per Siebenmeter (9:6). Diesmal klappte die Variante des schnellen Konters: Torhüter Reinhard bediente Linksaußen Braig mit einem langen Pass zum 10:6. Letzterer setzte sich auch in der Abwehr mit vollem Körpereinsatz ein, was zu einem weiteren Ballgewinn für den SVK und gleichzeitig zu einer zweiminütigen Überzahl führte. Nur wenig später fand sich Strohgäu dann sogar nur noch zu viert auf dem Spielfeld wieder, was Benjamin Schwaderer erstmals mit der doppelten Torausbeute für sein Team bestrafte (12:6). Die HSG suchte nach einem Mittel gegen die stark aufspielenden Kornwestheimer und versuchte es mit einer Manndeckung gegen Julian Anhorn. Aber dadurch taten sich für die anderen Lücken auf, die nun beispielsweise Tim Layher zum 14:8 nutzte. Unzufrieden mit dem Spielverlauf ließ sich die gegnerische Bank zu lautstarken Äußerungen hin, die der Schiedsrichter sofort mit einer Zeitstrafe sanktionierte. Die erneute Überzahl nutzten die SVKler schamlos aus: Über Robin Reinhard, Julian Anhorn und Benjamin Schwaderer bis zu Thomas Lauster kamen sie mit nur vier schnellen Pässen vom eigenen Tor zum Torerfolg (15:8). Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff verkürzte Strohgäu mit Glück auf 15:9, nachdem Kornwestheims Torhüter einen Strafwurf pariert hatte, der Ball dann aber doch noch irgendwie seinen Weg ins Tor gefunden hatte. Im nächsten Angriff hatten die SVKler drei Würfe aus verschiedensten Lagen, aber keiner davon fand sein Ziel. Kurz vor der Pause bäumten sich Benjamin Schwaderer und Tim Layher dann aber noch einmal auf und markierten mit drei Treffern den 18:12-Halbzeitstand. Direkt nach dem Seitenwechsel stand die Kornwestheimer Abwehr kompakt und drängte die HSG ins Zeitspiel. Bis zur 37. Minute ließ der SVK kein Gegentor zu und setzte sich bis auf 22:13 ab. Erst ausgerechnet als Strohgäu in Unterzahl geriet, gelangen ihnen ein Tor per Gegenstoß und ein weiterer Treffer zum 22:15. Aber auch der eingewechselte Jan Ben Brahim zwischen den Pfosten des SVK hielt seinen Vordermännern den Rücken frei. Nach starker Parade setzte er Außenspieler Alexander Sack mit einem langen Pass in Szene, der per Heber zum 24:15 traf. Die Nr. 23 der HSG sah nach dreimal zwei Minuten Rot und wenig später zog der Schiedsrichter seine strenge Linie konsequent durch und verbannte auch Strohgäus Coach mit roter Karte von der Bank. Die SVKler erzielten zahlreiche ihrer Tore nun über schnelle Tempogegenstöße; alleine die nächsten sechs von sieben Treffern fielen über schnelle Konter – so auch durch Tim Fischer, der die erste zehn-Tore-Führung perfekt machte (27:17). Daniel Braig erzielte schließlich den 30. Treffer per Strafwurf zum 30:18. Trotz der hohen Führung ließen die SVKler bis zum Schluss nicht locker und liefen ihren Gegner auch wenige Minuten vor Schluss noch einen Konter ab. Mit dem Schlusspfiff trafen die Gäste noch einmal die Latte und besiegelten damit den 33:21-Endstand. Nach Spielende versammelten sich beide Mannschaften im Kreis, wobei die Ansprache auf Seiten des SVK sicher anders ausfiel als bei der HSG Strohgäu. Denn mit ihrem Sieg haben die SVKler durch ihr besseres Torverhältnis nun selbst die Tabellenspitze erklommen. Das grenzt schon an eine kleine Sensation, hätte doch kaum jemand vermutet, dass man als Aufsteiger so gut in die Saison der Bezirksklasse starten würde. Schon in der kommenden Woche können die SVKler diesen guten Eindruck bestätigen. Dann ist am Samstag, 15. Oktober 2016, um 15.45 Uhr der TSV Weissach in der Osthalle zu Gast, der dem SVK mit zu diesem Zeitpunkt ebenfalls drei Siegen dicht auf den Fersen ist.

Robin Reinhard, Jan Ben Brahim (beide Tor), Tim Layher (5), Thomas Lauster (3), Tobias Biegel (3), Florian Stöcker (1), Julian Anhorn (7), Daniel Braig (2/1), Philipp Conrad (1), Alexander Sack (3), Benjamin Schwaderer (6/2), Tim Fischer (1), Alexander Moosmann (1)