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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

Anhorn mit zehn Siebenmeter-Toren

Die dünne Personaldecke machte dem SVK 3 an diesem Spieltag schon vor der Begegnung mit dem HC Oppenweiler/Backnang 4 Sorgen. Zahlreiche Spieler, die in den vergangenen Wochen mit dabei waren, fehlten, sodass man mit einer bunt gemischten Truppe nach Oppenweiler aufgebrochen war: Mit Tim Fischer hatte man einen Spieler aus dem Handballruhestand geholt; Tillmann Joost war nach längerer Auszeit zum zweiten Mal mit von der Partie. Daniel Bernat aus der vierten Herrenmannschaft hatte ebenfalls seine Unterstützung zugesagt und mit Frank Schmid stand zudem der Trainer des SVK 2 im Kader. Die Frage würde deshalb vor allem sein, wie die Einzelspieler, die so noch nie zusammen gespielt hatten, eine Mannschaft bilden konnten, die miteinander funktionierte.
 
Die ersten beiden Angriffe konnten diese Frage nicht beantworten, denn man begann mit einem Fehlpass und einem Wurf an den Torpfosten, sodass die Gastgeber zur Führung kontern konnten (1:0). Der SVK erzielte seine ersten beiden Treffer durch Julian Anhorn von der Siebenmeterlinie (2:2). Der HC versuchte es mit einem Spielzug, aber Tillmann Joost war aufmerksam und schnappte sich den Ball. Die schöne Aktion fand leider keinen schönen Abschluss, denn der Ball landete erneut am Pfosten. Auch SVK-Tor Nummer drei zum 3:3-Ausgleich ging auf Anhorns Siebenmeterkonto. Nach acht Spielminuten zeigte der Schiedsrichter bereits zum vierten Mal auf die Linie – nun zum ersten Mal für die Gastgeber. Für den HC sollte im weiteren Verlauf der Partie noch ein Strafwurf hinzukommen, für den SVK sollten es insgesamt ganze zwölf Würfe von der Linie werden. Justin Thielen machte es besser als sein Gegenüber und parierte. Kurz darauf startete Anhorn zum 3:4-Gegenstoß. Nach zehn Minuten wurde es allmählich Zeit, dass auch seine Mitspieler endlich den Zug zum Tor fanden, doch das geplante Kreisanspiel an Marcel Reimann scheiterte. Steffen Neunzling lief den nächsten Konter, traf aber nur den gegnerischen Torhüter. Im Angriff fehlten die Ideen und der Ball wurde zum wiederholten Mal ins Aus geworfen. Der HC nutzte die Passivität der SVKler zu drei Treffern in Folge (7:4). Nach der Kornwestheimer Auszeit war es wieder Anhorn, der sein Team im Rennen hielt (7:5). Zwar stand Keeper Thielen an der richtigen Stelle, aber es gelang ihm nicht, diesen Aufwind auf seine Teamkollegen zu übertragen; stattdessen landete der Ball wieder beim Gegner (8:5). In der fünfzehnten Minute konnte sich mit Philipp Conrad endlich ein zweiter SVK-Spieler in die Torschützenliste eintragen (8:6). Reimann legte vom Kreis zum 9:7 nach. Jetzt waren die SVKler einmal schneller am Ball und Neunzling machte den Anschlusstreffer (9:8). Sicheres Passspiel war bis dahin jedoch nichts, was sich der SVK auf die Fahne schreiben konnte. Immer wieder warf man den Ball unnötig ins Aus oder musste ihm hinterherhechten. Nach drei schnellen und endlich präzisen Pässen gelang Joost der erste Ausgleich zum 10:10. Doch schnell legte der HC wieder zwei Tore vor (12:10). Dank beherztem Abwehreinsatz konnte der Konter der Gastgeber beim 13:11 vermieden werden. Im nächsten Anlauf fand Joost die Lücke in der Mitte (13:12). Aber trotz Überzahl ließen sich die SVKler gleich zweimal austanzen (15:13). Bezeichnend für die Konzentration der Kornwestheimer war die Szene, in der man an den Ball kam, aber diesen dem Gegner dann freiwillig zupasste, weil die Situation falsch interpretiert wurde. Der Schiedsrichter blieb konsequent bei seiner Linie und bescherte den SVKlern damit die nächsten beiden Strafwürfe zum 16:15-Halbzeitstand.
 
Auch in Durchgang zwei dauerte es nur eine gute Minute bis zum ersten Kornwestheimer Siebenmetertor (16:16). Damit begann man nun bei Null und hatte noch 29 Minuten Zeit, um es deutlich besser als in den vorherigen 31 zu machen. Aber bereits wenig später war wieder der Wurm drin: Obwohl man bis zum 18:18 den Gleichstand halten konnte, zeigte die SVK-Abwehr zu wenig Gegenwehr und zu viele Lücken (19:18). Vorne dauerte es mehrere Minuten, bis man auch aus dem Feld heraus wieder erfolgreich war. In einem der darauffolgenden Angriffe zeigten die SVKler dann endlich ihr Potenzial und zogen mit Druck in Richtung Tor. Die Folge war die erste Führung in der Partie (19:20). Conrad, kurz zuvor noch verletzt am Boden, traf zum 19:21. Wieder gelang es den Kornwestheimern nicht, ihr Tor in Überzahl sauber zu halten (20:21). Beim 20:22 wurde Anhorn dann zum ersten Mal leichtsinnig und der zu lässige Strafwurf ging an den Pfosten. Eine Viertelstunde vor Schluss war der Vorsprung des SVK deshalb noch immer hauchdünn (21:22). Dann hieß es Fünf-gegen-Fünf und Conrad nutzte den Platz zum 21:23. Jetzt durfte Reimann zum Siebenmeter antreten, aber statt die zwei-Tore-Führung zu erzielen, vergab er und man kassierte den Ausgleich (23:23). In dieser Phase war auf Linkshänder Conrad Verlass und er stieg zum 23:24 hoch. Thielens Parade auf der Gegenseite war wichtig, denn dadurch bot sich seinen Vordermännern die Chance zum 23:25. Damit lag man nun zehn Minuten vor Schluss erneut mit zwei Toren vorne. Dass es noch lange zehn Minuten werden würden, zeichnete sich bereits ab, denn der HC zog per Konter kurz darauf gleich (25:25). Nach seiner kurzen Auszeit von der Linie trat Anhorn wieder an und verwandelte nervenstark zum 25:26. Die SVK-Unterzahl kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt und führte zum wiederholten Ausgleich (26:26). Die Gastgeber zeigten sich mit den harten Entscheidungen des Schiedsrichters unzufrieden, Reimann ließ sich davon aber nicht beirren, lief seinem Gegner davon und wurde mit einem langen Pass zum 27:28 bedient. Der HC hatte Pech im Abschluss und der SVK mit Daniel Bernat die nötige Präzision von Rechtsaußen (27:29). Der Wurf der SVKler war schon im Tor, aber der Schiedsrichter entschied sich einmal mehr für Abwehr durch den Kreis. Der letzte SVK-Strafwurf saß (27:30) und krönte Julian Anhorn mit zehn Siebenmetertreffern und fünf weiteren Toren aus dem Spiel heraus zum unangefochtenen Toptorschützen. Der HC traf noch einmal (28:30) und obwohl er die zwei Tore nicht mehr würde aufholen können, versuchte er es im letzten SVK-Angriff noch einmal offensiv, wodurch Reimann frei zum Zug kam und den 28:31-Sieg für seine Mannschaft besiegelte.
 
Justin Thielen, Robin Reinhard (beide Tor), Philipp Conrad (5), Marcel Reimann (4), Alexander Mossmann, Steffen Neunzling (1), Julian Anhorn (15/10), Tillmann Joost (2), Tobias Gröger, Tim Fischer, Axel Kieber, Frank Schmid (2), Felix Postl, Daniel Bernat (2)
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