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    SV Salamander Kornwestheim Handball
Keine anstehende Veranstaltung

SV Kornwestheim Handball: Spielberichte weibliche A-Jugend

Ein Traum wurde war: wA-Jugend gewinnt die Bronzemedaille bei der DM in Buxtehude

Vor einigen Wochen wurde die Saison der weiblichen A-Jugend an dieser Stelle als "unglaubliche Reise" beschrieben - und die sollte nun dieses Wochenende in Buxtehude enden, beim Final 4 zwischen den besten Mannschaften Deutschlands. Mit dem Buxtehuder SV, dem HC Leipzig und dem Frankfurter HC waren Teams dabei, die bereits mehrfach den Titel feiern konnten, und hinter denen im Frauen-Bereich Erst-, Zweit- oder Drittligisten stehen. Der SV Salamander Kornwestheim hingegen trat als "Underdog" an und feierte Premiere.


Zeit fürs Federnlassen und für bittere Tränen
 
Es gibt Spiele, da kommt alles zusammen - und das Auftaktspiel der "Lurchis" gegen den Frankfurter Handball Club war so eines. Im Angriff kamen die SVK-Mädels gegen die exzellente Abwehr nicht durch, in der eigenen Abwehr konnte man nicht vermeiden, dass die Frankfurterinnen schonungslos die Schwachpunkte aufdeckten. Ohne die notwendigen Ballgewinne konnte das gewohnte Tempospiel nicht aufgesetzt werden und dann kam häufig das typische Pech in Situationen hinzu, das man hat, wenn es sowieso schon nicht läuft. Bis zum 6:6 in der zehnten Spielminute schien noch alles im Soll, aber bereits zur Halbzeit setzten sich die körperlich überlegenen Frankfurterinnen mit 15:20 ab. Das 31:41 Endergebnis ließ Trainer und Team am Ende fassungslos zurück. Nicht wegen der Tatsache, dass man verloren hatte, sondern über das "Wie". So viel hatte man sich vorgenommen, wollte mit Leichtigkeit und Freude an die Partie herangehen und war schließlich ratlos und traurig, wie es zu solch einer herben Klatsche mit 41 Gegentreffern kommen konnte. Auch solche Tage gibt es im Sport - an denen wachsen Sportler, heißt es so schön - doch würde es auch den "Lurchis" gelingen?
 
 
Zeit fürs Siegen und für Freudentränen

"Belohnt euch, macht es einfach besser als gestern und zeigt, dass ihr zurecht im Final Four steht. Gebt den Menschen, die hinter euch stehen, etwas zurück." - Mit diesen Appellen der Trainer traten die Mädels am Sonntag äußerst konzentriert beim Kleinen Finale gegen den HC Leipzig an. Gegen die hatte man in der Meisterrunde eine Niederlage erlitten, insofern war noch eine Rechnung offen. "Was ist denn das?", zeigte sich der Hallensprecher verwundert. "Das hatten wir hier in der Halle noch nicht." Gemeint war der Torestand von 7:3 nach nur rund viereinhalb gespielten Minuten, denn beide Teams drückten zunächst richtig aufs Tempo. Alles, was am Vortag nicht funktionierte, klappte nun wie am Schnürchen: die Abwehr stand, Torhüterin Chantal Schmid zeigte unglaubliche Paraden und hielt von fünf gegebenen Siebenmetern drei, und im Angriff wuchsen alle Spielerinnen über sich hinaus. Zurück war plötzlich auch die Leichtigkeit und die Freude am Spiel. In der Halle entwickelte sich eine unglaubliche Dynamik und Stimmung durch diesen temporeichen und attraktiven Handball, den beide Teams zeigten, und durch die feiernden und jubelnden Fans, die ihre Teams immer wieder antrieben.
 
In die Halbzeitpause ging es beim Stand von 23:15 in die Kabine und mit Spannung wurde erwartet, was Leipzig sich einfallen lassen und gleichzeitig, ob der SVK durchhalten würde. Die versuchten es dann auch mit Manndeckung von Lara Däuble und später auch noch von Jade Oral. Eine kritische Phase hatten die "Lurchis" dann noch überstehen, als Aylin Bornhardt in der 43. Spielminute eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen musste. Leipzig hatte dadurch einen 5-Tore-Lauf, doch an diesem Tag war der SVK einfach unschlagbar. Am Ende hieß es nach einem wahren Torefestival 42:37 für den SVK und damit Platz 3 bei der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft. Ein Ergebnis, von dem niemand zu träumen wagte - denn schon das Erreichen der Meisterrunde war ja bereits eine Sensation.

Als sich dann noch im Endspiel der HC Frankfurt knapp mit 26:24 gegen die Gastgeberinnen durchsetzte und klar war, dass man nur gegen den Deutschen Meister 2024 verloren hatte, war die Enttäuschung vom Samstag nur noch Geschichte.

Für den SVK waren dabei: Chantal Schmid (TW), Gianna Piampiano (TW),  Lara Däuble (17/9), Aylin Bornhardt (13), Giulia Petrecher (1), Jade Oral (9), Vanesa Abdij (1), Kaya Knoll (7), Bengisu Duman (15), Anna Wittauer (7), Anni Horn (1), Sarah Müller (2).
Verletzt auf der Bank: Seema Awad, Lenya Heibel, Nele Knoll
Sowie das Trainertrio: Daniela Bahmann, Rafet Oral, Ahmet Cizmecioglu

Zeit fürs Feiern
 
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Nach unbeschreiblichem Jubel gratulierten bei der Siegerehrung DHB-Bundestrainer Markus Gaugisch und Jugend-Nationaltrainer Gino Smits und überreichten die Bronzemedaillen, einen Wimpel und einen Siegerball. Lara Däuble konnte sich noch über die Auszeichnung zur "Besten Spielerin des Final Four 2024" freuen und wurde vom Team dafür gefeiert. Gefeiert wurde dann auch nahezu die gesamte rund neunstündige Busfahrt nach Hause. Am frühen Montagmorgen kam der Bus mit dem erschöpften und heiseren SVK-Tross wieder in Kornwestheim an.
 
 
Zeit für Abschiede
 
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Trotz aller Freude kam nach der Siegerehrung auch Wehmut auf, mussten doch einige Spielerinnen verabschiedet werden. Für Giulia Petrecher, Chantal Schmid, Jade Oral, Lara Däuble und Vanesa Abdiji endet die Jugendspielzeit, sie werden zukünftig in aktiven Teams spielen.

Zeit für Danksagungen
Tiefe Dankbarkeit - dieser Ausdruck wird aktuell inflationär benutzt, ist aber genau das, was das Team allen Unterstützern gegenübern empfindet: Dankbarkeit gegenüber den Eltern, die sie jahrelang bei ihrem Lieblingssport unterstützen, Dankbarkeit gegenüber dem Verein, den Trainern, den Betreuern, die alles Organisatorische übernommen haben. Dankbarkeit aber auch für viele Fans und treue Unterstützer, allen voran die Trommlerinnen Anja und Tanja sowie Hallensprecher Nick Müller, die Heim- und Auswärtsspiele begleitet und zu unvergesslichen Erlebnissen gemacht haben. Dankbarkeit gegenüber den Aktiven-Teams (F1, F2, M2, M1), die den Mädels den Rücken stärkten - an dieser Stelle ist vor allem auch Jugendleiterin Tanja Bahmann zu nennen, die sich unglaublich engagiert hat. Dankbarkeit gegenüber allen Groß- und Kleinspendern, die die Sammelaktion mit ihren Beiträgen zu einem Erfolg gemacht haben - darunter beispielsweise auch die Aktiven Teams der Fußballer. Dankbarkeit gegenüber den Sponsoren, die vieles erst möglich gemacht haben. Und Dankbarkeit für die vielen Videobotschaften und Whatsapp-Nachrichten und Emails, die von überall her eintrudelten. Und auch Dankbarkeit für den Support des Fanclubs des VfL Gummersbach, der den Mädels noch eine tolle Video-Erinnerung angefertigt hat. Last but not least ein Dank an the "one and only Lurchi". Diese lange Liste, die sicher nicht vollständig ist, zeigt, wie viele Menschen hinter so einem Erfolg stehen und dass Erfolge wie dieser im wahrsten Sinne des Wortes eine Teamleistung sind.
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