Vor der Saison in der 3. Handball-Liga Süd war für die meisten Trainer klar: Der TV Neuhausen spielt ganz vorne mit und wird sicher ein Wörtchen mitreden im Aufstiegsrennen. Jetzt, sieben Spieltage später, reibt sich manch einer verwundert die Augen. Die Neuhausener sind zwar gut gestartet, haben aber die drei vergangenen Spiele allesamt verloren. Unter anderem unterlag das Team von Trainer Anel Mahmutefendic beim Aufsteiger Tus Dansenberg.

„Ich war auch ein bisschen überrascht, als sie zuletzt so eingebrochen sind“, sagt Alexander Schurr, der Trainer des SV Kornwestheim, vor dem Auswärtsspiel in Neuhausen/Erms an diesem Samstag (20 Uhr/Hofbühlhalle). Als Außenstehender sei das für ihn nicht ganz nachzuvollziehen. Denn: „Das ist eine absolute Top-Truppe“, meint Schurr. Der kommende Gegner habe mit Abstand am meisten investiert vor der Saison und den größten Etat der Liga, weshalb auch einige Profis im Kader stehen – und nicht nur deutsche Spieler.

Vor der Saison stieß zum Beispiel der Portugiese Mario Lourenco (Rechtsaußen) zum Team. Quentin Abadie wirbelt seit dieser Spielzeit für die Neuhausener im rechten Rückraum, er spielte zuletzt in der Schweiz für CS Chenois, sein Landsmann Adrian Birkenheuer (vorher beim Bergischen HC) verstärkt die Torhüterriege des TVN. Karl Toom aus Estland wurde für die Position im linken Rückraum verpflichtet. „Außerdem haben sie ein paar sehr erfahrener Spieler wie Ferdinand Michalik und Daniel Reusch“, weiß Schurr.

Alles kann, nichts muss

Die Favoritenrolle sei deshalb klar verteilt, und sie liege nicht beim SVK, betont der Trainer. Ein bisschen was rechnet sich Schurr – auch weil Neuhausen zuletzt eben schwächelte – aber schon aus. Die Partie am achten Spieltag steht für ihn deshalb unter dem Motto: alles kann, nichts muss. „Sollte uns Neuhausen eine Möglichkeit geben, dann werden wir da sein und sie nutzen“, sagt der 37-Jährige. Für sein Team komme es vor allem darauf an, nach den Erfolgserlebnissen aus den vergangenen Partien an sich zu glauben. Außerdem baut der SVK wieder auf eine stabile Deckung und das gute Zusammenspiel von Abwehr und Torhüter. „Wir werden Neuhausen schon vor Aufgaben stellen“, sagt Schurr. „Und dass wir das können, das wissen wir. Dazu sind wir inzwischen selbstbewusst genug.“

Dass der Gegner wieder in die Spur kommt, das glaubt Schurr ebenfalls zu wissen, hofft aber nicht, dass dies schon an diesem Spieltag der Fall sein wird.