Zunächst die gute Nachricht aus Sicht von SVK-Trainer Alexander Schurr: Hängende Köpfe bei seinen Schützlingen hat er nicht ausgemacht, als er zu Wochenbeginn zum Training die Osthalle betrat. „Wir haben aber trotzdem alles sehr genau aufgearbeitet und vor allem unser eigenes Spiel betrachtet“, so der Coach, der die deutliche 24:34-Niederlage vom vergangenen Samstag in Horkheim nicht überbewerten will. „Man will immer mehr und erwartet dadurch auch mehr“, fügt er an, „aber irgendwann muss man auch mal die Bremse ziehen und jungen wie auch arrivierten Spielern ein schwaches Spiel zugestehen.“Heißt also vor dem Heimspiel am morgigen Samstag um 20 Uhr gegen den Tabellendritten Rhein-Neckar Löwen 2: alles nicht so schlimm. Aufsteiger SVK ist nach wie vor Tabellenführer und damit das absolute Überraschungsteam. Und dass im Laufe der Spielzeit in Sachen Leistung und Entwicklung bei den Kornwestheimern eine Art Wellenbewegung einsetzen würde, war zumindest Trainer Schurr schon vor der Saison klar.

Daher sei sein Team auch keineswegs dazu verdammt, sich am Samstag auf Teufel und komm raus für die Pleite in Horkheim zu rehabilitieren. „Wir sind nicht der FC Bayern, der in so einem Fall gleich drei Spiele in Folge am besten hoch gewinnen muss“, bemüht Schurr erneut den Fußball-Vergleich. Allerdings wäre, durch die SVK-Brille gesehen, ein Erfolg schon schön – allein, um den Badenern die 30:31-Niederlage aus der Hinrunde heimzuzahlen.

Das dürfte aber alles andere als einfach werden. „Eine junge Mannschaft mit einer unglaublichen körperlichen Präsenz“, charakterisiert Schurr den Gegner, „klar, es sind ja auch alles Top-Talente, die an das Bundesligateam herangeführt werden sollen.“ Dementsprechend werde bei der Löwen-Reserve auch ausgewählt. „1,90 Meter Körpergröße und mehr sind da Pflicht“, ist der Kornwestheim-Coach sicher. Zudem überzeuge der Gegner mit einer schnellen und körperbetonten Abwehr und guten Außenspielern. Die heißen im vorliegenden Falle Tim Ganz und Leon Bolius. Letzterer ist mit 94 Toren derzeit bester Scorer im gegnerischen Kader.

Allerdings hat der SVK ebenfalls einen bärenstarken Außenspieler in seinen Reihen: Peter Jungwirth führt derzeit mit 163 Toren souverän die Ligaliste an. Und ein anderer Jungwirth darf nach langer Verletzungspause auch wieder ran: Jakob Jungwirth griff in Horkheim wieder ins Geschehen ein, ebenso wie Dominic Schaffert, der sogar in der Startformation stand. Stellt sich für Alexander Schurr die Frage: Wenn beide wieder einsatzfähig sind, wer fliegt dann für das Spiel am Samstag aus dem 14er-Kader? „Das haben wir noch nicht entschieden“, lautete der Sachstand am Donnerstagabend noch.