„Aber wir wissen den Sieg schon richtig einzuordnen“, sagte Schurr hinterher. „Beim Gegner haben auch einige wichtige Spieler gefehlt.“ HSG-Trainer Daniel Eblen musste unter anderem auf Abwehrchef Michael Oehler, Benjamin Schweda, Junioren-Nationaltorwart Stefan Hanemann und Mathias Riedel verzichten. Trotzdem habe der Gegner gezeigt, woran seine Mannschaft noch arbeiten müsse, meinte Schurr. „Bei uns fehlt es noch an der Feinabstimmung“, so der SVK-Trainer, in dessen Team der Langzeitverletzte Dominic Schaffert, Jakob Jungwirth (Reha nach OP am Handgelenk) und der erkrankte Tim Scholz nicht dabei waren.

Nicht zufrieden war Schurr mit den 17 Gegentoren, die seine Mannschaft in der ersten Halbzeit kassiert hatte. „Das hat mir nicht gut gefallen“, sagte der 37-Jährige. „Es kann noch nicht jeder mit jedem. An den Automatismen müssen wir noch arbeiten.“ Dabei stand die Deckung des SVK im ersten Durchgang eigentlich gut. Die vielen Tore (und Gegentore) waren auch dem hohen Tempo geschuldet. Immer wieder forcierte der SVK Ballverluste, die er zu Gegenstößen nutzte; fünf Treffer erzielten die Gastgeber so bis zur Pause.

Die Kombination aus einer guten Deckung und konsequentem Tempospiel – beides waren bislang Schwerpunkte im Training – führte immer wieder zum Erfolg: Rechtsaußen Peter Jungwirth erzielte in der 13. Minute nach diesem Muster das 9:6, zwei Minuten später schraubte Christian Wahl die Führung erstmals auf vier Tore (10:6). Fabian Kugel war ebenfalls nach einem Schnellangriff erfolgreich und stellte auf 18:14 (25.).

Vor 250 Zuschauern in der Sporthalle Ost schenkten sich die beiden Mannschaften – trotz Testspiels – über 60 Minuten nichts. Probleme hatten die Hausherren vor allem mit Spielmacher Tim Jud, der im Angriff immer wieder gefährliche Aktionen initiierte. Dass der Zweitligist auch nach der Pause den Anschluss hielt, lag auch an seiner körperlichen Überlegenheit, die vor allem die Rückraumspieler Felix Krüger und Felix Gäßler zu Toren aus der Distanz nutzten.

Kornwestheim gab die Führung sieben Minuten vor Schluss noch einmal ab, konnte das Spiel aber 70 Sekunden vor dem Ende nochmals drehen. Beim SVK zeigte Neuzugang Christian Wahl (vom TV Neuhausen), dass er in den zwei Jahren in der zweiten Liga nochmals einen Schritt nach vorne gemacht hat. „Christian hat hervorragend gespielt“, fand sein Trainer Alexander Schurr. Kreisläufer Julius Emrich, der von der SG BBM Bietigheim zum SVK kam, bekam von seinem neuen Coach ebenfalls ein Extralob: „Er hat sehr gut in der Deckung gearbeitet und gezeigt, wie wichtig er für uns in der kommende Saison sein wird.“

Emrich, Wahl und Co. bekommen in der ersten Augustwoche noch einmal frei vom Mannschaftstraining – es wird dann nur individuell trainiert. Alexander Schurr bittet seine Mannschaft dann drei Wochen vor dem Saisonstart am 26. August (in Pforzheim) wieder geschlossen in die Halle.