In der Baden-Württemberg-Oberliga befindet sich der Drittliga-Absteiger SV Kornwestheim auf gutem Kurs in Richtung direkter Wiederaufstieg. Die Truppe von Trainer Hans Christensen hat aktuell sechs Punkte Vorsprung auf die nächsten Verfolger. Am anderen Ende des Tableaus sieht es bei der SG Heddesheim genau umgekehrt aus. Der Aufsteiger aus der Nachbargemeinde von Mannheim steht mit nur fünf Zählern aus 16 Partien abgeschlagen am Tabellenende. Allein der Abstand zum Tabellenvorletzten beträgt derzeit fünf Zähler. Schon das Hinspiel in Heddesheim war mit einem 34:24 (17:9)-Sieg eine klare Sache für den SVK. Eindeutiger kann die Favoritenrolle nicht verteilt sein. Selbst die Heddesheimer schreiben aus ihrer Sicht auf ihrer Internet-Homepage: „Alles andere als eine Niederlage wäre eine dicke Überraschung.“

Aber Hans Christensen ist vor dem Aufeinandertreffen der beiden Teams am morgigen Samstag um 20 Uhr in der Sporthalle Ost weit davon entfernt, sich in Sicherheit zu wiegen. „Solche Spiele sind die schwierigsten von allen“, sagt der Coach. Aus seiner Sicht ist die Partie sogar noch deutlich schwieriger als das jüngste Spitzenspiel vor über 1000 Zuschauern beim Tabellenzweiten TSB Schwäbisch Gmünd, das der SVK mit 29:28 für sich entschieden hat. „Das war ein Bonusspiel“, sagt der SVK-Trainer. „Wenn wir jetzt Federn gegen Mannschaften lassen, die unten in der Tabelle stehen, geht der Bonus verloren. Deshalb ist gerade dieses Spiel enorm wichtig.“

Stets lauert die Gefahr, dass die SVK-Spieler im Hinterkopf den vermeintlich leichten Gegner unterschätzen. Auch in der Abstiegssaison aus der dritten Liga hatten sie die meisten Duelle gegen Teams aus dem Tabellenkeller verloren. Und schlecht ist aus Christensens Sicht auch die SG Heddesheim nicht. „Die haben nichts zu verlieren, spielen eine gute und schnelle erste und zweite Welle, verteidigen ordentlich und haben zuletzt gegen die SG Lauterstein mit einem 29:29 gepunktet.“ In Lauterstein sowie gegen den neuen Tabellenzweiten TSV Neuhausen/Filder sind den Löwen aus Heddesheim sogar zwei Siege gelungen. „Das war beeindruckend. Wenn wir die auf die leichte Schulter nehmen, können sie auch uns gefährlich werden. Jeder von uns muss auf dem Spielfeld hellwach sein und konzentriert zur Sache gehen.“

Gegen das Team um Spielertrainer Martin Doll gibt es beim SVK keine personellen Sorgen. Abgesehen von den Langzeitverletzten Hans Jungwirth und Dominic Schaffert sind voraussichtlich alle Akteure einsatzbereit. Kornwestheims Rechtsaußen Peter Jungwirth kann in der Torjägerliste der Liga ganz nach oben rücken. Mit bisher 151 Saisontoren ist er Aaron Fröhlich (TSB Schwäbisch Gmünd, 153) und Hannes Grundler (TSV Neuhausen, 152 Tore) ganz dicht auf den Fersen.