Skip to main content

SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 1

Heimserie hält dank Sieg im Brüderduell

Ob Felix Beutel jetzt eine Kiste Bier zahlen muss, war die berechtigte Frage an SVK-Coach Hans Christensen. Kornwestheims Keeper hatte sich in der letzten Spielminute beim Stand von 37:27 von Lautersteins Markus Stuber überraschen lassen. Dessen Wurf über das gesamte Feld ging über den Torwart hinweg ins Netz. „Nein, das nicht“, antwortete der SVK-Trainer, „aber er muss ein Kabinenfest ausrichten, weil er gegen seinen Bruder gewonnen hat.“ In der Tat: In Lautersteiner Reihen stand Florian Beutel im Aufgebot. Er steuerte einen Treffer bei, was den Gästen beim 38:28 (19:13)-Sieg des Oberliga-Tabellenführers SVK allerdings wenig half. „Es war aber kein Spaziergang“, betonte Christensen. Damit hielt die Kornwestheimer Serie: In der Osthalle ist man in der Saison noch ungeschlagen.
In der ersten Hälfte gab es auf beiden Seiten viele Fehlpässe. Außerdem gingen die Lautersteiner Torversuche häufig über das Gehäuse oder Felix Beutel im Kornwestheimer Kasten war zur Stelle. In Sachen Abschlüsse ging der SVK präziser zu Werke, auch wenn nicht jeder Wurf sein Ziel fand. So hatte Rechtsaußen Peter Jungwirth bereits in der zehnten Minute vier Fahrkarten auf dem Konto. Das änderte nichts daran, dass Kornwestheim ab der vierten Minute stets mit mindestens zwei Toren vorne lag – und kurz vor der Pause zu einem 4:0-Lauf ansetzte. Hendrik Schoeneck, zweimal Peter Jungwirth und einmal der starke Tim Scholz stellten in drei Minuten von 15:13 auf 19:13. „Das war eine entscheidende Phase, da konnte sich Lauterstein nicht mehr steigern“, so Christensen.
Mit ausschlaggebend war an diesem Abend auch, dass der SVK den Topscorer der SG, Rechtsaußen Jochen Nägele, nie wirklich ins Rollen kommen ließ. Er blieb im Spiel bei fünf Treffern. Zwei Torerfolge mehr verbuchte beim SVK Jakob Jungwirth, der in der 36. Minute das 23:15 erzielte. Doch dann folgte eine kurze Kornwestheimer Schwächeperiode, in der sich die SG mit vier Toren in Folge auf 23:19 heranschob (40.). „Das war der Schlendrian, wie er bei uns ab und zu vorkommt“, kritisierte Christensen, „jeder hat eine Idee und die Gelegenheiten werden nicht vernünftig zu Ende gespielt.“ Doch der SVK fand dank Toren von Christopher Tinti, Jakob Jungwirth, Fabian Kugel und Peter Jungwirth wieder in die Spur – was der Coach positiv bewertete: „Da haben wir uns wieder gefangen, das war gut.“ Mit 27:19 (44.) war die Partie dann so gut wie gelaufen.
Bis zum Schluss baute Kornwestheim den Vorsprung noch aus. Und es klappte bis zum Ende einiges, was normalerweise so nicht funktioniert. Zum Beispiel: Einen langen Ball von Gästetorwart Matthias Nagel auf Jochen Nägele wehrte SVKler Fabian Kugel ab, indem er einfach ohne hinzuschauen den Arm nach oben riss. Das Spielgerät prallte an seine Hand und der Kornwestheimer Linksaußen konnte – nicht ohne leichtes Grinsen im Gesicht – den nächsten Angriff einleiten. Am Ende hieß es 38:28. „Vielleicht ein wenig zu hoch“, so Christensen, „den Gegner bei 25 zu halten, während wir 35 Tore machen, wäre auch okay gewesen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.“
Übrigens: Der SVK ist rechnerisch noch nicht Meister. Durch das 29:29-Remis des Tabellenzweiten TSV Neuhausen beim TV Sandweier liegen bei noch vier verbleibenden Spielen acht Punkte zwischen den beiden Teams. Kornwestheim hat aber den direkten Vergleich verloren.
  • Erstellt am .
  • Aufrufe: 1556