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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 1

Die Tabellenführung ist erstmal futsch

2018 01 29 Männer 1 M.Flügel Mann
 
Wurde für seine gute Leistung nicht belohnt: Rückraumspieler Marvin Flügel (am Ball) Foto: Peter Mann
 
Dass sich der Aufsteiger SV Kornwestheim so lange an der Spitze der 3. Liga halten konnte, war für viele eine Überraschung. Deshalb nehmen es die Handballer auch relativ gelassen, dass sie nach der 24:29 (10:12)-Niederlage gegen den Tabellendritten, die Rhein-Neckar Löwen 2, nicht mehr ganz oben im Klassement stehen. Dort thront nun die SG Nußloch, die den HC Oppenweiler/Backnang mit 25:23 bezwungen hat. „Das ist ja ohnehin nicht unser Anspruch, unbedingt Erster zu werden“, sagte SVK-Trainer Alexander Schurr nach der zweiten Pleite in Folge. Ihm ist die Entwicklung seiner jungen Mannschaft wichtiger. Und zu einer solchen gehören Niederlagen eben dazu.Schurr und die 600 Zuschauer in der Osthalle hatten über weite Strecken der Partie zwei Teams auf Augenhöhe gesehen – allerdings erlaubten sich die Hausherren zwei Schwächephasen zu viel. „Ich habe in den ersten 20 Minuten sogar eine leichte Tendenz auf unsere Seite ausgemacht“, sagte Schurr. „Wir haben gut verteidigt und wenig Tore zugelassen.“ Der SVK wirkte in der Anfangsphase in der Tat wacher. Eindrucksvoll belegte das Dominic Schaffert, der nach einem Ballverlust der Löwen blitzschnell reagierte und einen Einwurf aus gut 30 Metern direkt im gegnerischen Tor versenkte. Löwen-Coach André Bechthold hatte in Unterzahl seinen Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler geopfert.
Die Rhein-Neckar Löwen drehen das Spiel vor der Pause
Beim 8:6 hatte Peter Jungwirth die Chance nach einem Tempogegenstoß, den Vorsprung auf drei Tore auszubauen, er scheiterte aber völlig freistehend (19.) an Löwen-Keeper Lucas Bauer. „Das war ein bisschen ein Knackpunkt“, meinte Schurr. Denn anschließend verlor seine Mannschaft etwas den Faden und tat sich bedeutend schwerer. Durch einen 3:0-Lauf zum Ende der ersten Halbzeit drehten die Rhein-Neckar Löwen das Spiel zu ihren Gunsten. Mit 12:10 aus Sicht der Gäste ging es in die Pause. Bedanken konnten sich die Löwen auch bei ihrem überragenden Torhüter Bauer, der allein im ersten Durchgang 14 Würfe parierte (Schurr: „Das war schon exzellent.“).
Nach Wiederanpfiff wollten die SVKler dann zu schnell zu viel. Statt mit Bedacht, ging das Schurr-Team viel zu überhastet an die Aufholjagd. Schlechte Abschlüsse und unnötige Ballverluste waren die Folge. Beim 11:16 (37.) betrug der Rückstand erstmals fünf Tore. Der Angriffsmotor stotterte, Tim Scholz und Hendrik Schoeneck, die nach der Pause das Duo im Rückraum gebildet hatten, wirkten verunsichert. Hinzu kam eine berechtigte Rote Karte gegen Christian Wahl, der Sebastian Trost bei einem gegnerischen Tempogegenstoß in den Wurfarm gegriffen hatte.
Die Jungen sollen spielen und lernen
Für seine Verhältnisse habe er seine Einwechselspieler relativ kurz auf dem Feld gelassen, meinte Schurr. „Ich habe schon gemerkt, dass es bei Hendrik überhaupt nicht läuft. Und Tim Scholz ist oft bereit ein relativ hohes Risiko zu gehen.“ Aber: Auch diesen Spielern wolle er eine Chance geben. „Ich habe relativ früh wieder zurück gewechselt. Dass die beiden so kurz gespielt haben, ändert jedoch nichts an meiner grundsätzlichen Auffassung: Ich habe die Aufgabe, das Team in der dritten Liga zu etablieren, aber eben auch die Spieler an das Niveau heranzuführen“, sagte Schurr. Junge Talente sollen wissen, dass sie beim SVK eine Chance bekommen und tatsächlich Spielzeit sehen. Auch wenn sie ab und an – wie eben Scholz und Schoeneck am Samstagabend – Lehrgeld zahlen.
Mit den etablierten Kräften lief es anschließend wieder besser, aber auch sie konnten den Rückstand nicht mehr aufholen. „Immer, wenn wir ein Tor gemacht haben, hat der Gegner halt auch eins gemacht“, analysierte Schurr, dem die „Initialzündung“ fehlte. Marvin Flügel und der spät eingewechselte Jakob Jungwirth rissen zwar immer wieder Lücken in die Verteidigung der Löwen, und auch Kapitän Christopher Tinti versuchte sein Bestes, aber am Ende war der Rückstand zu groß, um doch noch die Wende zu schaffen. SV Kornwestheim Beutel, Schneider – Wahl (1 Tor), Kolotuschkin, Schaffert (2), Kugel (2), Tinti (5), Schoeneck (1), Steffens, Peter Jungwirth (3), Jakob Jungwirth, Scholz (4), Emrich (1), Flügel (5)
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