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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 1

Der SVK macht es gegen Pforzheim spannend

2018 01 15 Männer 1 A.Steffens Biesinger
Axel Steffens (im Wurf) und der SVK sind nicht aufzuhalten – auch nicht von Pforzheims Top-Scorer Florian Taafel (Zweiter von rechts).
Foto: Christine Biesinger
 
Am Ende war es Freude pur. SVK-Trainer Alexander Schurr rannte wie von Sinnen durch die Osthalle, jubelnd, im Siegestaumel. Auch bei seinen Schützlingen fiel nach dem 29:28 (16:15)-Heimsieg gegen die TGS Pforzheim sämtliche Anspannung ab. Und noch etwas einte fast alle Beteiligten: das Bewusstsein darüber, dass der Kornwestheimer Dritt­liga-Tabellenführer über weite Strecken keineswegs brilliert hatte. So sprach Kapitän Christopher Tinti nach der Partie von einem „schmutzigen Sieg“.Fakt ist: Es ging ordentlich zur Sache bei der Partie des SVK gegen den Tabellenfünften. Die Mannschaften schenkten sich nichts, weder in Sachen Tore noch in Sachen Körperlichkeit. Lange mussten die Gastgeber in der ersten Hälfte einem Rückstand hinterherlaufen. Die Pforzheimer, angetrieben von einem überragenden Florian Taafel (13 Tore) im Rückraum und zahlreichen Unterstützern auf den Rängen, lagen bis zur 18. Minute stets mit einem oder zwei Toren vorn. In dieser Phase hatte es der SVK seinem besten Akteur Christian Wahl zu verdanken, dass die Lücke nicht noch größer wurde. Alle seine sechs Treffer erzielte der Spielmacher zwischen der zehnten und der 17. Minute. „Er war den ganzen Tag auf einem Trainerlehrgang“, so Schurr, „ich hatte schon befürchtet, dass er etwas ausgelaugt zurückkommt.“ Diese Ängste sollten sich nicht bestätigen.
Auch SVK-Rechtsaußen Peter Jungwirth (zehn Tore) steuerte in Halbzeit 1 seinen Teil bei. Gemeinsam mit Hendrik Schoeneck sorgte er in den zehn Minuten vor der Pause dafür, dass seine Farben zum Seitenwechsel dann doch in Führung lagen. Den Treffer zum 16:15-Halbzeitstand besorgte er nach einem starken Zusammenspiel mit Axel Steffens.
In der zweiten Hälfte bot sich zunächst ein ähnliches Bild wie zu Spielbeginn. Die TGS nahm wieder Fahrt auf und ging in Führung. Zeitweise sah es für den SVK alles andere als gut aus (20:23, 41. Minute). Doch abermals Schoeneck mit den beiden letzten seiner fünf Tore sowie der künftige Schmidener Marco Kolotuschkin hielten die Hausherren im Spiel. Und erneut wechselte das Momentum. Das lag vor allem am Kornwestheimer Spielführer. Christopher Tinti sorgte mit zwei Toren nacheinander für die SVK-Führung (27:26, 52.), was er mit einem Urschrei sowie Anfeuerungsgesten in Richtung Tribüne feierte.
Derart angestachelt, erlebten die meisten Zuschauer in der Osthalle die Schlussphase im Stehen. Und die letzten fünf Minuten hatten es in sich. Peter Jungwirth brachte den SVK per Siebenmeter (seine Quote: 100 Prozent) mit 28:27 in Führung. Danach gerieten die Gäste nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Alexander Klimovets in Unterzahl. Nachdem Marvin Flügel einen langen Pforzheimer Pass ins Aus gelenkt hatte, musste auch TGSler Evgeni Prasolov nach einem überharten Einsteigen gegen SVK-Kreisläufer Julius Emrich runter. Peter Jungwirth wuchtete den folgenden Siebenmeter zum 29:27 in die Maschen (58.) – und der ehemalige Bundesligaspieler hätte nach dem erneuten Pforzheimer Anschluss alles klar machen können. Doch er vergab eine Minute vor Spielende freistehend die Chance. Zum Glück für Kornwestheim blieb der gegnerische Ballbesitz ohne Folgen, sodass das Schurr-Team den Heimsieg über die Zeit brachte.
„Wir haben in entscheidenden Phasen wichtige Chancen nicht genutzt“, analysierte der SVK-Übungsleiter. Natürlich sei die TGS durch Ausfälle geschwächt gewesen, „aber dadurch war Pforzheim auch unberechenbar und brandgefährlich“. Man könne somit durchaus verlieren, wenn man den Gegner nicht irgendwann in den Griff bekomme. Dennoch sah auch Schurr: „Das war eines unserer schlechtesten Spiele. Wir haben viele technische Fehler gemacht.“ Peter Jungwirth teilte nach der Partie die Einschätzung seines Trainers: „Es hat nicht alles so gut funktioniert, wie wir gehofft hatten.“
Am Samstag, 20. Januar, steht für den SVK die nächste Drittliga-Partie an. Dann muss das Team zum Auswärtsspiel beim TSB Heilbronn-Horkheim. Beginn der ­Partie ist um 20 Uhr. SV Kornwestheim
Beutel (1.-60.), Schneider (ein Siebenmeter) – Kolotuschkin (2), Wahl (6), Schaffert, Kugel, Tinti (2), Schoeneck (5), Steffens (2), Flügel (1), P. Jungwirth (10/6), Scholz, Awad, Emrich (1)
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