Capitano Tinti freut sich auf Jahr 17!
Kapitän Tinti bleibt weiter an Bord. Den weiten Weg nach Aue wollen die Lurchis am Sonntag nicht umsonst auf sich nehmen.
Am vergangenen Samstagabend gegen die SG Pforzheim/Eutingen netzte Christopher Tinti die ersten wichtigen Treffer für die Kornwestheimer ein. Und auch in Neuhausen auf den Fildern eröffnete der Kapitän der Drittliga-Männer den Torreigen für sein Team. Vier der sieben Treffer in den zehn Anfangsminuten waren seinem Konto zuzuschreiben.
Von einigen gegnerischen Teams wurde die Rückennummer 19 allerdings bereits abgeschrieben. Laborierte Tinti nach seiner Schulter-Operation Anfang August doch länger als erwartet. Mittlerweile ist er wieder voller Elan auf der Platte zurück. Und er fühlt sich richtig gut. „Die Freude beim Spielen überwiegt den Schmerzen“, sagt Christopher Tinti lachend. Die Begeisterung ist sogar so groß, dass der Kapitän seinen Vertrag nun ein weiteres Jahr verlängerte. Die 17. Saison will der 35-Jährige bei den Lurchis dranhängen.
„Solange ich niemandem zur Last falle und noch einen Mehrwert für die Mannschaft und mich biete, möchte ich weitermachen“, sagt der Rückraumspieler. Der Mehrwert ist definitiv da. „Er kann das Team richtig gut antreiben“, weiß Trainer Alexander Schurr und ergänzt: „Man merkt sofort, wenn er im Team dabei ist - egal ob auf der Bank oder dem Spielfeld. Er ist ein zentrales Gesicht.“
Tinti bringt die Leidenschaft, das Engagement und den Teamgeist mit. Vor 16 Jahren noch als eher unerfahrener Jungspund, dann als Leistungsträger und Lenker der Mannschaft. Mittlerweile als der äußerst erfahrene Kapitän der Schurr-Sieben. „Ich merke, dass ich eine neue Rolle im Team eingenommen habe, aber die passt mir sehr gut“, sagt der 35-Jährige. Der Kapitän muss mittlerweile nicht mehr über die vollen 60 Minuten der Torgarant sein. Dafür ist er immer da, wenn es das Spiel es verlangt und ein Zeichen gesetzt werden muss.
Tinti freut sich sehr, dass mit Jan Reusch und Jan Döll bereits weitere Leistungsträger verlängert haben. „Es spricht für den Verein, dass hier viele Spieler trotz der wenigen finanziellen Mittel langfristig hängen bleiben“, berichtet der Rückraumakteur. Auch aber, dass starker Nachwuchs im Verein aufgebaut wird und das Team ergänzt. So wachsen die Lurchis stetig weiter, bleiben sich treu und haben sich dennoch in der Drittliga-Szene etabliert. „Da spreche ich ein großes Kompliment an die Vereinsführung aus“, sagt der Lurchi-Kapitän, der den SVK auch als seine Familie bezeichnet.
Und mittlerweile ist es für den Linkshänder im wahrsten Sinne des Wortes tatsächlich noch familiärer auf dem Spielfeld geworden. Sein Schwager steht im Tor der Lurchis: Jan Tinti, ehemals David. Der Keeper hat im vergangenen Herbst Christopher Tintis Schwester Alexandra geheiratet. Die Familie Tinti wächst in Kornwestheimer also weiter. Schließlich ist auch Christopher Tintis Frau Marina im Team der 1.Frauenmannschaft der Lurchis. Allesamt sind im Handballfieber. Somit war klar, dass die Rückennummer 19 zu Hause nicht über eine Vertragsverlängerung diskutieren musste. „Von der Familie hatte ich sofort die absolute Unterstützung“, erzählt der Kapitän.
Die Schulter, das weiß der 35-Jährige wird nicht mehr wie früher, da die Beweglichkeit eben ein wenig fehlt. Trotzdem schränkt den Linkshänder dies in seinem Handeln auf der Platte nicht ein. Tinti ist nahezu beschwerdefrei und das möchte er auch am Wochenende beim EHV Aue zeigen.
„Wenn wir schon so weit fahren, dann soll das nicht umsonst sein“, sagt der Mannschaftskapitän. Der Spieler im rechten Rückraum weiß, dass der Zweitliga-Absteiger schlagbar ist. Mit 18:12 Punkten steht Aue auf Tabellenplatz vier, zeigte in der bisherigen Saison aber wenig Beständigkeit auf der Platte. Vor allem zu Hause haben die Akteure aus dem Erzgebirge viel liegen lassen. Die Lurchis sind also nicht chancenlos und wollen laut Chef-Trainer Schurr „da sein, sobald sich eine Tür aufmacht.“ „Das wird keine Kaffeefahrt“, sagt der Coach klar. Und Tinti weiß: „Die ambitionierten Teams zu ärgern macht am meisten Spaß.“
Die Trainingswoche war allerdings sehr holprig, da die Lurchis derzeit mit vielen Ausfällen im Rückraum zu kämpfen haben. Dennoch gibt es für die Schurr-Sieben wenig zu verlieren, aber umso mehr zu gewinnen. Kapitän Tinti hat es bereits vorgemacht: nur weil die Gegner einen abschreiben, hat man noch lange nicht verloren. So wird Christopher Tinti auch am Sonntagnachmittag seine Mannschaft wieder richtig antreiben. Am Ende springen dann vielleicht sogar Punkte dabei raus.
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