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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 1

Lurchis Handball-Wunder gegen Pfullingen

Spielbericht Pfullingen
Ein Abend für die Ewigkeit: Triumphaler 33:29 (16:16)-Heimsieg der Drittliga-Lurchis gegen den VfL Pfullingen
 
Es war einer dieser Abende, an denen Handball-Geschichte geschrieben wird – zumindest für die Drittliga-Herren des SV Kornwestheim. Trotz zahlreicher personeller Ausfälle gelang der Mannschaft von Trainer Alexander Schurr am Mittwochabend im Nachholspiel gegen den VfL Pfullingen ein zu recht höchst umjubelter Derbysieg. Mit einer wahren Überraschung-Sieben gewannen die Lurchis mit 33:29 (16:16) in einer intensiven und bis in die Schlussminuten offenen Partie.
 Was die Kornwestheimer an diesem Abend auf die Platte zauberten, war pure Leidenschaft, unbändiger Teamgeist – und ein bisschen Märchenstoff. Denn wer auf den Spielberichtsbogen schaute, rieb sich die Augen:

Marvin Bahmann, Felix Kazmeier, Jan Reusch, Christopher Tini und Tim Zeppmeisel – alle fehlten verletzungs- oder berufsbedingt (Kapitän Christopher Tinti). Auch Moritz Lanig lag bis kurz vor der Partie krank im Bett, und der Einsatz von Luke Kaysen stand nach zwei Tagen bei der luxemburgischen Nationalmannschaft zunächst auf der Kippe.

Trainer Alexander Schurr suchte am Vorabend noch nach Lösungen – und fand sie bei den „Altmeistern“: Peter Jungwirth, Hendrik Schoeneck und Fabian Kugel schnürten kurzerhand wieder die Schuhe. Ohne gemeinsames Training, aber mit umso mehr Herzblut standen sie in der Sporthalle Ost auf dem Feld – und sorgten nicht nur bei den Fans für Gänsehaut. „Es ist schon unglaublich, wen Kornwestheim da kurzerhand wieder reaktivieren kann“, staunte Pfullingens Trainer Fabian Gerstlauer anerkennend noch nach Spielende.

Die fast gänzlich neuformierte Kornwestheimer Sieben fand erstaunlich schnell zueinander. Nach einer 2:0-Führung drehten die Gäste aus Pfullingen zunächst mit einem 4:0-Lauf das Spiel, doch die Lurchis blieben dran. Jeder Ball war hart umkämpft, kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Pfullingen gehört schließlich - noch einen Ticken mehr wie die Lurchis - seit Jahren durchweg zu den absoluten Top Teams der 3. Liga.

In der 22. Minute brachte Peter Jungwirth die Gastgeber mit 12:11 in Front, ehe Pfullingen erneut konterte. Mit dem Halbzeitpfiff sorgte Hendrik Schoeneck für den verdienten 16:16-Pausenstand – ein Derby, wie man es sich intensiver kaum wünschen konnte.

Nach Wiederanpfiff blieb es spannend. In der 44. Minute war es dann Fabian Kugel, der die 25:23-Führung für den SVK erzielte. Doch Pfullingen ließ nicht locker und glich zu Beginn der Crunch-Time zum 27:27 aus.

Was dann folgte waren pure Emotionen: Die Stimmung in der Halle war überragend – für einen Mittwochabend in den Ferien ein echtes Ausrufezeichen. In der 55. Minute hämmerte Finn Joneleit den Ball zur 30:27-Führung ins Netz. Die Sporthalle Ost stand Kopf. Doch damit war der Sack noch lange nicht zu. 

Erst als Marco Lantella in der 59. Minute das 32:29 erzielte, war klar: Das Wunder ist perfekt. Hendrik Schoeneck setzte mit dem 33:29-Endstand den Schlusspunkt unter einen unvergesslichen Handballabend.

„Es war unglaublich. Diese Konstellation wird es so nicht mehr geben“, sagte Alexander Schurr nach Abpfiff. „Das Team hatte nichts zu verlieren – und Unmögliches möglich gemacht.“ Nicht nur deshalb sagte Finn Joneleit - Kornwestheimer Spieler des Abend: „Jeder hat Vollgas gegeben. Eigentlich müssten alle hier vorne stehen.“ Damit traf der Rückraumakteur, der 60 Minuten ohne Auswechslung durchspielte, und wie Luke Kaysen und Peter Jungwirth sieben Tore beisteuerte, den Nagel auf den Kopf. Es war ein Abend an dem jeder Akteur seinen Teil beisteuerte - jung wie alt, Neuzugang und Ehemalige.

Mit diesem Sieg springt der SV Kornwestheim vorerst auf Platz zwei der Tabelle – und schreibt ein weiteres Kapitel in seiner Vereinsgeschichte.

SV Kornwestheim: Henke, J. Tinti – Reu, Luithardt, Jungwirth (7/3), Keil, Kugel (1), Lanig (3), Lantella (3), Schoeneck (2), Kaysen (7), Döll (3), Kägler, Joneleit (7)

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