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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3 lässt beim Tabellenführer Federn

In den meisten Jahren gibt es den 29. Februar gar nicht. Für 2020 war an diesem besonderen Tag jedoch vorgesehen zu prüfen, ob es die Reserve eines Drittligareserveteams mit der Reserve eines Zweitligareserveteams aufnehmen kann und so kam es am Fuße des Bietigheimer Viadukts zum Aufeinandertreffen zwischen der SG BBM Bietigheim 3 und dem SV Salamander Kornwestheim 1894 3. Die Bietigheimer hatten vor diesem Kräftemessen nur zwei Niederlagen hinnehmen müssen und grüßten folgerichtig mit breiter Brust von der Tabellenspitze.

Da sich aber einer dieser Punktverluste auf das Hinspiel in der Halle Ost zurückführen lässt, rechneten sich die Kornwestheimer, die ohne die kranken Philipp Conrad und Tillmann Joost antreten mussten, durchaus Chancen aus Paroli bieten zu können. Der Spielbeginn zeigte, dass sie damit nicht ganz falsch lagen, denn die Partie startete genauso ausgeglichen wie torreich. Doch diese Tendenz hielt nur bis zum Spielstand von 6:6 nach 10 Minuten. Damit schien sich das Gästeteam schon zufriedenzugeben, denn in der Folge schaltete man zwei Gänge zurück. Die Abwehr packte so zaghaft zu, wie die Freundin vom Wendler nach der Maniküre und im Angriff unterbanden die Bietigheimer durch ein gutes Rückzugsverhalten das schnelle Umschaltspiel. Die dadurch fehlenden einfachen Tore offenbarten die Schwierigkeiten im Standardangriff gegen eine gutstehende Defensivreihe zum Erfolg zu kommen. Einzig die Räume am Kreis, wo man immer wieder den freigelaufenen Marcel Reimann fand, verhinderten einen größeren Rückstand. Dennoch sah man sich nach zwanzig Minuten einem 5-Tore-Rückstand hinterherrennen (16:11). Es brauchte eine Zeitstrafe, um die SVKler wieder aufzuwecken, denn die Unterzahl nach der Hinausstellung von Saleh Khosrawi schien neue Kräfte freizusetzen. Anstatt den Ligaprimus noch weiter davonziehen zu lassen kam man Tor um Tor wieder näher heran und Dennis Bullinger schoss seine Farben beim 17:18 sogar in Front. Unterbrochen wurde der Kornwestheimer Sturmlauf dann jedoch von der Halbzeitsirene, die zwar wie erwartet nach 30 Minuten, aber aus Sicht des SVKs trotzdem zur Unzeit ertönte. Der Spitzenreiter bekam nun die Gelegenheit sich neu zu sortieren und nutzde diese auch, denn nach Wiederbeginn holten sie sich (ebenfalls in Unterzahl) schnell die Führung wieder zurück. „Handball ist eine Sportart, bei der zwei Mannschaften mit je sieben Spielern gegeneinander spielen. Das Ziel des Spiels besteht darin, den Handball in das gegnerische Tor zu werfen und damit ein Tor zu erzielen.“ Diese Wikipediadefinition sollte Trainer Martin Wittlinger seinen Spielern in der kommenden Trainingswoche zum Auswendiglernen aufgeben, denn das Ziel des Spiels geriet in Hälfte zwei etwas in Vergessenheit. Nach 15 gespielten Minuten hatte der Ball nur dreimal den Weg ins Bietigheimer Tor gefunden, während die Gastgeber in derselben Zeit neunmal den Kornwestheimer Torhüter überwinden konnten. Beim Stand von 26:21 war das Spiel jedoch noch keineswegs entschieden, denn als der Herausforderer aus Kornwestheim wieder auf drei Tore herankam, zeigten die Bietigheimer Rückraumschützen einen Anflug von Nervosität und erlaubten sich eine Reihe unvorbereiteter Fehlwürfe. Der Tabellenführer zeigte sich über das gesamte Spiel hinweg zwar als stark aber alles andere als unbesiegbar, doch das Team um Kapitän Marcel Reimann ließ sich von der Hektik in der Partie anstecken und konnte aus den Schwächen des Gegners keinen Vorteil gewinnen. Fehlpässe, technische Fehler und schwache Abschlüsse verhinderten, dass die Kornwestheimer noch einmal ernsthaft in Schlagdistanz kamen und der 31:27-Gegentreffer drei Minuten vor Spielende ließ den Mut der Kornwestheimer Spieler schwinden, die sich in der Schlussphase noch weitere Tore einschenken ließen und schlussendlich zwar verdient aber etwas zu hoch mit 33:27 verloren. „Diese Schaltjahre gehören abgeschafft! Warum gibt es so einen Blödsinn überhaupt?“, fluchte der frustrierte Lukas Nethe. „Die Erde braucht für eine Umrundung der Sonne exakt 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden“, wusste der wie immer bestens informierte Niklas Rohfleisch, „deshalb muss alle vier Jahre ein zusätzlicher Tag eingebaut werden.“ Für den SVK 3, der kommenden Samstag um 16 Uhr  in der Halle Ost gegen den HC Metter/Enz erneut um Punkt streitet, war diese Erklärung allerdings nur ein schwacher Trost für zwei verlorene Bigpoints.
Es spielten: Reinhard, Rohfleisch (im Tor), Sailer (4), Anhorn (2/1), Neunzling, Kull, Schad (4), Bullinger (3), Schwaderer, Klopfer (1), Otto (3), Khosrawi, Reimann (8), Nethe (2).

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