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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 1

Schurr-Team übernimmt die Tabellenführung

2017 10 23 Männer 1 C. Tinti Mann
Auf sie mit Gebrüll! SVK-Kapitän Christopher Tinti (Mitte) und sein Team sind derzeit nicht aufzuhalten – auch nicht vom Vorjahresmeister SG Nußloch.Foto: Peter Mann
 

Eine knappe Viertelstunde vor der Schlusssirene überbrachte Dominic Schaffert die Botschaft. „Du kannst nachher verkünden, dass wir Tabellenführer sind“, raunte der noch verletzte SVK-Rückraumakteur Hallensprecher Heinz Schöttle zu, „die Rhein-Neckar-Löwen 2 haben verloren.“ 30:23 lag Drittligiststeigt erst am SV Kornwestheim zu diesem Zeitpunkt gegen den Vorjahresmeister SG Nußloch in Führung – und Schaffert war sich, wie fast alle Anwesenden in der Osthalle, sicher, dass sich das Team von Coach Alexander Schurr diese Führung nicht mehr nehmen lassen würde. So auch Sprecher Schöttle, der sich zwei Minuten vor der Schlusssirene nicht mehr zurückhalten konnte und den 800 Zuschauern lautstark mitteilte: „Erster! Erster Platz!“ Am Ende stand ein hochverdienter 37:30 (17:15)-Sieg für den SVK auf der Anzeigetafel.

 

Maßgeblich dazu beigetragen hatte, wieder einmal, Kornwestheims Rechtsaußen Peter Jungwirth. Kurz nach der wilden Feierei auf dem Spielfeld – von SVK- Abteilungsleiterin Daniela Assmann mit Freudentränen in den Augen verfolgt – gab der Top-Scorer des Abends (elf Tore) zu Protokoll: „Das ist natürlich geil! Wir haben jetzt zwei Favoriten in Folge geschlagen. Aber wir werden auch in Zukunft mit Respekt und gut vorbereitet an die Sache rangehen. Wir müssen immer im Hinterkopf behalten, dass wir hier der Aufsteiger sind.“

Mit entscheidend für den achten Sieg im neunten Spiel war, dass die Hausherren gut aus der Pause kamen. Tim Scholz und Hendrik Schoeneck stellten rasch auf 19:16, die SG kam nur noch einmal auf 19:18 heran: In der 33. Minute traf Philipp Müller, der später mit einer Knieverletzung rausmusste. Doch der SVK ließ sich zu keiner Sekunde verunsichern. Schoeneck, Jungwirth und Fabian Kugel bescherten ihrem SVK die 22:18-Führung (36.), nach einer Auszeit der SG stellte erneut Kugel gar auf 23:18 (37.). „Dass wir so aus der Kabine gekommen sind, war wichtig“, fand auch Kornwestheims Coach Alexander Schurr, der gleich ein Extralob verteilte: „Hendrik Schoeneck hat in dieser Phase wichtige Akzente gesetzt.“

Eine brenzlige Situation gab es noch zu überstehen, als Nußlochs Nicolas Herrmann in der 44. Minute per Siebenmeter auf 26:23 verkürzte. Doch der SVK ließ postwendend einen Fünf-Tore-Lauf folgen: Zweimal Peter Jungwirth (einmal davon per Siebenmeter), der starke Christian Wahl, Fabian Kugel und Marvin Flügel sorgten mit ihren Treffern zum 31:23 (47.) für die endgültige Vorentscheidung.

Auch war es während der gesamten Partie eine überragende Leistung von SVK-Keeper Felix Beutel, die den Kornwestheimern den Sieg sicherte. Er zog mit seinen Paraden dem Nußlocher Angriff ein ums andere Mal den Zahn. Und auch die Abwehr funktionierte beim SVK fast über die komplette Spieldauer tadellos. Bestes Beispiel: In Minute 7 scheiterten zwei Wurfversuche der SG am starken Block, der dritte landete schließlich in Felix Beutels Armen.

Dass es für den SVK ein großes, ein denkwürdiges Spiel werden würde, hatte bereits vor Anpfiff in der Luft gelegen. Die Kornwestheimer Akteure hatten bei verdunkelter Halle im Spotlight einlaufen dürfen – begleitet von dermaßen lautem Anfeuerungs-Getrommel, dass die Klänge von AC/DCs „Hells Bells“ kaum mehr zu hören war.

Dass es aber auch ein enorm schweres Spiel werden würde, zeigte sich vor allem in der ersten Halbzeit. Zwar lag der SVK bis auf wenige Situationen (6:6, 11.; 8:8, 15.) stets in Führung. Doch hätte die Konzentration auch nur kurz nachgelassen, wäre Nußloch zur Stelle gewesen. Allein, die Kornwestheimer taten den Gästen den Gefallen zu keinem Zeitpunkt. Mit einer 17:15-Führung verabschiedete sich das Heimteam in die Pause – aus der es bärenstark zurückkehrte.

„Wir haben vor der Saison intern als Ziel ausgegeben, dass wir insgesamt 30 Punkte holen wollen“, war Alexander Schurr kurz nach Spielende schon wieder in Rechenlaune, „mit dem Gedanken, dass viele Teams wohl bei 26 stehen werden.“ Jetzt habe sein Team schon 16 Zähler gesammelt. „Das ist überwältigend, und dass wir dabei auch noch eine Mannschaft wie Nußloch so deutlich schlagen. . .“ Dass sein Team eben einen Lauf habe, malte er in bunten Farben aus: „Wir sind gerade auf einer Welle, klar, es funktioniert alles und jeder hat sein Brett dabei. Aber man kann auch mal vom Brett runterfallen.“

Nun hat der SVK erst einmal Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Das nächste Spiel steigt erst am Samstag, 4. November. Dann muss die Mannschaft von Alexander Schurr um 20 Uhr bei der TSG Haßloch ran. Die anderen Drittligisten sind allerdings schon am kommenden Wochenende wieder im Einsatz.

SVK
Beutel, Schneider (n.e.) – Kolotuschkin (1), Wahl (5), Kugel (4), Tinti (2), Schoeneck (3), Steffens (2), P. Jungwirth (11/5), Scholz (2), Awad, Emrich (3), Flügel (4)

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