Die Drittliga-Herren des SV Salamander Kornwestheim unterliegen im Heimspiel dem HC Erlangen II mit 28:32 (15:21) Treffern.

Die zuletzt doch recht herbe Niederlage beim HBW Balingen-Weilstetten II war bei den Herren des SV Kornwestheim am Samstagabend vielleicht doch noch mehr als vermutet in den Köpfen. Denn die gewohnte Leichtigkeit Handball zu spielen ist den Hausherren sichtlich abhandengekommen. Fast über die gesamte Spielzeit standen die Lurchis neben sich, während die Zweitbesetzung aus Erlangen durchweg mit einer stabilen 6:0 - Abwehr glänzte und sich klar und zielsicher den Sieg holte. „Am Ende hatten wir zu viele Passfehler“, sagte Trainer Alexander Schurr.

Beide Mannschaften fanden nicht gut in die Drittliga - Begegnung. Nach etwa fünf Minuten konnte man sagen: es lief auf beiden Seiten nicht rund. Dennoch stand es da bereits 1:3 für die Gäste. Und zunehmend kristallisierte sich heraus, dass sich die Erlanger sehr gut auf den Gastgeber eingestellt hatten. Sie hatten nicht nur Felix Kazmaier im Griff, sie nutzen zudem jeden Fehler der SVKler sofort rigoros aus. 

Während die Lurchis vor dem Tor der Gäste mit teils halbstarken Pässen im Positionsspiel lauerten, konterten die jungen Nachwuchstalente aus Erlangen mit schnellen, erfolgreichen Tempogegenstößen. Über die Spielstände 7:10, 9:12 und 10:12 kämpfte man sich bis zur 20. Minute wieder heran. In Personalien geschrieben: Jan Reusch, Finn Joneleit – der ein rundum gelungenes Spiel zeigte - und Marco Lantella machten die Treffer. Doch kaum lief es bei den Blauen, fand Erlangen eine Lösung und baute kurzerhand die Führung wieder aus. In der 26. Minute stand es deshalb schon wieder 11:18.

Es war nicht zuletzt auch für die Fans ein wahres Wechselbad der Gefühle in der Sporthalle Ost. Keimte ein Lichtblick auf, so zeigten die technisch stark ausgebildeten Erlanger, dass sie noch mehr können. Mit dem fast schon erlösenden Halbzeitpfiff und einem Spielstand von 15:21 gingen die Hausherren mit gesenkten Köpfen in die Kabine. Insgesamt neun Tempo-Gegenstöße hatten sie bis dato übrigens schon kassiert.

Auch in der zweiten Spielhälfte war es ein Auf und Ab der Leistung der Kornwestheimer Spieler. Die Sieben von Trainer Alexander Schurr arbeitete sich immer wieder heran, um dann wieder unverfroren von den Gästen stehen gelassen zu werden. In der 39. Spielminute leuchtete ein 20:25 auf. Zu Saisonbeginn wäre es für die Lurchis kein Problem gewesen diesen Spielstand bis zur 60. Minute noch zu drehen. Doch am Samstagabend schien es eine unüberwindbare Hürde zu sein, überhaupt den Ausgleich zu erzielen.

Da spielte man sich von einem 22:25, über ein 23:25 zum 24:25, kassierte dann aber das 24:26. In der Defensive zeigte man zu wenig durchgängige Stabilität und Aggressivität. Doch auffällig war vor allem, dass im Angriff kaum Bewegung drin war. Genau das war auch in Balingen ein Problem gewesen. Anstatt mit schnellen Aktionen zu glänzen, versuchte man die gegnerische Mauer meist mit Positionshandball zu durchdringen. Erfolglos.

Zwar kämpften sich die Lurchis zusehends in die Begegnung zurück, agierten gegen Ende mit deutlich mehr Biss und Selbstvertrauen, doch sie liefen dem Rückstand immer hinterher. In der Crunch-Time gab die Schurr-Sieben noch einmal alles was derzeit möglich war und kam noch ein letztes Mal auf ein hoffnungsvolles 27:30 in der 53. Minute durch Lantella heran.

An diesem Abend musste man jedoch kein Hellseher sein, um den weiteren Verlauf vorherzusagen. Die Spieler des HC Erlangen ließen nichts mehr anbrennen und legten wieder nach. Das 28:32 zum Endstand noch eine kleine Ergebniskorrektur für den Gastgeber. „Der Sieg ging verdient nach Erlangen“, sagte Schurr und wusste: „Die Jungs haben sich viel vorgenommen, waren sehr motiviert und sind nun entsprechend niedergeschlagen.“ Vielleicht ist die kurze Spielpause ein guter Zeitpunkt, um neue Energie und Vertrauen zu tanken. Weiter geht es für die Kornwestheimer nämlich erst am 11. November auswärts beim TuS Fürstenfeldbruck um 19:30 Uhr.

SV Kornwestheim: David / Kanters - Bartsch, Reusch (4), Zeppmeisel (3), Kugel (3), Kazmeier (5/1), Tinti (2), Lantella (3), Pichler, Döll (4/4), Hiller, Flügel, Joneleit (4).