Am Samstag, dem 8. Juni 2024, war es endlich soweit: Die Jungs der mD1 durften wieder „richtig“ Handball spielen.Eindeutig zu lang war ihnen die Zeit seit dem ersten Quali-Spieltag im April erschienen, an dem nicht wirklich viel zusammengelaufen war und der die Lurchis auf Platz 4 (von 4) zurückgelassen hatte.

Nicht gerade die Pole Position für Tag 2 – dabei wollte man sich doch als Bezirksklassenmeister der abgelaufenen Saison in diesem Jahr für die Bezirksliga qualifizieren, und zwar am besten direkt.

Dementsprechend hatten die Jungs fleißig trainiert und scharrten nun mit den Hufen, um zu zeigen, was sie draufhaben. Und der zweite Spieltag in der Sporthalle am Viadukt in Bietigheim sollte alles bereithalten, was das Sportlerherz begehrt: eine Herausforderung, Niederlage, Drama, Erfolg.

Zunächst zur Ausgangssituation: In der Qualifikation hatten die Lurchis sich für die Leistungsstaffel gemeldet, in der sich der Erst- und Zweitplatzierte jeweils direkt für die Bezirksliga qualifiziert, während sich die nachfolgend Platzierten gegen die erfolgreichsten Teams aus den Basisstaffeln durchsetzen müssen. Da der SVK nun zum zweiten Durchgang mit nur einem mageren Zählerchen auf der Habenseite, dafür aber mit der unliebsamen roten Laterne im Gepäck anreiste, war klar, dass man sich nicht allzu viele Nachlässigkeiten gegen die SG BBM Bietigheim, HB Ludwigsburg und den HC Metter-Enz erlauben durfte.

Da selbst dem flüchtigen Beobachter sofort klar sein musste, dass die SG BBM Bietigheim die Staffel dominieren würde, war es keine Überraschung, dass man aus dem Spiel gegen die bärenstarken Bietigheimer keine Punkte mitnehmen durfte. Im Vergleich dazu, was die SG jedoch anderweitig teilweise für hohe Ergebnisse einfuhr, konnten die Lurchis aber gut dagegenhalten: Eine wirkungsvolle Auszeit des am Spieltag aus Alicia Baum, Sina Hald und Vincent Brenner bestehenden Trainerteams verhinderte nach zwei suboptimalen Startminuten mit fünf Gegentreffern Schlimmeres und gab den Lurchis Zeit sich zu sortieren. Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Kornwestheimer Jungs sogar auf zwei Tore an die SG heran, musste diese aber dann trotz aller Bemühungen davonziehen lassen. Man trennte sich mit einem respektablen 12:17, das mit ein wenig mehr Glück und einem besseren Start auch noch enger hätte ausgehen können.

Da man das Spiel gegen die Bietigheimer getrost abhaken durfte und bereits ahnte, dass die Musik in den beiden weiteren Begegnungen gegen HB Ludwigsburg und den HC Metter-Enz spielen würde, konzentrierte sich das junge Lurchi-Team nun auf die beiden nachfolgenden Partien. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte gewann der SVK dann auch schlussendlich ungefährdet das folgende Match gegen die Nachbarn aus Ludwigsburg mit 14:8, sodass sich vor dem letzten Spiel eine Tabellensituation ergab, wie man sie sich spannender nicht ausdenken konnte: Die Bietigheimer schnappten sich Platz 1 und damit eine verlustpunktfreie Direktqualifikation mit 12:0 Punkten, während auf den Plätzen 2 bis 4 alles möglich war. Ein Unentschieden gegen den HC Metter-Enz – wie im Hinspiel – würde zu einer unseligen Rechnerei um Tordifferenzen führen, eine Niederlage zum letzten Tabellenplatz und ein Sieg zur Direktqualifikation für die Bezirksliga. Es musste also ein Erfolg des SVK her, wenn man sich nicht durch einen dritten Spieltag wurschteln wollte – was im letzten Jahr übrigens auch nicht zu einem Platz in der höchsten Spielklasse geführt hatte. Die erste Halbzeit fiel leicht zugunsten der Lurchis aus, allerdings konnten diese sich nicht deutlich absetzen und man ging nach den ersten zehn Minuten bei einem knappen 10:8 für den SVK in die Pause. In der zweiten Hälfte wurde die Nervosität nun auf beiden Seiten immer größer, doch der hervorragende Schiedsrichter sorgte bis zur letzten Sekunde für eine faire Partie. Stichwort „letzte Sekunde“: Es kam, wie es kommen musste, denn tatsächlich entwickelte sich der Spielstand in einer fesselnden Crunchtime so, dass es in der 19. Minute 15:13 für den SVK stand. Dann – 38 Sekunden vor Schluss – ein Siebenmeter für den HC Metter-Enz, nur noch 15:14! Die Uhr lief ab, das Signalhorn ertönte, aber dann, ein Pfiff… Der Unparteiische gab noch einen letzten Siebenmeter für den HC! Eine Halle hielt kollektiv die Luft an, bis der erlösende Klang des Balls zu hören war, der vom linken Pfosten abprallt. Das bescherte den tanzenden SVK-Jungs einen denkbar knappen Sieg, Platz 2 sowie die haarscharfe Direktqualifikation für die Bezirksliga 2024/25.

Die nächste Saison wird sicherlich eine große Challenge werden, aber das direkte Erreichen der höchstmöglichen Spielklasse in dieser Altersgruppe allein ist bereits ein großer Erfolg und wir sind alle gespannt, was nach dem Sommer kommt!

Für den SVK: Alexander Furch (Tor), Paul Krader (1), Ben Jaiser (2/1), Luca Hofsäß, Matti Bauer (11), Henrik Kössler (12/2), Luca Grippo (1), Magnus Löffler (4), Clemens Maier (9), Lutz Beck (1) – Trainerteam: Alicia Baum, Sina Hald, Vincent Brenner