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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3: Der Auswärtsfluch hält an

Während der SVK 3 in der heimischen Osthalle bisher nur ein Saisonspiel abgeben musste, sieht es in der Fremde ziemlich düster aus. Kein einziges Auswärtsspiel konnte das Team von Trainer Martin Wittlinger bisher gewinnen und daran änderte auch das Gastspiel am vergangenen Sonntag in Oppenweiler nichts. In der Vorwoche hatten die Lurchis mit der HaBo Bottwar noch ein Team aus dem oberen Tabellendrittel besiegen können und so nahm die Kornwestheimer Kogge durchaus mit Selbstvertrauen und Optimismus die Fahrt zum Tabellennachbarn auf.

Wittlinger hatte seine Mannschaft unter der Woche auf die offensive Abwehrvariante des HC eingestimmt. Dieser wollte die Erwartungen auch keinesfalls enttäuschen und begann direkt vom Anspiel weg mit einer, für die Kornwestheimer ungewohnten, 3-2-1 Deckung. Die Drittvertretungen der Drittliga-Teams starteten beide sehr forsch und die Anfangsphase des Spiels wurde in einem fast atemberaubenden Tempo bestritten. Im bekannten grünen Dress aufspielend kamen die Gastgeber immer wieder zu schnellen Torerfolgen über die zweite Welle und die blauweißen Salamanderstädter setzten zu Beginn die gewonnenen Trainingserkenntnisse um, rissen Lücken in die offensive Defensive der Oppenweiler Mannschaft oder fanden mit ihren Zuspielen Kreisläufer Marcel Reimann. So fiel auf beiden Seiten Tor um Tor und nach nur 12 Minuten stand es bereits 9:9. Die erste Kornwestheimer Führung hatte kurz davor Lukas Nethe erzielt und in den darauffolgenden Minuten schafften es die Lurchis den Gästen immer wieder eine Buglänge voraus zu sein, ehe diese wieder gleichzogen. Insbesondere das Trio Bullinger/Nethe/Reimann setzte sich gegenseitig einige Male gekonnt in Szene und kam zu erfolgreichen Torabschlüssen. Das Highlight des ersten Durchgangs fiel ebenfalls in diese Spielphase: Lukas Nethe zeigte endlich einmal, dass er neben einer soliden Handballschule auch eine erstklassige Hockeyausbildung genossen hat und löffelte den Ball gekonnt mit einer argentinischen Rückhand zum 11:12 am gegnerischen Torhüter vorbei. Im letzten Drittel kam das Kornwestheimer Angriffsspiel allerdings mehr und mehr ins Schwimmen und statt der zuvor gemeinschaftlich vorgetragenen (und wie beschrieben) teilweise interdisziplinär angehauchten Spielzügen, verzettelten sich die Rückraumspieler zusehends in Einzelaktionen, die das nötige Tempo vermissen ließen, um Lücken im Oppenweiler Abwehrverbund aufzutun. Dass es trotzdem nur mit einem 18:16-Rückstand in die Kajüten ging, lag vor allem an Tormann Niklas Rohfleisch, der vor der Pause noch den ein oder anderen Einschuss im Kornwestheimer Gehäuse verhindern konnte. Mit Elan und Zuversicht zurück an Deck gekommen, wurden die SVK-Ambitionen ganz schnell gedämpft. Reimanns Anschlusstreffer wurde wegen eines vermeintlichen Kontakts mit der Kreisumrandung zum Muster ohne Wert und kurz darauf zimmerte Nethe die Harzkugel ans Gebälk. Die Hausherren dagegen schienen ihre Treffsicherheit in den Katakomben der Oppenweiler Gemeindehalle wieder gefunden zu haben und nahmen dem Kornwestheimer Ansturm direkt den Wind aus den Segeln. Statt der Kehrtwende lief der SVK 3 plötzlich einem 6-Tore-Rückstand hinterher. Frustriert von dieser Flaute, räumte Jan-Philipp Harrer seinen Gegenspieler beim Tempogegenstoß ab, konnte den Treffer zwar nicht verhindern, aber musste zum Verschnaufen zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen. Plötzlich machte es den Eindruck, als hätte Wittlinger an diesem Tage nur Leichtmatrosen für seine Besatzung ausgewählt: Steuermann Sailer wirkte orientierungslos, die Offiziere Nethe, Bullinger und Co schienen ratlos, Kapitän Reimann war abgemeldet und auf Steuerbord und Backbord wären Anhorn und Bernat am liebsten über die Reling gesprungen. Vom Ausguck aus versuchte Wittlinger mit zwar mit unterschiedlichsten Manövern seine Schiffsmannschaft wieder ins richtige Fahrwasser zu bringen, doch alle Anstrengungen blieben erfolglos und die beiden Smutjes Rohfleisch und Reinhard durften die Suppe folglich in Form von Bällen aus ihrem Tor löffeln. Dass das Kornwestheimer Flaggschiff nun keinen völligen Schiffbruch erlitt, lag daran, dass der HCOB im Wesentlichen auch nicht viel mehr anzubieten hatte, als einen überragend aufspielenden Robin Büchler auf der Halblinksposition. Doch dieser einzelne Spieler, der insgesamt 13 Tore erzielte und von der SVK-Deckung zu keinem Zeitpunkt in den Griff zu kriegen war, genügte die Moral an Bord zu brechen. Beim Stand von 30:22 nach 47 Minuten hätte man an Deck auch die weiße Fahne hissen können, doch die Lurchis rappelten sich noch einmal auf. Hätte Daniel Bernat fünf Minuten vor Spielende beim Stand von 31:26 seinen Konter im Tor unterbringen können, hätte es vielleicht sogar noch einmal spannend werden können. Stattdessen handelten sich die Gäste noch zwei Zeitstrafen ein und verloren folgerichtig überdeutlich mit 34:27, womit sie zwei wichtige Bigpoints verpassten und den Gegner tabellarisch an sich vorbeiziehen lassen mussten. „Bei tosenderm Sturm ist es wichtig, ruhig zu bleiben und einen Plan zu haben“, zeigte sich der alte Seebär Benjamin Schwaderer, der selbst schon einmal auf dem Monrepos ein Tretboot gemietet hat, immerhin nach dem Spiel hochseetauglich. „Leider haben wir unseren Plan aber gegen Ende der ersten Halbzeit über Bord geworfen und das Navigieren mit Kompass und Sternen beherrscht von den Landratten heutzutage ja keiner mehr.“ Das nächste Spiel gegen den CVJM Möglingen findet glücklicherweise wieder in den heimischen Gewässern statt und gibt somit Hoffnung, die nächste Auswärtsniederlage schnell vergessen zu machen.

An Bord waren Robin Reinhard und Niklas Rohfleisch (im Tor), Manuel Otto, Miro Sailer (1), Jan-Philipp Harrer, Julian Anhorn (2), Dennis Bullinger (5/1), Benjamin Schwaderer, Philipp Conrad (1), Kim Weiß, Daniel Bernat (3), Saleh Khosrawi, Marcel Reimann (7), Lukas Nethe (8).

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