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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

Kornwestheimer Ensemble streicht Punkte in Sulzbach ein

Ohne ein halbes Dutzend (Schwaderer, Otto, Rohfleisch, Conrad, Bernat, Harrer) fuhr der SVK 3 am vergangenen Samstag mit lediglich elf Mann in die Sulzbacher Sporthalle. In selbiger jedoch war an jenem Abend der Handball-Supersamstag ausgerufen worden und die Ränge dementsprechend gut gefüllt. Kurzum: Der SVK 3 bespielte die volle Halle mit nur einer halben Kapelle. Hauptdirigent Martin Wittlinger war von Anfang an klar, dass dieses Unterfangen kein Leichtes werden würde

und so schwor er seine Truppe nach dem ersten Auswärtssieg in der Vorwoche darauf ein, dass es mindestens eine ähnliche Leistung brauchen würde, um diesen mit weiteren zwei Punkten zu veredeln. Der SVK 3 brachte diese gleich zu Beginn auf die Bühne. Das Licht in der Sulzbacher Turnhalle war bereits gedimmt, als die Lurchis das Stück mit einer harmonischen Ouvertüre eröffneten, die Lukas Nethe zur ersten Führung vollendete. Die Sulzbach-Murrhardter HSG konnte diese zwar wieder ausgleichen, doch der SVK bestimmte in diesem Spiel von Anfang an den Takt. Eine frühe Zeitstrafe, vergeben durch die zu Beginn etwas übereifrig agierenden Unparteiischen, konnte das Kornwestheimer Feldquintett nicht nur kompensieren, sondern sogar dafür nutzen, ihre Führung schnell auszubauen. Insbesondere Julian Anhorn, der den Flügel spielte, zeigte gleich zu Beginn der Partie die ganze Klaviatur seiner Wurfkünste und netzte bereits in der ersten Viertelstunde dreimal erfolgreich ein. Robin Reinhard, der mangels Alternativen wieder die erste Geige im Tor spielen durfte, parierte einen Strafwurf inklusive Nachschuss und die heimische HSG sah sich gezwungen, diesen fröhlichen Kornwestheimer Reigen früh zu unterbrechen. Die Auszeit nach 10 Minuten, beim Stand von 3:6, konnte den SVK 3 allerdings nicht stoppen und der Vorsprung wurde in der Folge gar auf 5:10 ausgebaut. Die Anzeichen auf einen erfolgreichen Handballabend verdichteten sich, als Rechtsaußen Nikolas „Winni“ Hörnig, der den Sieg ja schon im Namen trägt, mit langem Anlauf seine ersten Treffer im weißblauen SVK-Dress erzielte und mit breitem Grinsen zurück in seine Abwehrreihe tänzelte. Die beste Nachricht des Spiels wurde den Zuschauern gegen Ende der ersten Halbzeit überbracht, als Christian Klopfer nach langer Leidenszeit endlich wieder aufs Handballfeld zurückkehrte und gleich zeigte, dass er in seiner Verletzungspause nichts an Klasse eingebüßt hat. Seine Arien an Solos, die in dieser Art nicht einmal Jimi Hendrix auf der Gitarre hätte nachahmen können, hatte die dritte Mannschaft in der bisherigen Runde schmerzlich vermisst. Die 5-Tore-Führung nahmen die Lurchis mit in die Halbzeitpause (15:20) und gönnten es so ihrem Trainer Wittlinger, in der Kabine auch mal leise Töne anzustimmen. Nach Wiederanwurf setzten die Sulzbacher noch einmal alles daran, wieder Anschluss zu gewinnen und erzielten prompt die ersten beiden Treffer. Trotz der dünnen Personaldecke bekamen die Kornwestheimer keine kalten Füße im Angesicht der Sulzbacher Bigband, sondern ließen es den mitgereisten Fans ganz im Gegenteil wieder warm ums Herz werden, als sie schnell den alten Abstand wiederherstellten. Das Spiel plätscherte nun so dahin wie Smetanas Moldau und die Lurchis konnten es sogar verschmerzen, dass Dennis Bullinger in Folge zwei Chancen vom Siebenmeterstrich liegen ließ, ohne dass der Vorsprung kleiner wurde. Nach 45 gespielten Minuten zog die HSG die letzten Register und nahm wahlweise ein oder zwei Kornwestheimer Rückraumspieler in kurze Deckung, doch der SVK schaltete ins allegro, erhöhte das Tempo und baute die Führung weiter aus. In der 50. Minute dann der Paukenschlag: Abwehrchef Tillmann Joost, eigentlich auf der anderen Feldseite fürs Grobe zuständig, schlich sich mit nach vorn, bekam dort tatsächlich einen Ball in die Hände und versenkte diesen unter großem Jubel zum 21:29. Auch abgesehen von diesem Treffer hatte es sich gelohnt, dass der fleißige Student mal wieder die Nase aus seinen Gesetzbüchern genommen hatte, um die Handballschuhe zu schnüren, denn er schwang über das gesamte Spiel hinweg sehr wirkungsvoll den Taktstock in der SVK-Defensive. Der Wille des Gegners war nun gebrochen und es folgte nur noch die Kür, an deren Ende Torhüter Reinhard mit einem letzten gehaltenen Ball den Schlussakkord setzte. Dank des hohen 28:37-Erfolgs schiebt sich der nun punktgleiche SVK 3 mit dem gewonnenen direkten Vergleich an der HSG Sulzbach-Murrhard vorbei und klettert in der Tabelle auf Rang 8. „Es mag überheblich klingen, aber ich bin froh, dass wir einigen Spielern die lange Anfahrt ersparen konnten und auch in kleiner Besetzung groß aufgespielt haben. Heute haben tatsächlich die kleinen Instrumente gereicht, um den Sieg einzufahren und es war glücklicherweise nicht notwendig, dass ich auch noch meine große Trompete auspacke“, zeigte sich Tillmann Joost nach Spielende zufrieden.

Virtuosen unter sich: Robin Reinhard (im Tor), Miro Sailer (2), Nikolas Hörnig (4), Tillmann Joost (1), Julian Anhorn (8/1), Dennis Bullinger (2/2), Christian Klopfer (3), Kim Weiß, Saleh Khosrawi (1), Marcel Reimann (8) und Lukas Nethe (8).

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