Die stark ersatzgeschwächten Oberliga-Frauen des SV Kornwestheim mussten sich am vergangenen Samstag im Topspiel um den zweiten Tabellenplatz mit 38:35 beim TuS Ottenheim geschlagen geben. Auch wenn man sich in der Vorwoche im Training gut auf den Gegner eingestellt hatte, ließ die weiterhin angespannte Personalsituation Verunsicherung zurück.

Weiterhin standen nur drei Rückraumspielerinnen zur Verfügung, des weiteren musste man noch die zusätzlichen Ausfälle von Tabea Heim und Gianna Piampiano kompensieren. Für letzte rutschte Antonia Bredow aus der wA-Jugend in den Kader und durfte in Ottenheim ihr Aktivendebüt feiern. So machte sich das Team, im von Anja und Tanja gesponserten Reisebus, immerhin mit 12 einsatzfähigen Spielerinnen auf den langen Weg nach Ottenheim.

 

Die Partie startete ausgeglichen. Zunächst hatte der Gastgeber bis zum 4:3 in der 6.Spielminute immer leicht die Nase vorne, dann waren es die Lurchis die immer wieder einen Treffer vorlegten. Während der SVK sich dabei von verschiedenen Positionen torgefährlich zeigte – war es bei Ottenheim insbesondere Alica Burgert, die die Kornwestheimerinnen einfach nicht in den Griff bekamen. Zur Hälfte der ersten Halbzeit begannen sich dann einige Fehler ins Angrifssspiel des SVK einzuschleichen, die von den Gegnerinnen konsequent bestraft wurden. Beim Stand von 14:11 in der 18.Spielminute griff Trainer Hans Jungwirth zur Auszeitkarte. Leider nicht mit der gewünschten Wirkung. Zu den technischen Fehlern kamen nun noch vergebene freie Wurfchancen, die die Aufholjagd des SVK verhinderten. Aber auch die eingewechselte Antonia Bredow parierte gleich den ersten Wurf aufs Tor und ließ kurz darauf eine Siebenmeterparade folgen. Trotzdem verlor der SVK eine Überzahlsituation mit 2:0 und geriet im Anschluss selber in Unterzahl. Nun verteidigte man jedoch beherzter und konnte diese Zeit zum Verkürzen auf 16:13 nutzen. Nun machte einem insbesondere die Achse der Makelko-Schwestern Probleme. Mit dem Pausenpfiff legte Nina Rück den Treffer zum 19:17 nach.

 

Trotz Rückstand zeigten sich die Lurchis positiv. Man musste die eigene Abwehrarbeit verbessern und die technischen Fehler im Angriff reduzieren, dann wäre hier trotz kleinem Kader etwas möglich. Nina Haug verkürzte direkt im ersten Angriff auf 19:18 und auch die SVK-Abwehr stand nun besser. Doch weiterhin machte man im Angriff zu viele Fehler, so dass das nicht zur Drehung des Spiels ausgenutzt werden konnte. Stattdessen verlor man erneut eine Überzahlsituation mit 1:0 und sah sich erneut mit 21:18 in Rückstand. Jetzt lief der Lurchi-Angriff wieder besser, doch dafür kamen auch die Gastgeberinnen zu Toren und so gelang es nicht, den Vorsprung weiter zu verkürzen. Gut eine Viertelstunde vor Schluss verkürzte Nina Haug in Überzahl auf 27:26, doch auch hier hätte die – zwischenzeitlich sogar doppelte – Überzahl besser ausgespielt werden müssen. Während die Lurchis in dieser Phase einiges einstecken mussten, fand man selbst in der Abwehr nicht zur nötigen Aggressivität um die körperlich starken Gegnerinnen zu stoppen und wurde von den starken Zweikämpfen der gegnerischen Leistungsträgerinnen teilweise kontaktlos stehen gelassen. So war es eigentlich nicht verwunderlich, dass der Anschluss nur kurz hielt und sich Ottenheim dafür bis zur 54.Minute auf 35:28 absetzen konnte. Auch die schwindenden Kräfte im Rückraum trugen hier sicherlich einen Teil dazu bei. Doch ganz kraftlos war man noch nicht. Man stellte auf eine doppelte Manndeckung um und steigerte nochmal das Tempo im Angriff. Ottenheim machte nun Fehler und der SVK nutzte diese aus. Ein 4:0-Lauf in 1,5 Minuten zwang die Gastgeberinnen beim Stand von 35:32 vier Minuten vor Schluss zur Auszeit. Trotz starkem Kampfgeist reichte es am Ende nicht mehr aus um das Spiel zu drehen. Auf 36:34 kam man noch heran, doch der TuS blieb souverän und entschied das Spiel mit 38:35 für sich. Die letzten Sekunden ließ man nach einer Verletzung einer gegnerischen Spielerin im letzten Angriff herunterlaufen (Gute Besserung an dieser Stelle!), für eine Aufholjagd hätte es eh nicht mehr gereicht.

 

Mit ambivalenten Gefühlen machten sich die Kornwestheimerinnen auf die Heimreise. Das man den starkbesetzten Gegnern trotz der vielen Ausfälle lange Ärgern konnte war eigentlich ein dickes Lob wert. Und trotzdem wäre mit konsequenterer Abwehrarbeit und weniger eigenen Fehlern sogar ein Sieg möglich gewesen. Doch so musste man die Punkte lassen und rutscht auf den vierten Tabellenplatz.

 

Noch ein Spiel müssen die Lurchis in diesem Kalenderjahr bestreiten. Am kommenden Wochenende hat man spielfrei, am Samstag, dem 20.12.25, empfängt man dann das nächste Top-Team in der Sporthalle Ost. Der TSV Birkenau belegt zurzeit den dritten Tabellenplatz, hat jedoch auch ein Spiel mehr auf dem Konto als das Jungwirth-Team. Anpfiff der Partie ist um 15:30 Uhr, das Team würde sich über zahlreiche Unterstützung freuen!

 

Es spielten: Seiler, Bredow – Bahmann (8), Heibel (2), Müller, Rück (5), Klisch, Abdij, Wittauer (5), Stortz (3), Haug (5), Braun (7/4)