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SV Kornwestheim Handball: Spielberichte Männer 3

SVK 3 kann zu Hause einfach nicht gewinnen

Dass das geschriebene Wort in unserer modernen Gesellschaft immer weiter an Wert verliert, ist kein Geheimnis mehr. Diesen Trend geht nun auch der Handballverband Württemberg mit und veröffentlicht eigene, von Rita-Kimmkorns-Flotte-Schreiber-Feder verfasste Pressetexte zu den Bezirksligaspielen auf seiner Homepage. Der Link für Lesefaule soll hier deshalb nicht vorenthalten werden: HVW-Pressetext. Echte Liebhaber, die wahre literarische Kultur trotzdem noch mehr wertschätzen, als einen unpersönlichen Algorhythmus, sind aber nach wie vor hier an der richtigen Adresse und weiterhin herzlich willkommen.

Nach drei ungeschlagenen Spielen empfing der SVK 3 am vergangenen Samstag die HSG Neckar, die leicht überheblich bereits vor Spielbeginn online angekündigt hatte, den Hinspiel-Kantersieg wiederholen zu wollen. Ganz so leicht wollten die Kornwestheimer es dem Aufstiegsaspiranten diesmal jedoch nicht machen, hatte man doch im letzten Heimspiel mit der HB Ludwigsburg bereits einem anderen Spitzenteam im Kampf um die Tabellenspitze einen Punkt ablurchen können. Dennoch lief das SVK-Angriffsspiel zu Beginn ähnlich flüssig wie die CD mit der Aufwärmmusik zuvor: Es hing an allen Ecken und Enden. Spielmacher Miro Sailer handelte sich im eigenen Angriff (!) früh eine Zeitstrafe ein und Außenspieler Manuel Otto ließ währenddessen gleich zwei gute Gelegenheiten liegen. So brauchte es über fünf Minuten sowie einen Strafwurf bis die Schreibblockade der Kornwestheimer Schmierfinken überwunden war und sie ihr erstes Tor auf dem bis dahin blütenweißen Spielberichtsbogen eintragen konnten. Die HSG dagegen agierte wie aus einem Guss und hatte keine Probleme, gegen die zaghafte Heimdeckung immer wieder zu schnellen Toren zu kommen. Der bekennende Literatur-Rezensent Daniel Kühn zeigte beispielsweise, dass er neben Spielberichten auch Handballspiele in Echtzeit lesen kann und traf nach knapp elf Minuten bereits zum 2:8. Diesen Gegentreffer nahm SVK-Lektor Wittlinger zum Anlass, das erste Mal von seiner grünen Karte Gebrauch zu machen, denn er hatte seinen Akteuren doch einige Verbesserungsvorschläge anzubieten. Nach der Auszeit stabilisierten sich die Lurchis etwas und es gelang immerhin, den Rückstand nicht größer werden zu lassen. Lichtblick war hierbei Christian Klopfer, der im Tiefflug die ansonsten gut gestaffelte Gäste-Deckung immer wieder vor Probleme stellte. Zwei Gegentore kurz vor dem Erklingen der Halbzeitsirene schickten die Blauweißen allerdings dann doch mit einem überdeutlichen Rückstand von 11:17 in die Kabine. Obwohl der SVK sich in der Pause vorgenommen hatte, den Favoriten noch einmal herauszufordern, begann er den zweiten Spielabschnitt im gleichen Tiefschlaf wie den ersten. Folglich vergrößerte der Kontrahent seinen Vorsprung nach 37 Minuten auf neun Zähler (12:21). Auch wenn nun vieles auf ein ähnliches Debakel wie in der Hinserie hindeutete, wollten die Lurchis die Partie noch nicht abschreiben. Zweimal Klopfer und der gut ins Spiel gekommene Rechtsaußen Hörnig bereiteten den Weg dafür, dass kurz darauf Geschichte geschrieben wurde: Immernoch-Handball-Anfänger Kim Weiß durfte endlich seinen ersten Treffer für die Herren 3 bejubeln, als er mustergültig von Lukas Nethe in Szene gesetzt wurde und lässig per Heber zum 19:24 vollendete. In Schlagdistanz war man 10 Minuten vor Spielende zwar noch nicht, doch die Freiberg/Benningen/Hohenecker nahmen doch sicherheitshalber eine Auszeit, weil sie ihrer Sache wohl doch nicht mehr ganz so sicher waren wie vor Spielbeginn. Dass aus dieser Story kein Krimi oder gar Drama mehr wurde, lag zum einen an Torhüter Reinhard, der zwar unfassbare vier von fünf Siebenmeter abwehrte, aber nun einmal mehr nach einer an die Unparteiischen adressierten, verbalen Botschaft auf die Strafbank musste und zum anderen an der HSG Teflon, die mit ihren lang ausgespielten Angriffen überhaupt nichts mehr anbrennen ließ. Über Kreisläufer Marcel Reimann kamen die Kornwestheimer zwar auf drei Tore heran, doch der 25:30-Endstand war letztendlich verdient, weil das gesamte Spiel die Handschrift der Gäste trug und ein Spitzenteam nicht ernsthaft gefährdet werden kann, wenn der Start in beide Halbzeiten dermaßen misslingt. Die Serie von drei ungeschlagenen Spielen ist somit beendet, doch die Macher ließen bereits verlauten, dass eine zweite Staffel in Planung ist und noch 2022 veröffentlicht werden soll.
„Ich hoffe der Trainer hat nun endlich erkannt, dass er mir gut und gerne fünf Minuten Spielzeit zumuten kann“, machte Tor-Debütant Kim Weiß vor den Pressemikrofonen Werbung für sich selbst. „Für mein Team gebe ich zu jeder Zeit alles. Nicht einmal ein gebrochener Mittelfuß und zwei eingerissene Zehennägel können mich aufhalten, mich hundertprozentig in den Dienst der Mannschaft zu stellen.“

Können laut HVW-Algorhythmus vor eigenem Publikum einfach nicht gewinnen: Robin Reinhard und Justin Thielen (im Tor), Manuel Otto (1), Miro Sailer (3/3), Nikolas Hörnig (3), Tillmann Joost (1), Kim Weiß (1), Benjamin Schwaderer, Christian Klopfer (4), Saleh Khosrawi (1), Philipp Conrad, Daniel Bernat (1), Marcel Reimann (5) und Lukas Nethe (5).

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