Nach dem Sieg des CVJM Möglingen gegen die SG BBM 3 am Vortag war für den SV Kornwestheim am vergangenen Sonntag bereits vor Spielbeginn klar, dass nur noch eine letzte Niederlage nötig ist, um sich die Vizemeisterschaft in der Bezirksliga zu sichern. In der Begegnung bei der HB Ludwigsburg 2 wollten die Männer von Trainer Martin Wittlinger deshalb nichts mehr anbrennen lassen und den zweiten Platz sicher ins Saisonende schaukeln.

Wie man hundertprozentig nichts anbrennen lässt, zeigten die Lurchis direkt nach Anpfiff, indem sie einfachheitshalber gleich gar kein Feuer fingen. Von Spielbeginn an ließen die SVKler keine Zweifel an ihrem Vorhaben aufkommen und zeigten sich direkt völlig uninspiriert. Das 6:5 von Aushilfs-Rechtsaußen Manuel Otto war der letzte Anschlusstreffer der Blauweißen, bevor sie die HB davonziehen ließen. Beim Stand von 10:6 nahm Wittlinger nach 14 Minuten von der ersten Auszeit Gebrauch und bestärkte die Seinen, den eingeschlagenen Weg mit dem Ziel vor Augen weiterzugehen. Seine Schützlinge hatten damit auffallend wenig Probleme und die HB Ludwigsburg machten es ihnen dabei auch einfach. Angepeitscht von einem euphorischen Publikum in einer gut gefüllten Pfugfelder Sportstätte zeigte der Tabellensechste spielerisch guten Handball und legte weiter Tor um Tor vor und führte zur Pause auch in der Höhe verdient mit 20:13. Nur noch eine Halbzeit trennte den SVK 3 nun vor dem großen Coup und so agierten die Gäste auch nach dem Seitenwechsel ganz sicherheitsbedacht auf Sparflamme. Kapitän Marcel Reimann ging wie immer mit bestem Beispiel voran, verwarf einige Hochkaräter gekonnt und deutete schon während des Spiels an, dass er auch im Saisonabschluss-Beerpongturnier am Abend wenig treffsicher sang- und klanglos ausscheiden würde. Die Niederlage war den Kornwestheimern spätestens beim 25:18 eine Viertelstunde vor Spielschluss nicht mehr zu nehmen. Zu gut und überzeugend agierten die Barockstädter an diesem Tag und so ließen sich die SVKler die Vizemeisterschaft nicht mehr nehmen. Ohne Probleme und deutlich fuhren sie nach 60 Spielminuten eine 35:28-Niederlage ein und feierten sich anschließend freudetrunken für den erreichten zweiten Platz.
„Jedermann weiß, dass ich, abgesehen von Julis selbstgedrehten Zigaretten und Balkonmöbeln, in keiner Lebenssituation irgendetwas anbrennen lasse“, so der extra für dieses Spiel von M4 rekrutierte Saleh Khosrawi, „deshalb war es absolut nachvollziehbar, dass der Trainer mich heute unbedingt dabeihaben wollte.“

Teflonbeschichtete Vizemeister: Robin Reinhard und Tom Belting (im Tor), Manuel Otto (3), Nikolas Hörnig, Julian Anhorn (4), Marco Bahmann (2), Dennis Bullinger (1), Marco Dömötör (5), Kim Weiß (1), Saleh Khosrawi (3), Dominik Künzel (4), Marcel Reimann (3/2) und Robin Rothermund (2).